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VfL Linden 01 – FC Porno Villa 4:2 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 4. Februar 2024 - 21:42

Jupp (1:1) und Markus der Tapir (2:2), der heute sogar stylisch eine Kapuze mit Löchern für die Ohren trägt

Gersteinring, Montag, 29.01., 19.30 Uhr, 7 Grad, der Rüssel sitzt. Wie gewohnt fand sich das Rudel frühzeitig ein und machte sich ordentlich oben- und untenrum warm. 3 Tapire mussten zunächst draußen bleiben, Markus, Maxi und Tobse, deren Wirken im Wesentlichen darauf reduziert war, mit den Zuschauern Marci, Trainer und später auch Joscha fachkundige Kommentare zum Besten zu geben.

Es ging, ähem, qualitativ übersichtlich auf beiden Seiten los. Der Ball wechselte ständig den Besitz wegen Festdribbeln oder Kackpass. Nach 10 Minuten textete der Trainer im Live-Ticker, dass die Partie bisher recht chancenarm gewesen sei, was er zehn Minuten später mit „immer noch“ aktualisierte. Linden besaß insgesamt ein wenig mehr Spielanteile, denn sie ließen den Ball häufiger auch mal hintenrum laufen, was die Tapire nicht in ihrer seltsam verwachsenen und verzwirbelten DNA nicht besitzen. Aber Spannung kam bis zur 24. Minute nicht vor den Toren auf. Dann eigentlich auch nicht, aber es fiel das 1:0 für Linden. Vorausgegangen war ein Freistoß aus dem Mittelfeld, ca. 30 Meter vor dem Tor zentral, der nach links, etwa auf die Höhe des Fünfmeterraumes geflankt wurde und von dort per Kopf als präziser Heber über Phil hinweg ins lange Eck zum 1:0 fiel. Phil kam zwar mit den Händen noch dran, konnte ihn nur ins eigene Tor verlängern, was ein klassisch maskulines Dilemma verkörpert: Ihm fehlten 5 bis 10 Zentimeter Länge – obenrum wohlgemerkt, untenrum könnte er von der Größe abnehmen, um seine Sprungkraft zu erhöhen… Genug Dirtytalk zuungunsten von Phil, die Tapire fanden dieses Ereignis doof, aber reparierbar. Allerdings galt es zunächst, dem trefferbedingten Aufschwung der Lindener entgegenzuwirken, was den Tapiren mit Mühen gelang, zweimal durfte Phil auch ordentlich löschen. Doch bald hatten sie das Lindenfeuerchen wieder unter Kontrolle, zündelten sie auch ein wenig an der Linde herum. In der 35. Minute gar mit Erfolg. Janni behauptete sich über die rechte Seite gegen seinen Kontrahenten und schickte dann eine weite und ziemlich scharfe Flanke Richtung langes Eck, wo Josef aka Jupp perfekt einlief und den Ball satt per Kopf knapp neben den Innenpfosten zum 1:1 Ausgleich setzte. Nur drei Minuten später schnupperten die Tapire für einen Moment an der Führung, als Jupp aus etwa 20 Metern Distanz einen Ball mit vollem Risiko volley nahm und ihn mit einer erhabenen Flugbahn an die Latte setzte. Kurz darauf war Halbzeit.

Die erneut nicht von Cru gesäumt war, die Versorgung im Jahr 2024 klappt noch nicht so... Wechsel waren nur drei möglich, Maxi kam für Jasper, Tobse ersetzte Jupp, und Markus kam für Janni.

Die Tapire starteten ordentlich in die zweite Halbzeit, sie dominierten zwar nicht das Spiel aber gestalteten es offen und hatten nach zehn Minuten die erste richtig gute Chance, nach einem Schuss von Markus, den der Lindener Keeper noch an die Latte lenkte. Weitere fünf Minuten später jaulte ein Lindener im Mittelfeld auf, nachdem Tobi zuerst den Ball gespielt und anschließend den Fuß seines Gegners erwischt hatte. Der Schiri zeigte Tobi die gelbe Karte und da dieser in der ersten Hälfte nach einem ähnlichen Foul bereits gelb gesehen hatte, wurde anschließend noch ein rotes Kärtchen hinzugezogen. Ein Tapir weniger für die restlichen 25 Minuten... Zunächst musste sich Maxi eine Position nach hinten orientieren und auf der Doppel-Sechs mit Marc aushelfen, weshalb Markus als Stürmer ein wenig in der Luft hing. Aber er ließ sich immer wieder fallen, behauptete den Ball, sodass die Tapire durchaus auch Chancen in Unterzahl kreierten, allerdings kaum zwingendes. Linden hingegen gelang es nach fünf Minuten, nach schnellem Vortrag über links nach innen zu passen und von dort aus den Ball aus 16 Metern zum 2:1 halbhoch ins linke Eck zu transferieren. Einmal mehr mussten sich die Tapire im Rüsselabschütteln und Weitermachen üben, was sie mit Routine und unermüdlichem Einsatz taten. Selten gelangen ihnen aussichtsreiche Konter, die allerdings dann kurz vor dem Tor der Lindener versiegten. Doch in der 72. Minute gab es einen Freistoß von der linken Seite auf Höhe des Strafraums der Lindener. Maxi stand bereit zur Ausführung und Markus lauerte halbwegs unauffällig an der rechten Seite des Strafraums. Mein Trainerurin blubberte kurz, immer ein Zeichen, dass nun ein Tor fällt, weshalb ich exklamierte: „Der ist drin!“ Gesagt, trat Maxi an und schlenzte das Spielgerät perfekt Richtung langem Pfosten, wohin Markus startete und den Ball per Kopf ins kurze Eck zum 2:2 Ausgleich wuchtete. Grandios, wie sich Tapire zurückgekämpft hatten, doch leider hielt der Ausgleich nur vier Minuten, dann gelang Linden wieder die 3:2 Führung. Nur eine Minute später wurde Markus knapp im Abseits angespielt und anschließend von seinem Gegner nach allen Regeln der Kunst entwurzelt. Der Schiri gab Freistoß für Linden wegen des Abseits' und Gelb für den Lindener für das anschließende Foul an Markus, der diesen Karton bereits schon einmal im Spiel kennengelernt hatte, weshalb er auch gelb-rot sah und es nun zehn gegen zehn ging. Die Tapire versuchten nun alles um bei Gleichzahl das Blatt in den letzten zwei, drei Minuten der Nachspielzeit noch zu wenden, aber es gab leider noch ein Treffer für Linden. Dem allerdings eine mit dem bloßen Auge von der Raumstation ISS sichtbare Abseitsstellung vorausging, welche aber nicht geahndet wurde. So fiel noch das 4:2 und dann war Ende.

Ein enttäuschendes und wahrlich nicht gerechtes Ergebnis, die Tapire waren gleichwertig. Aber die Lindener verwerteten ihre wenigen Torchancen und die Tapire kreierten insgesamt zu wenige aussichtsreiche Situationen mit Abschlussmöglichkeit. Allerdings scheinen sie sich mit Maxi nun im Bereich der erfolgreichen Standards deutlich verbessert haben.