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Volker Gedächtniskick: FC Porno Villa – Ackerfreunde Bochum 3:2 (1:2)

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Gespeichert von trainer am/um 21. Dezember 2022 - 23:20

Die tapirlichen Torschützen Martinho (1:1), Tim (3:2) und Marc (2:2). Maxi zeigt im Hintergrund, wie man Gasse läuft...

Ein trauriger Anlass führt jedes Jahr zu einem schönen Zusammen- und Aufeinandertreffen: dem Volker-Gedächtniskick. Für alle, die nichts damit anfangen können, Volker war zwischen 2011 und 2014 ein Abwehrgigant des FC Porno Villa, bis er altersbedingt die Stiefel an den Nagel hängte. Davor spielte er über 10 Jahre für die Ackerfreunde. Leider verstarb er im Sommer 2018 unerwartet durch einen Herzinfarkt, was wir zum Anlass nahmen und nehmen, immer im Sommer ein Volker-Gedächtniskick gemeinsam auszutragen. Mit dabei ist auch immer seine Witwe Nicole und sein Sohn Fabian, der diesmal ausschließlich für die Ackerfreunde auflief, weil diese mit ihm nur 13 Mann waren. Die Tapire hingegen waren eine 20er Horde, was sich im Laufe des Spiels zu einem Generationskonflikt entwickelte.

Zu Beginn sollte bei den Tapiren Team Oldschool starten, was allerdings durch Zuspätkommen eines und später Absagen zweier Alttapire eher zum Team Mischmasch wurde. Der Start gelang dabei den Ackerfreunde deutlich besser. Das Spiel war gerade einmal 130 Sekunden alt, da fand ein Angriff über rechts mit Pass in den Rücken der Tapir-Abwehr mit gradlinigem Abschluss sein Ziel zum 0:1 im rechten Eck. Unbeeindruckt dessen materialisierten die Tapire direkt mehrere Chancen und vermochten bereits vier Minuten später zu egalisieren. Ole hatte über links vorstoßend Paul an der Strafraumkante angespielt, welcher den Ball weiter zum weitest angereisten Gast Martinho (Hamburg) nach rechts legte, der aus mächtig spitzem Winkel zum 1:1 einschob. Dann aasten die Tapire ein wenig mit drei sehr guten Chancen, die sie allesamt liegenließen, was sich zehn Minuten später rächte. Die Ackerfreunde bekamen einen Freistoß auf der rechten Seite auf Höhe des Tapirstrafraums zugesprochen. Dieser war allen Anschein nach als Flanke gedacht, jedoch eine der positiv missglückten Art. Lang und länger werdend senkte sich der Freistoß Richtung linkem Winkel. Phil hatte sich in Position gebracht und faustete sich das Ding satt in den Winkel des eigenen Tores zum 2:1. Na gut, dann halt wieder ausgleichen, dachten sich die Tapire und mühten sich redlich. Jedoch stellten sie sich abermals defizitär im Torerzielungsbereich an. Was allerdings wieder einmal dem formidabel aufgelegten Arne im ackerfreundlichen Kasten zu verdanken war, der manch sehr guten tapirlichen Abschuss durch die ihm innewohnende Paarung aus Körpergröße und Können vor dem Einschlag abzuhalten vermochte. So hielt die Führung der Ackerfreunde gar bis zur Halbzeit.

Welche von zwei Kisten Cru gesäumt war und von Team Mischmasch, das nun Feierabend hatte gern frequentiert wurde, denn es fand eine nahezu ganzheitliche Mannschaftstransplantation statt.

Nur Phil durfte bleiben, bekam aber ab dann nichts mehr zu tun. Es entpuppte sich eine zweite Hälfte ganzheitlicher Tapirdominanz. Worauf wir uns allerdings nicht allzu viel einbilden sollten, denn es trafen hier ein frisches Tapir- nein Fohlenrudel mit einem Altersdurchschnitt von höchstens 25 auf Ackerfreunde, die nur einmal wechselten und im Schnitt älter waren als der Böhmerwald. Sie kamen äußerst selten über die Mittellinie und wenn doch, dann trafen sie auf deutlich schnellere Abwehrtapire, die ihnen den Ball wegnahmen. Doch die jungen Tapirchen, gar wuselig und flink, waren wie es ihnen oft zu eigen ist, ein wenig verspielt und kombinierten oder dribbelten sich bisweilen in den Ballverlust. Zudem war der bereits in der ersten Hälfte extrem gut aufgelegte Arne in der zweiten Halbzeit nicht minder gut aufgelegt und fischte alle gefährlichen Dinger raus. Lange Zeit, insgesamt 26 Minuten konnten die Ackerfreunde so das Ergebnis halten, doch in der 66. Minute war es Marc, der den Ausgleich erzielte. Aus einem Einwurf von Rebecca auf Pablo entsprang eine Flanke in die Mitte, wohin Marc einlief und das Bläschen unten rechts zum 2:2 verschalte. Gerade einmal zwei Minuten später gingen die Tapire durch Tim mit 3:2 in Führung, der einen Steilpass von Marc perfekt mitnahm und ihn an dem heraus eilenden Arne links ins lange Eck zwirbelte. Anschließend ergaben sich zwar noch einige Gelegenheiten für die Tapire, das Ergebnis zu erhöhen, aber...

...es zählte bei diesem Aufeinandertreffen ohnehin nicht das Ergebnis sondern das Ereignis. Und das war ein wunderschönes trotz des traurigen Anlasses. Die folgende dritte und vierte Halbzeit gingen gepflegt und halbwegs niveauvoll von statten. Wie immer machte es riesige Freude, Menschen die man selten sieht, meist genau zu diesem Spiel, wiederzusehen und dabei auch ein wenig in Erinnerungen an den tollen Menschen Volker zu schwelgen. Möge diese Tradition noch lange fortbestehen!