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FC Porno Villa – Schacht-Yoaaa Brassert 1:2 (0:2)

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Gespeichert von trainer am/um 20. September 2023 - 18:16

Elias' Treffer zum 1:2 brachte Anschluss und Hoffnung

Nachdem der Trainer am letzten Spieltag denkbar knapp dem kurzen Beinkleid entrinnen konnte, durfte er diesmal sein langes anbehalten, denn das Rudel war bis zur Maximalgröße geschwollen und gar prächtig. Sollte es auch sein, weil der Liga-Neuzugang aus Marl hatte sich im Hinspiel bereits als verdammt harte Nuss präsentiert, die uns am Ende mit 0:2 niederrang. Doch einige Minuten bevor das Spiel losging, sah der Trainer auf einmal ein neues Problem aus den Kabinen auf sich zukommen und das war oransch, wie Jürgen sagen würde. Der war auch da, aber nicht als Schiri, nur als Zaungast. Der Gegner, der letztes Mal in schwarz kam, war unangekündigt in ähnlichem Orangeton bekleidet wie die Tapire, mit dem Unterschied, dass sie ganz schnieke schwarze Ärmelchen hatten. Es mussten also Leibchen gefunden werden. Die eigenen Reihen gaben nur 7 hellblaue Tapirleibchen her, zu wenige, weshalb der Trainer die vorher auf dem Platz spielenden alten Herren von Eppendorf nach solchen fragte. Die besaßen nur einen Satz Leibchen, nämlich jenen, den sie gerade beim Kicken getragen hatten, plus ein paar unbenutzte, zusammen genau elf Stück. Es war die Rettung des Spiels, allerdings auch eine olfaktorische Belastungsprobe für die Tapire, denn diejenigen, die zur zweiten Halbzeit kamen, mussten natürlich die ihrer Vorbesitzer tragen, was im Idealfall dann Leibchen aus dritter Hand bedeutete...

Mit ein paar Minuten Verspätung ging es los und begann zunächst ausgeglichen, sprich ereignisarm. Die ersten zehn Minuten brachten kaum Chancen, mit der Zeit kam aber Schacht-Yoaaa immer gefährlicher vor das von Marci gehütete Tor, während die Tapire noch keine Torabschlüsse für sich verzeichnen konnten. Elias sorgte mit seinem Tempo zwar immer wieder für spannende Situationen, aber bisher konnte Brassert ihn noch von gefährlichen Abschlüssen fernhalten. In der Zwischenzeit hatten Sascha und Jasper, die zunächst noch auf der Bank Platz nahmen, dankenswerterweise den Ticker übernommen, und wie! Sascha texte noch per Hand, während Jasper eine Möglichkeit der Speech-To-Text Eingabe in unsere Chatgruppe entdeckt hatte und reichlich davon Gebrauch machte. Beide nahmen den Begriff „Live-Ticker“ wörtlich und kreierten beinahe eine geschriebene Radio-Live-Reportage. Wobei die Kommentare von Jasper manchmal ein wenig dadaistisch daherkamen wie z. B.: „Sepp beweist stärke Klär den Ball.“ oder „Sepp mit taktisch, ganz kluge Paul the Gegner hat jedoch eine aussichtsreiche Freistoßposition.“ Ihre knapp 30 Posts in der ersten Hälfte verrieten, dass Brassert ab der 20. Minute stärker aufkam, und die Abwehr der Tapire immer mehr zu klären bekam. Der Gegner dominierte zweifelsohne, doch beherzte Abwehrarbeit von allen Tapiren und vor allem ein souveräner Marci hielten die Null, bis zur 32. Minute. Dann wurden die Tapire ausgekontert und der schnelle und robuste Mittelstürmer war zentral alleine Richtung Tor unterwegs. Sepp versuchte, es wie einen Unfall aussehen zu lassen, was ihm so mittelmäßig gelang, denn er pflückte doch recht offensichtlich als letzter Mann den vor ihm kreuzenden Stürmer von den Beinen. Die souveräne Schiedsrichterin Cynthia pfiff und es herrscht kurzes Bangen ob der Farbe der Karte, die Sepp nun sehen würde. Es leuchtete gelber Karton und kam zu oben bereits angedeuteter Freistoßsituation. Welcher aus zentraler Position ziemlich überzeugend in den linken Winkel zum 0:1 eingeschweißt wurde. Nur knapp zwei Minuten später folgte ein Brasserter Konter über rechts, Pass nach innen und erfolgreichem Abschluss und abermals schlug es im Tapirgebälk ein zum 0:2. Die Brassers hatten nun am Erfolg geschnuppert und wollten das Momentum nutzen und alles klarmachen. Das Bällchen lief wie am Schnürchen, doch Marci kratzte per Weltklassereflex das dräuende 0:3 von der Linie. Die letzten Minuten vor der Halbzeit mussten die Tapire noch mit vereinten Hufen verteidigen, um eine Vorentscheidung abzuwenden, was ihnen gelang.

In der von Marcis gut gekühlt mitgebrachtem Grand Cru gesäumten Halbzeit gab es einiges zu diskutieren und ordentlich zu wechseln, insgesamt fünf Mal. Taktisch plante man, mehr über die Flügel zu spielen, was in der ersten Hälfte gar selten gemacht wurde.

Und zu Beginn der zweiten Hälfte sah es auch deutlich besser aus, die Tapire kamen nun wie besprochen häufiger über die Flügel und hatten nach gut zehn Minuten die erste knackige Chance, Tobse war von links im 1 gegen 1 auf den Torhüter unterwegs und hatte ihn bereits genatzt und den Ball links an ihm vorbei gelegt, allerdings prallte das Bällchen bei der weiteren Mitnahme gegen sein Schienbein und sprang von dort ins Aus. Der Gegner blieb äußerst anspruchsvoll und die Tapire mussten immer noch mehr Abwehr- als Angriffsarbeit leisten, kamen nun aber auch gefährlicher vor das Tor des Gegners. Ein strammer Strahl von Elias wurde geblockt und ein Kopfballaufsetzer von Sepp parierte der gegnerische Keeper. Fünf Minuten später scheiterte Elias im bedrängten Einzelduell mit dem Keeper. Nach einer ruppigen, ereignisarmen Phase von etwa zehn Minuten ging es dann in die Cruch-Time, in der die Tapire in kleinen, feinen Dosen immer mehr ins Risiko gingen. Ein Schuss von Philipp wurde von der Linie gekratzt und zwei Minuten später stand Loic ganz knapp vor seinem ersten Saisontor. Nachdem er den Spielaufbau vorangetrieben hatte, lief er durch und grätschte nach einem Pass an den langen Pfosten (oder war es ein missglückter Schuss), ich meine von Tobi, ein paar Zentimeter zu kurz, um den Ball über die Linie zu drücken. Doch spät wurde die Tapiroffensive dann doch noch belohnt. Elias drückte in der 78. Minute das Spielgerät nach tapirlichem Spielaufbau über rechts aus 8 Metern über die Linie zum 1:2. Die letzten zwei Minuten plus knapp drei Minuten Nachspielzeit versuchten die Tapire noch alles, um zu egalisieren, allerdings ohne Erfolg.

Eine verdiente Niederlage, da der Gegner drei individuell extrem gute Spieler sein eigen nannte und auch sonst einen recht souveränen Auftritt hinlegte. Die Tapire kamen über Kampf, Geschlossenheit und Geschwindigkeit im Sturm, mit vielen guten Momenten aber auch viel Stückwerk.

 

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