Markus, Schütze des 1:0, trug heute Tapirgesicht, Johannes traf zum 2:0 und Jasper steht für den Eigentorschützen des Sterns und im Hintergrund ein wunderschönes Jahresabschlussbild
Auch wenn es in diesem Spiel nur noch um den goldenen Windbeutel, den rosa Schlüpfer oder die das knallrote Gummiboot ging, nämlich Platz 3 oder 4, es lag dennoch ein bisschen Endspielgefühl in der Luft. Einerseits, weil es das letzte Spiel der Saison war und andererseits war Erols Hand Gottes war nur zwei Punkte hinter uns in der Tabelle und aus welchen Gründen auch immer hatten sich in den letzten Wochen ein, nein zwei ambitionierte Ziele entwickelt, nämlich Platz 3 zu erreichen und in der Tabelle vor Erols Händen über die Ziellinie zu gehen. Beides war mit einem Sieg erreichbar, wofür ein prall gefülltes Tapirrudel zur Verfügung stand. Bis zum Mittag wollten noch 20 Tapire mitwirken, dann meldeten sich doch noch einige aus verschiedenen Gründen ab und am Schluss waren es deren 16.
Elf von ihnen durften loslegen im letzten Saisonspiel an der Anglecastle Lane, zu dem Jasper extra Fans gebracht hatte, der Sohn von Hans und dutzende angeschlagene, kranke oder sonstwie verhinderte Tapire kamen zur Unterstützung, Support von allen Seiten. Bester Dinge ging es los, die Tapire entfalteten sich recht schnell und nach zwei Minuten gingen sie durch Max mit 1:0 in Führung, dachten zumindest alle, die auf der Bank zusahen. Er hätte nur noch einen schnittigen, perfekt in den Lauf gespielten Querpass von Thomas aus ca. 6 Metern über die Linie drücken müssen, doch sein Schuss hatte leider die Bahn eines Parabelfluges, weshalb wir glücklich waren, dass er noch den Fangzaun erwischte und wir den Ball nicht vom Parkplatz holen mussten. Etwa 8 Minuten später war erneut ein Torschrei der Anhänger zu verdrücken, als Johannes den Ball um Pürzelbreite am rechten Pfosten vorbeischmeichelte. Die Tapire versuchten viel, Jasper und Tobi, als Doppelsechs, die der Trainer in einer kompetitiven Ansprache ein wenig unter Druck gesetzt hatte, gaben alles und entlasteten die Innenverteidigung, indem sie etwa 80 % der Vorwärtsbewegungen vom Stern abfingen und im Anschluss Offensivaktion initiierten. Aber der Blaue Stern war in der Verteidigung deutlich besser aufgestellt als noch im letzten Freundschaftsspiel, vor allem der Innenverteidiger, der Markus ständig bewachte, befand sich chronisch in engem Infight mit ihm, beide schenkten sich nichts, manchmal verschwammen die Grenzen zwischen Fußball und Ringen, aber stets fair. So blieb es bei einem gerechten 0:0 zur Halbzeit.
Mit einer Kiste von Marci und einer von Johannes war das große Rudel ordentlich eingedeckt für die paar Minuten. Lecker Wechsel gab es zuhauf, Jupp kam für Thomas, Tobse für Rebecca, Maxi für Max, Moritz für Emre und Joscha für Johannes.
Und es ging mit dem gleichen Schwung weiter, aber auch mit anhaltender Torlosigkeit. So richtig fluppen wollte es einfach nicht. Schöne Ansätze machte der Gegner entweder zunichte oder die Tapire nullten ihre Bemühung selbst durch kleine Ungenauigkeiten. Um die 55. Minute verletzte sich der Gegenspieler von Markus bei einem Zweikampf mit ihm, bei dem beide zu Boden gingen und sein ärgster Kontrahent musste ausgewechselt werden. Ob das ausschlaggebend für das kurz danach fallende Tor war, sei mal dahingestellt, aber Markus hatte ab dann definitiv leichteres Spiel. In der 58. Minute gab es eine Ecke für die Tapire von Maxi von der linken Seite, die mit Schnitt in den Strafraum geflogen kam und vom eingesprungenen Markus per Kopf ins lange Eck zum 1:0 verlängert wurde. Der Knoten war geplatzt und die Tapire arbeiteten beständig an der Ausweitung der Führung. Was ihnen sechs Minuten später beinahe gelang, als Wiedergänger des 1:0: Ecke Maxi, Kopfball Markus aus ähnlicher Position, diesmal aber an den rechten Pfosten. Die Tapire drückten, aber Oblomow verteidigte verdammt gut und bekam, wenn auch unabsichtlich, den ein oder anderen von den Tapiren körperlich mit. Die Tapire waren, wie man heutzutage unter jungen Menschen sagt, „on fire“. Selbiges galt auch für Johannes, der für das Mentalitätsmonster Jasper kam. Johannes war heiß wie Brennstäbchen, denn es waren seine letzten Minuten im Tapirtrikot einstweilen, wie er kundtat. Er wird Anfang 2024 Bochum verlassen und Richtung Heimat Paderborn zurückziehen. Warum versteht kein Mensch...Auf jeden Fall machte Johannes dort weiter, wo er vor der Pause aufgehört hatte, nämlich über die linke Seite unentwegt Gummi zu geben. Und es kam noch besser. In der 73. Minute war es erneut Maxi, der von der linken Seite eine Ecke servierte, perfekt auf den Kopf von Johannes, der den Ball rechts am Keeper vorbei in die Maschen zum 2:0 setzte. Johannes' erster Tapirligatreffer überhaupt und das in seinem (vorerst) letzten Spiel, welch Choreographie! Die Tapire sicherten nun erst einmal ab und warteten auf Konter, weshalb der Stern zu zwei kleineren Chancen kam, die erfolglos blieben. Mit der letzten Aktion des Spiels, einem Konter der Tapire, der auf den zentral durchstartenden Tobi gepasst wurde, allerdings hatte sein Oblomowscher Kontrahent den Fuß vorher am Ball und lenkte ihn dadurch zentral am eigenen Keeper vorbei ins Tor zum 3:0, was Tobi sonst für ihn erledigt hätte. Dann wurde abgepfiffen und die tapirliche Freude war groß! Nichtaufstiegsmeister, best of the rest! Das immer angestrebte Saisonziel. Und besonderen Dank an Johannes, der sich als linker Außenverteidiger absolut etabliert hat und fortan an der Pader sein zuhause findet. Mach et jut und komm immer montags wieder...
Ich persönliche danke allen Tapiren, die diese Saison ihre attraktiven Leiber auf Asche, Kunstrasen und Wiese geschickt haben und insgesamt eine grandiose Spielzeit geschaffen haben. Dazu aber bald mehr...
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