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FC Porno Villa – Lokomotive Ruhr 3:5 (3:2)

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Gespeichert von trainer am/um 27. Januar 2024 - 21:46

Hans (1:0; 6. Min), Markus, gesichtsgealtert (2:0, 11. Min) und Janni (3:0, 20. Min) vermittelten zunächst den Eindruck, das Spiel liefe von alleine. Tat es dann aber doch nicht...

Dem neuen Jahr war gerade ein erstes zartes Winterfell gewachsen, da mussten die wetterfesten Tapire schon direkt anne Schippe. Als Kaltstart, denn die beiden möglichen Trainings des Jahres 2024 fielen den jahresüblichen Wetterkapriolen zum Opfer, sodass die Tapire wie auch der Gegner Lokomotive Ruhr den ersten Kontakt des Jahres mit Ball und dem Kunstrasen an der Anglecastle Lane hatten. Und sie waren noch vom Glück geküsst, dass sie nicht auf einem Ascheplatz beheimatet waren, denn alle Plätze mit derartigem Geläuf wurden aufgrund von Dauerregen plus Schneeschmelze gesperrt, weil sie veritable Seenplatten beheimateten.

Den Kaltstart pfiff der heiße Jürgen pünktlich um 20 Uhr an und die Tapire bewiesen einmal mehr, dass sie nicht so am Vorspiel interessiert sind, sondern immer gerne direkt zur Sache kommen. Naja, ein paar Minuten fummelten sie doch rum, aber in der 6. Minute gab es die erste Ecke für die Tapire von links. Maxi servierte sie ähnlich präzise, wie er es im letzten Spiel der Saison gegen Oblomow bereits doppelt tat, diesmal mit Schnitt zum Tor auf den einlaufenden Hans, der beherzt zum 1:0 einköpfte. Es war eröffnet, die Tapire pressten und die Lok hatte noch nicht Betriebstemperatur erreicht, als es in der 11. Minute erneut zu einer Ecke von links kam. Wieder trat Maxi zur Ausführung an und brachte den Ball eher misslungen halbhoch an den ersten Pfosten. Doch irgendwie flutschte der Ball an den langen Pfosten durch, wo Markus sich durch Zufall oder per Torriecher hingemogelt hatte und drückte den Ball aus 5 Metern über die Linie zum 2:0. Weitere fünf Minuten später hatten die Tapire eine delikate Dreifachchance, zunächst durch Markus, dann glaube ich Tobi und schließlich noch Johannes, der knapp rechts verzog. Weiterhin schnürten die Tapire die Lokführer derart ein, dass diese nicht mehr weit von einem Streik entfernt waren. In der zwanzigsten Minute schickte Markus Janni ordentlich steil, der sich im Vollsprint ein Laufduell mit seinem Gegenspieler und dem herauskeilenden neuen Torhüter der Lokomotive lieferte. Welches er gewann und den Ball kurz vor dem Keeper an ihm vorbei zum 3:0 flach in die Maschen einschob. Eine halbe Halbzeit völlige Dominanz und die Tapire ließen noch nicht nach, Markus hatte kurz darauf im eins gegen eins mit dem gegnerischen Keeper die Möglichkeit noch einen drauf zu setzen. In der 25. Spielminute schrieb der am Knöchel ledierte, sich fernab befindliche Ole in den Gruppenchat „Was ist da los, übertreibt nicht“. Auch wenn die Tapire auf dem Platz das bestimmt nicht lasen und die Ironie seiner Worte wohl jedem gewahr erschien, war das genau die Zeitspanne, in der die Tapire die bisherige Spielbeherrschung abgaben. Was nicht völlig verwunderte, sie hatten bisher in allen Bereichen gepresst wie Sau und gefühlt fast alle Zweikämpfe gewonnen und das lässt sich nie ein ganzes Spiel durchhalten. Die Lokomotive nahm langsam wie ein riesiger D-Zug, sagen wir mal wie die Taiga-Trommel, Fahrt auf. Sie kamen zwei Mal dem Tapirtor verdächtig nahe, dann gab es in der 27. Minute eine Ecke für sie, die zunächst abgewehrt wurde, aber nur bis knapp an die Strafraumkante. Von dort lullerte ein Bahnangestellter den Ball halblinks in die Maschen zum 3:1. Ein Betriebsunfall, den die Tapire schnell zu korrigieren trachteten, aber viel mehr als ein zu zentral gesetzter Schuss von Tim und ein ordentlicher Fangzaunwemser von Markus sprangen nicht heraus. Drei Minuten vor der Halbzeitpause drang die Lok abermals in den Tunnel des FC Porno Villa ein, diesmal aus der Distanz ins linke Eck zum 3:2, mit Flatter-Unterstützung durch den extrem böigen Wind an jenem Montag.

