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Lokomotive Ruhr – FC Porno Villa 0:4 (0:1)

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Gespeichert von trainer am/um 7. September 2023 - 22:38

Erfolgreiches Spiel auf dem Naturrasenacker in knapper Besetzung. Marc (2.vr) zum 0:1, Hans (li) zum 0:2, Markus (2.vl) mit dem 0:3 und Philipp (re) besorgte den Endstand

Nach einer knappen und einer ordentlichen Niederlage gegen die Hand Gottes und FFC Dynamite wurde es högschde Zeit für die Tapire, endlich mal wieder ein paar Pünktchen zu pflücken in der Rückrunde. Hinderlich an diesem Vorhaben war allerdings, dass zwei Stunden vor Anpfiff noch nicht genügend bzw. nicht mehr genügend Tapire angemeldet waren. Sodass der noch keine 24 Stunden auf der Heimatscholle sich zurück befindliche Trainer mit der Annahme zum Spiel fuhr, mindestens die ersten 40 Minuten dieser Partie zwischen Lungenruptur und Ganzkörperkrampf auf flauschigem Rasen verbringen zu müssen. Dort angekommen und ins Trikot hinein geschossen erfuhr er kurz vor dem Warmlaufen, dass Marc (nicht Marci, der war bereits da) unangemeldet erschienen war und richtig Bock hatte, weshalb der Trainer ihm großzügig den Vortritt gewährte.

Noch mehr, Marc, den der Trainer ob seiner Geschwindigkeit und seines Tempodribblings immer auf den Außenpositionen oder als Spitze aufgestellt hatte, wollte die 6er-Position bekleiden, wie er sie aktuell anscheinend auch bei Rückwärts Kornharpen innehat. Der Trainer präferierte Doppelsechs, gab Jasper die Aufgabe, die aktuell durch die bajuwarische Arroganztruppe bekannt gewordene Stellenbeschreibung der Holding Six oder Ausputzers vor der Abwehr, wie man früher in des Trainers Jugend sagte, einzunehmen. Marc fungierte zunächst als Aggressive Dribbling Six. In dieser Rolle agierte er perfekt in der sixten äh sechsten Minute. Eine Ecke der Lokomotive wurde von den Tapiren abgewehrt und über Johannes schnell gemacht, der Marc etwa 10 Meter vor der Mittellinie zentral anpasste, was Marc anschließend in einem feldübergreifenden Solo mit souveränem Abschluss zur Tapirführung ummünzte. Von außen gesehen, legte sich Marc permanent den Ball zu weit vor, kam aber jeweils durch sein exorbitant hohes Tempo noch vor dem Gegner wieder ran, um ihn sich dann wieder zu weit vorzulegen und dieses Procedere erneut zu wiederholen. So umkurvte er auf seinem gut 60 Meter langen Weg insgesamt vier Gegner, bis er alleine auf den Torwart zulief und den Ball souverän rechts an ihm ins rechte Eck zum 0:1 schob. Doch die Lok zeigte sich wenig geschockt davon und kämpfte sich in das Spiel herein. Bis zum Strafraum der Tapire sah ihr Spiel strukturiert und ziemlich präzise aus, aber spätestens im Strafraum gingen ihnen entweder die Ideen aus oder sie dremmelten den Ball in den Fangzaun. Die Lokomotivbetreiber waren durchaus ebenbürtig und verzeichneten mehr Ballbesitz als die Tapire, aber diese hingegen zeigten sich vor dem Tor gefährlicher, auch wenn ihnen in der ersten Halbzeit kein weiterer Treffer mehr gelang.

Zur Halbzeit gab es keinen Cru, dafür aber zwei Wechsel. Andi kam für Moritz als rechter Außenverteidiger und Hans ersetzte Rebecca links offensiv.

