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Tremonia Kickers – FC Porno Villa 0:4 (0:3)

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Gespeichert von trainer am/um 28. Februar 2024 - 23:56

Der Marc hat angefangen mit dem Ball ins Tor kloppen, der Markus hat dann zweimal nachgekloppt und in der zweiten Halbzeit konnte der Janni das Kloppen dann auch nicht sein lassen...

Neuer Gegner, neue Stadt. Mit den Tremonia Kickers, aus Dortmund stammend, vereinbarten die Tapire eine Wandernacht in die versicherungsschwangere Nachbarstadt. Dort im Stadtteil Deusen, nördlich des Hafens gelegen, schön und beschaulich, wo sich Kröte und Unke regelmäßig „Gute Nacht“ wünschen, befand sich deren Heimatplatz. Und was für einer: Ein hochfloriger neuer Kunstrasen mit allerhöchstem Flauschfaktor, auf dem man direkt sein Handtuch ausbreiten und ein wenig kunstgrasen wollte. Auch das restliche Ambiente wirkte nahezu brandneu mit sauberen, gepflegten Kabinen und warmen Wasser. Sechzehn angemeldete Unpaarhufer plus Phil und Ole als Zuschauer, es sollte ein schöner Abend werden.

Bei leichtem Nieselregen ging es verhalten und abtastend los. Beide Mannschaften spielten zunächst mit besonderem Fokus aufs Absichern und Verteidigen, sodass es wenig prickelte. Tremonia ließ häufig den Ball über viele Stationen hintenrum laufen, die Tapire ließen sie das tun, um den Ball im Mittelfeld abzufangen und schnell umzuschalten. Allerdings brachten sie zunächst ihre Angriffe nicht zielstrebig nach vorne, entweder geriet das Anspiel in die Tiefe auf dem glitschigen Prachtgrün zu lang oder der Gegner hatte ein Bein dazwischen. Sonderten sie mal ein Bällchen Richtung Tor ab, so war dieses entweder einfache Beute für den Keeper oder ließ den Fangzaun erzittern. Die beste Chance im ersten Spielviertel hatten die Kickers mit einem Freistoß aus ca. 23 Metern Distanz aus halblinker Position. Marci stellte drei Tapire als Mauer auf, damit er gute Sicht auf den Schützen hatte. Welcher es direkt, fest und platziert ins rechte, lange Eck versuchte, was Marci mit einer Parade nach prächtigem Flauschflug zu unterbinden wusste. Den ersten Treffer heimsten die Tapire kurz darauf in der 22. Minute ein. Nach einem Einwurf von Rebecca gelangte der Ball zu Jasper, der etwa 30 Meter vom Tor entfernt quer auf Marc passte. Marc hatte Platz nach vorne, legte sich das Spielgerät einmal vor und extrahierte dann einen Schuss mit einer gebenedeiten Flugkurve, der oben rechts in den Winkel zum 0:1 einschlug. Nur zwei Minuten später erhöhten die Tapirchen auf 0:2 mit einer definitiv nicht vorher geübten Eckenvariante. Anscheinend gleichwohl souverän aussehend, was ich nicht bestätigen kann, da mir die Sicht bei diesem Treffer extrem gehemmt war. Philipp führte die Ecke von links aus, drehte sie Richtung langes Eck, wo Loic hochstieg und per Kopf den Ball querlegte zu Markus, der aus 5 Metern das Kunstlederstückchen mit irgendeinem Körperteil über die Linie zum 0:2 drückte. Die Tapire waren on fire und nicht auf Ergebnisverwaltung gepolt. Marc wurde ein ums andere Mal aufgrund seines Beschleunigungsvermögens steil geschickt, so auch in der 34. Minute, wo er von der Grundlinie aus in den Rückraum zu Markus passte, der in seinem Signature Move des Annehmens, kurz Verzögerns und dann in einer Bewegung Vorlegens und Abschließens für das 0:3 im rechten Giebel des Tremoniagebälks sorgte. In den restlichen sechs Minuten der ersten Hälfte geschah nichts Wesentliches mehr und so ging es pünktlich zum Pausen-Cru.