Dann war Pause, völlig unbecrut, und fünf Wechsel fanden statt. Hinten rechts kam Andi für Moritz, auf der 6 ersetzte Jasper Tobi, links offensiv kam Max für Rebecca, auf der 10 spielte nun Philipp für Maxi und rechts offensiv übernahm Thomas den Part von Janni.

Derartiges zahlreiches Durchwirbeln des praktizierenden Rudels hinterließ natürlich zu Beginn etwas Verwirrung, doch nach etwa 5 Minuten hatten sich die Tapire gefangen und fanden immer besser ins Spiel. Aber vergleichbar mit den ersten 25. Minute war das Tapirspiel nun nicht mehr, es war nun auf Augenhöhe, beide Seiten schenkten sich wenig. Es wurde auch hitziger, was fast immer so ist, wenn keine Frau, also keine Rebecca auf dem Platz ist, und wogte hin und her. In der 51. Minute war die Lok fröhlich im Tapirstrafraum unterwegs und es kam zu einem Kontakt mit einem Bein von Hans. Die Lok pfiff nicht, aber Jürgen, es gab Elfmeter, den der Ligavorsitzende Joachim (Jo) souverän ins rechte Eck zum 3:3 schraubte. Nun hatten die nicht streikenden Eisenbahner das Momentum auf ihrer Seite und nur neun Minuten später gingen sie in Führung. Durch einen Freistoß aus der Mitte der Tapirhälfte, der in den Strafraum geschlagen und dann per Kopf zum 3:4 in den Maschen versenkt wurde. Weitere sechs Minuten später fiel gar das 3:5 durch einen direkten Freistoß aus etwa 20 Metern Distanz, der unhaltbar platziert im Tapirtor landete. Nun waren noch gut 15 Minuten zu spielen und die Tapire taten alles in ihrer Macht, das Spiel wieder zurück zu biegen. Doch das Glück war ihnen nicht mehr hold, außerdem lief der neue Keeper der Lok zu Hochform auf und hielt zwei nahezu Unhaltbare. Zwei Minuten vor Abpfiff drang Philipp über links in den Strafraum ein und wurde an der Grundlinie von seinem Gegner zu Boden gebracht. Jürgen pfiff Elfmeter, Philipp war allerdings so ehrlich, Jürgen mitzuteilen, dass dies kein elfmeterwürdiges Foul gewesen sei, weshalb es mit Abstoß weiterging. Ich ziehe hier absolut meinen Hut vor Philipp und würde mir wünschen, wenn wir diese Form von Ehrlichkeit in unseren Spielen bewahren würden. Danach war Schluss und der erste große Schritt zum Nichtaufstieg gemacht.

Es war ein seltsames Spiel, acht Tore, aber nur zwei aus dem Spiel heraus, das 3:0 von Janni und der Weitschuss zum 3:2 der Lok, alle anderen Treffer entsprangen aus Standardsituationen. Die bekamen die Tapire in diesem Spiel nicht gut verteidigt, man muss aber auch dazusagen, dass unter den Lokführern einige mit großer Physiognomie bestachen, was bei Standards nie so leicht zu verteidigen ist. Die ersten 25 Minuten des Spiels waren jedoch exzellent von den Tapiren performt, sie gaben dem Gegner weder Zeit zu überlegen noch mit dem Ball zu spielen. Da hätte selbst Gegenpressingpapst Kloppo ein feuchtes Höschen bekommen...

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