Die Tapire legten schwungvoll los und erspielten sich direkt in der ersten Minute nach Wiederanpfiff eine Torchance höherer Güte, die darin mündete, dass Philipp allein vor dem Ruhrwärter mit Ball am Fuß war und man ihm dann beim Ideen verlieren zusehen konnte. Er hatte den Zeitpunkt verpasst, direkt abzuschließen und machte ein paar Haken und Finten, jeweils ohne abzuschließen, bis ihm der Ball schließlich von hinten geklaut wurde. Doch das initiale Tapirfeuer verglomm gar rasch und in der Folgezeit loderte es immer häufiger vor dem Tapirtor. Die beiden Auswechselspieler*innen und der Trainer betrachteten das Ganze eine Weile und stimmten so um die 55. Minute einvernehmlich überein, dass der Ausgleich in der Luft lag. Marci hielt zwei, drei Mal eher souverän, durchaus auch anspruchsvoll, aber nicht spektakulär, denn ansonsten trafen die Lokomotivisten erneut vor allem den Fangzaun oder Tapirkörper in unterschiedlichen Höhen. Durch die generelle Verlagerung des Spielgeschehens in die tapirliche Platzhälfte ergaben sich natürlich unendliche Räume für Konter der Unpaarhufer, die nach einiger Zeit auch wieder anzutreffen waren. Ein solcher über Jasper, Tobse und dann Marc brachte den Tapiren schlagartig eine Überzahl, bei der Marc aus spitzem Winkel über rechts auf den Torwart zulief. Zunächst verpflanzte das Spielgerät direkt auf die Schienbeine des Keepers, von denen es wieder zu ihm zurücksprang. Dann musste er sich ein wenig mit einem Gegenspieler um den Ball streiten, doch es gelang ihm schließlich, quer an den langen Pfosten für den freien Hans aufzulegen, welcher ihn unprätentiös, nahezu amtlich zum 0:2 über die Linie bugsierte. Knapp eine Minute später wollte ich bereits in den Ticker den 1:2 Anschlusstreffer eindigitalisieren, weil die Lok Ruhr sich über rechts an der Grundlinie durchsetzte und dann auf die linke Seite passte, wo ein Spieler aus etwa 8 Metern nur noch die menschen- bzw. tapirleere Fläche von ca. 9 qm² vor sich treffen musste. Doch sein Abschluss traf noch nicht einmal das Tor sondern er schoss rechts (!) am Tor vorbei, wo ihn zwar ein Mitspieler noch einmal scharf machen konnte, aber final landete das Ding in den Armen von Marci . Im Gegenzug sorgten die Tapire bereits in der 62. Minute für die Vorentscheidung, wenn ich mich recht entsinne, waren in der Vorbereitung Hans und Philipp beteiligt und passten den Ball auf Markus, der zentral auf Höhe des Elfmeterpunktes eng gedeckt, einen Schuss antäuschte, einen Haken schlug um dann nach einer erneuten Finte zentral halbhoch links zum 0:3 einzunetzern. Die Stimmung und Motivation bei der Lokomotive sank nun deutlich, aber sie versuchten weiterhin, das Ergebnis zu korrigieren. Doch als sie erneut etwas besser aufkamen, schenkten die Tapire ihnen wieder einen ein. Nach einem Foul an Markus, etwa 3 Meter vor dem Strafraum, leicht halblinks, gab es einen Freistoß für die Tapire in bester Position. Philipp nahm sich der Ausführung an und sein Versuch, den Ball über die Mauer zu schlenzen, klappte so semi, allerdings wurde er entgegen der ursprünglichen Flugrichtung und somit der Reflexzone des Torhüters rechts unhaltbar zum 0:4 abgefälscht. Spätestens zu diesem Zeitpunkt, wir zeichneten die 69. Minute, war der Drops gelutscht, der Fisch geputzt, dem Frosch die Lockenwickler rausgedreht und die Messe gelesen. Eigentlich plätscherte das Spiel ziemlich aus, aber zwei Minuten vor Schluss ging ein Lokomotivbetreiber mit lautem Wehklagen zu Boden, er hatte sich ohne Tapireinwirkung eine Muskelfaser oder ein ganzes Bündel gezerrt, gerissen oder gepunzt. Der Schiri pfiff weiserweise direkt ab, auch wenn noch gut eine Minute zu spielen gewesen wäre. Moritz verarztete den Verletzten professionell, er hielt ihm eine gekühlte Bierflasche auf den Muskel, da Eisspray nicht zugegen war.

Ein viel zu hoch erscheinender Sieg, nicht was die Tapirtreffer anging, sondern eher die Gegentreffer. Wie bereits im Spielbericht durchschien, hatte die Lokomotive zuhauf Situationen, die einen erfolgreichen Abschluss möglich gemacht hätten, aber sie schien an diesem Tag ein Torblockade gehabt zu haben, als sei die Vorderachse eingerostet.