Der von Marci gespendet wurde für sein erstes und vorerst letztes Spiel 2024 für die Tapire. Denn am Dienstag setzte er sich in sein Auto und fuhr. Und fuhr und fuhr und fährt und wenn er nicht eine Pause macht, dann fährt er weiter, weil er auf dem Weg an die Westküste Afrikas ist, sein anvisiertes Ziel ist Gambia. Einen wesentlich kürzeren Weg hatten die zahlreichen Ausgewechselten: Für Markus, Philipp, Rebecca, Marc und Hans kamen zur zweiten Halbzeit Janni, Maxi, Tobse, Jupp und Thomas.

In der sich die halbdurchgewechselte Tapirmannschaft zunächst ein wenig selbst finden musste, was nach etwa 10 Minuten ordentlich auszusehen anfing . Die Tapire praktizierten zum Teil das für sie seltene taktische Manöver des mal den Ball in den eigenen Reihen über mehr als fünf Stationen laufen zu lassen, ohne in Bedrängnis zu kommen. Es gab allerdings nicht wirklich den zu erwartenden Sturmlauf von Tremonia oder die Tapire verstanden es, diesen im Keime zu ersticken. Doch hie und da kamen sie auch in den Strafraum, so in der 56. Minute, als ein gegnerischer Stürmer im Zweikampf mit Tobi zu Boden ging und der Schiri Elfmeter pfiff, wie Tobi später mitteilte, nicht zu Unrecht. Der Schütze lief an und schoss stramm aber scheiße (O-Ton Marci). Als Rechtsfuß in die von ihm aus gesehen linke Ecke, halbhoch und nicht besonders platziert, die Ecke, auf die Rechtshaxen eben statistisch gesehen hin schießen. So auch in diesem Fall und Marci flog wunderhübsch nach Westen und wehrte den Ball zur Seite ab, wodurch er sich den Titel „Die geile Sau“ redlich verdiente, den ein Gegentreffer hätte womöglich noch einmal unerwünschte Spannung ins Spiel gebracht. Nicht mal zwei Minuten später verscheuchten die Tapire vollends die Spannung aus diesem Spiel, indem sie auf 0:4 erhöhten. Der Spielaufbau bzw. Assist dazu war ebenso linear wie der Torabschluss selbst, Jasper chippte den Ball aus dem Mittelfeld zentral über die Abwehr, kurz vor den Strafraum der Kickers, wohin Janni eingestartet war. Dieser nahm den Ball nicht einmal an, sondern ließ ihn springen und als er sah, dass der Keeper auf ihn zugelaufen kam, lupfte Janni ihn souveränen über dem Torverhinderungsbeauftragten zum 0:4 sanft in die Maschen. Damit war die Gegnerwehr von Tremonia endgültig gebrochen und die Tapire hatten leichteres Spiel. Aber viele kleine Ungenauigkeiten und mangelnde Kaltschnäuzigkeit im letzten Drittel ließen das Ergebnis nicht weiter anschwellen, Jasper ließ zwei Minuten vor Schluss erfolglos das Deusener Gebälk ordentlich erschallern, bevor der Schlusspfiff diesen ungefährdeten Sieg ins Bett brachte.

So widmete man sich endlich richtig dem Cru von Marci, beglückwünschte ihn zur Leistung, die eigentlich nur aus zwei Intensivtaten bestand, der zitierte Freistoß in Halbzeit eins und der ebenfalls erwähnte Elferkillerinstinkt in Halbzeit zwei. Ansonsten gab es nicht viel zu halten für ihn, die orangenen Tapire hatten den Gegner ziemlich gut in Schach gehalten, das Ergebnis war schön, so in Ordnung und dringend notwendig für die Tapirpsyche nach drei nicht unbedingt verdienten Niederlagen in Folge. Und für Marci bedeutete es hoffentlich eine von glücklichen Gefühlen und Träumen gesäumte letzte Nacht in Herne, bevor er am nächsten Tag Richtung Afrika zunächst zum Bodensee aufbrach. Mach es gut, schicke ganz viele schöne Fotos von Deinem Trip rum, bleib heile und lebe den Moment...

 

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