Außenspiegel 2022

Weil ich beim Schreiben derart epochaler Werke wie dem Jahresrückblick zu Beginn immer ein wenig phantasielos und uninspiriert bin, bediene ich mich häufig des billigen Tricks des Zitieren der letzten Worte des zurückliegenden Jahresrückblicks. Also schauen wir doch einmal zurück, was faselte ich denn damals?

„Und nun geht es schon bald wieder los mit der Liga und ihrem Betrieb. Es wird ein schönes Jahr, da bin ich mir sicher! Oder bin ich wie der vor Angst pfeifende Tapir im Wald, getrieben von der Hoffnung, die bösen Geister der erzwungenen Einsamkeit mögen uns von nun an in Ruhe lassen. Lasset die Bälle rollen, jetzt und immerdar!“ Geschrieben zu einer Zeit, als man noch gar nicht einschätzen konnte, wohin sich Corona und der Umgang damit entwickeln würden, haben uns doch die Monate gezeigt, dass die Gesellschaft wieder schnell zur Normalität zurückgefunden hat, im positiven wie negativen Sinne. Auf jeden Fall fand wieder eine komplette Saison in der Freizeitliga mit Pokal statt, es gab wieder Sommerturniere, Corona verschwand zunehmend von der Fußballlandkarte, außer im Stadion, dort boosterten sich nahezu alle Tapire im Frühjahr.

Ein Jahr mit insgesamt 28 Spielen in Liga, Pokal und Freundschaft habe ich festgehalten, 20 Liga-, 1 Pokal- und 7 Freundschaftsspiele. Die Bilanz sieht optimierbar aus mit 7 Siegen, 4 Unentschieden und 17 Niederlagen und einem Torverhältnis von 59:90. Im Ergebnis, wenn man alle Spiele in S (Sieg), U (Unentschieden) und N (Niederlage) chronisch aneinanderreiht, sieht die Saison folgendermaßen aus:

SNSNNNNUNNUNNSNNSNSNNSUSNUUNN

Zunächst starteten wir mit einem 4:3 gegen die Ackerfreunde freundschaftlich, vergeigten den Saisonauftakt gegen Werne mit 2:5 amtlich. Im zweiten Punktspiel besiegten wir die Hand Gottes mit 3:0, doch dann war die Hinrunde eine ziemliche Durststrecke: Die folgenden zehn Spiele, inklusive Pokal und einem Freundschaftsspiel, wurden nicht gewonnen und nur zwei davon waren Unentschieden. Kaum war Sommerpause, gewannen wir gleich mal mit 5:0 gegen Sundern, gegen die wir vorher noch 2:8 verloren hatten. Personell gestärkt mit Rückkehrern und vielen neuen Spielern brachten wir in der Rückrunde deutlich mehr zustande, 3 Siege, 3 Unentschieden und vier Niederlagen sahen deutlich besser aus.

Die Verteilung der 59 Treffer des Rudels zeigt sich wie folgt: Torschützenkönig ist nun zum vierten Mal hintereinander Pablo mit 12 Treffern, ihm folgt Janni mit 6 Toren, Philipp und Marc mit 5 und Tobi mit 4 Toren. 3 mal trafen Max und die beiden Eliase, einer davon Elias S., der noch keinen Pass besitzt, er machte dafür in 90 Nettospielminuten 3 Treffer. Doppelt trafen Tim, Maxi, Ole und Miguel. Einen Treffer trugen bei: Jasper, Aaron, Paul, Rebecca, Hans, Moritz, Joscha, Martinho, Josef und Tobse.

Insgesamt stimmt der trainerische fachliche Rückblick auf dieses Jahr zumindest ihn persönlich zuversichtlich: Denn es war ein Jahr des Wandels, selten hat das Rudel zuvor einen derart reichen Zuwachs erfahren wie 2022. Allenthalben sprangen Frischlinge mit Spieldrang aus dem Gebüsch, ein wahrhaft prächtiger Wurf an Tapirkälbchen. Deren 11: Marc, Loic, Rebecca, Tobse, Jan, Miguel, Janni, Johannes, Philip, Max und Jonas, der aber nach ein paar Monaten zurück in die Schweiz zog. Dadurch war es den Tapiren als einer von wenigen Mannschaften der Freizeitliga möglich, die Saison trotz einiger Corona- und, welcome back, Grippe-Wellen ohne Absage oder Verschiebung zu spielen, bis auf eine Halbzeit zu zehnt gegen die Ackerfreunde war auch immer ein komplettes Rudel auf dem Platz. Und es war ein Jahr von Verletzungen, halleluja! Zehfrakturen, Bänderrisse, Brüche im Handbereich (man bemerke, alles im Plural), ein glatter Schienbeinbruch und viele weitere schmerzhafte und zur Geduld mahnenden Blessuren ließen die Saison 2024 als eine überaus verletzungsintensive erscheinen. Dem gilt es, durch ein alsbaldiges Wurstopfer Einhalt zu gebieten, denn jede Verletzung ist eine zu viel.

Ich bin gespannt auf die nun beginnende Saison, wie sich der große Tapirzuwachs entwickelt, wie viele weiterhin dabei bleiben. Somit sollten wir meines Erachtens uns nun erst einmal nicht mehr quantitativ verstärken, höchstens noch partiell bei großem Qualitätszuwachs anheuern. Zumal wir mit Elias S., Josef, Thomas und dem Rest der Gang ja auch schon ein paar in Warteposition haben.

Auf jeden Fall freue ich mich auf eine neue Saison und gehe irgendwie zuversichtlich in dieses Jahr, mögen die Tapire verletzungsfrei und erfolgreich durchgaloppieren...

Dank an Marci, für diesen wunderbaren stimmungsvollen optischen Jahresrückblick!