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FC Porno Villa – SG Sundern 2:8 (1:4)

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Gespeichert von trainer am/um 19. April 2022 - 21:44

Sundern ist gemeinhin ein bekannter und gern bespielter Gegner, da wir meist knapp gegen sie gewinnen oder unentschieden spielen. Diesmal sollte es etwas anders laufen, in einem seltsamen Aufeinandertreffen. Den Torwartnotstand, Phil und Marci (und noch weitere Tapire) hatten sich simultan Corona im Stadion geholt, wusste Paul mit einem Comeback im Torwartkleid zu kompensieren. Aber auch in der Innenverteidigung knarzte es, seit Sven sich temporär einer anderen, in des Trainers Augen völlig nutzlosen Sportart hingibt (Marathon – ohne Not und Ballreiz rennen bis die Knochen morsch werden), ist ein wenig Improvisation im tapirlichen Hinterbereich angesagt. Sepp war diesmal der einzige etatmäßige Abräumer, der auch die Lizenz zum Innenverteidigen besaß, ansonsten blieben nur ungelernte Kräfte übrig. Der Trainer beschloss daher, Elias auf dieser Position zu testen, da er aus eigener Erfahrung genau wusste, dass Elias eine fiese Zweikampfsau ist, schnell, kopfballstark und sich auch nicht vor dem Infight scheuend.

Mit diesem recht zusammengewürfelten Rudel legten sich die Tapire direkt los und hatten schon nach gut einer Minute eine respektable Chance durch Hans, dessen Schuss jedoch zu mittig geriet und vom Torwart geklärt werden konnte. Sundern spielte aber insgesamt deutlich souveräner als noch in der vergangenen Saison und hatte auch einen neuen ziemlich schnellen Stürmer in ihren Reihen. Welcher in der 8. Minute auch bewies, dass er ziemlich treffsicher war. Er empfing einen Pass über rechts und konnte seinen Körper vor den von Elias bringen, abschirmen und aus etwa 16 Metern halblinks zum 0:1 einnetzen. Paul kam zwar noch mit der Hand ran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend klären. Rüssel abwischen, weitermachen, doch nur sechs Minuten später fiel das 0:2 auf sehr ähnliche Weise, nur das der Ball diesmal platzierter im Eck einschlug und Paul nicht den Ansatz einer Abwehrchance hatte. Also Rüssel nochmal schütteln, doch als weitere sieben Minute später das 0:3 auf nicht unähnliche Weise fiel, war es Zeit zu reagieren, was Martin und Elias taten, bevor der Trainer es kundtun konnte: Sie tauschten ihre Positionen, Martin ging in die Innenverteidigung und Elias übernahm die Position des linken Außenverteidigers. Was erst einmal deutlich besser klappte. Man merkte Elias auch an, dass er sich außen deutlich wohler fühlte und äußerst motiviert wirkte, Druck nach vorne zu entwickeln. In der 31. Minute bordete sein Offensivgeist gar über, als er nach Doppelpass mit Jasper das Spielgerät aus 12 Metern flach links zum 1:3 in den Maschen verewigte. Nun waren die Tapire deutlich knackiger und nagten am Anschlusstreffer. Daher fühlte es sich äußerst vermaledeit an, dass in der 40. Minute nach einer Ecke das 1:4 für Sundern fiel.

Dadurch schmeckte der Pausencru eher so mittelmäßig und frisches Personal wurde angedockt. Gumppi kam für Rebecca, Joscha ersetzte Maxi und für Hans kam Tobse (der gefühlt 7. Tobias in der Tapirgeschichte). Tobse ist übrigens der erste Tapiradlige, er trägt ein „von“ im Namen, daher sollte er auf dem Platz auch immer mit „Ihro Hochwohlgeboren“ angesprochen werden, was allerdings ein wenig lang und sperrig ist: „Gehet drauf, Ihro Hochwohlgeboren!“ oder „Hau ihn um, Ihro Hochwohlgeboren!“ Außerdem warf der Trainer in der Halbzeit noch die Frage in die Runde, ob man taktisch nun eher auf Ergebnissicherung oder auf Risiko etwas offensiver an die Sache herangehen soll, mit der Gefahr, mit wehenden Fahnen unterzugehen. Die Tapire beschlossen ziemlich einstimmig, „all in“ zu gehen.

Und der tapirliche Start in Halbzeit zwei klappte mustergültig. Nach 38 Sekunden wurde Pablo im Strafraum der Tapire steil geschickt, er kreuzte und wurde in der 39. Sekunde rüde von den Beinen geholt. Es war der Prototyp eines doofen, gleichwohl berechtigten Elfers, ein Gegner war Pablo von hinten etwas zu motiviert in die Beine gerannt, den der Gefoulte selbst auszuführen gedachte respektive ausführte. Zentral, hoch, mittig, während der Torwart in die von ihm aus gesehen linke Ecke flog, 2:4. Dadurch keimte noch einmal Hoffnung auf, die sich auch lange hielt, weil die Tapire nun mehr vom Spiel hatten und auf den Anschlusstreffer drängten. Doch dieses Drecksstück wollte einfach nicht fallen, Aluminium und ein gut aufgelegter Torwart wussten es zu verhindern. Gut 15 Minuten vor Schluss, als der Trainer gerade darüber sinnierte, das Rudel für die Schlussphase noch offensiver aufzustellen, fiel dann nach einem Konter der Sunderner jedoch das 2:5. Nun gab es nur noch Gloria oder Hucke, Sebb wurde aus der Innenverteidigung in den Sturm beordert, was die Tapire nun hintenrum waidwund offen erscheinen ließ. Die Tapire wollten Sundern nun in die eigene Hälfte nageln, doch die hatten etwas dagegen und verstanden es, exzellent zu kontern. Nur 5 Minuten später fiel das 2:6 mit einem amtlichen Weitschuss, das 2:7 unter Tapirbeteiligung, wobei Keeper Paul beim letztlich nutzlosen Abwehrversuch auch noch gegen den Pfosten knallte. Der Pfosten musste für mehrere Wochen krankgeschrieben werden. Warum Jürgen bei diesem klaren Spielstand auch noch mehrere Minuten Nachspielzeit geben musste, vermag wohl nur er zu beantworten, letztlich war somit noch Zeit für das 2:8 in der 84. Minute. Das reichte dann wirklich, es bedurfte des einen und des anderen Crus, um den Schmerz dieses Ergebnisses ein wenig vergessen zu machen, doch Zeit und Fiege heilen alle Wunden...