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Lokomotive Ruhr – FC Porno Villa 3:1 (0:1)

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Gespeichert von trainer am/um 28. März 2022 - 0:12

Spielberichte, deren Schreiber zum Spiele nicht anwesend waren, haben den Vorteil, dass sie zumeist kurz und knapp ausfallen. Mal sehen, ob mir das gelingt, ich kann mich hier als Basismaterial nur auf die Aufzeichnungen von Stephan in der Signal-Gruppe und kurze verbale Einwürfe von ihm und anderen Tapiren berufen, sprich Hörenlesensagen. Folglich kann dieser Spielbericht grammatikalisch korrekt nur in der indirekten Rede wiedergegeben werden.

Zu Beginn, so drückt es die innertapirliche Gruppenkommunikation aus, seien die Tapire kaum imstande gewesen, eine komplette Elf zusammen zu bekommen, da das Spiel um 19 Uhr an der Bochumer Peripherie hätte beginnen sollen. Doch die Tapire, so wurde gemunkelt, hätten sich defensiv so stabil wie ein Gebirgsmassiv präsentiert und in der 25. Minute gar nicht so unverdient das 0:1 erzielt. Der elektronischen Tapirpostille ist zu entnehmen, Martin habe diesen Treffer mittels eines verwandelten Freistoßes erzielt.

Gemäß Tapiraugenzeugen sei dies auch der Pausenstand gewesen, ob Cru auch mit von der Partie gewesen sei, konnte weder Zeilen noch Gesprächserinnerungen entnommen werden, ebensowenig ob und welche Wechsel stattgefunden hätten.

Zuverlässige Zeugenaussagen berichteten, dass die Tapire auch im zweiten Durchgang ähnlich stabil wie in Halbzeit 1 gewesen seien, aber, so war dem Chat zu entnehmen, nach ca. 60 Minuten sei der Lok der Ausgleich zum 1:1 nach einer Ecke mit Pfostenkontakt und Gewusel im Nachschuss gelungen. Von mehreren negativen Emojis begleitet wurde der nächste Eintrag im Forum, der besagte, dass zirka fünf Minuten nach dem Ausgleich die 2:1 Führung für die Lokomotive auf nahezu gleiche Art und Weise gefallen sei. Erneut sei aus dem Gekungel nach einer Ecke ein Nachschuss ins Tor serviert worden. Als sei dem noch nicht genug gewesen, musste Stephan als digitaler Hermes nur zehn Minuten später einen weiteren Schuss ins Tapirkontor übermitteln, diesmal sei der Treffer zum 3:1 ohne weiteren Angabe zur Entstehungsform aus dem Spiel heraus und nicht aus einer Standardsituation erwachsen. Final wusste Stephan zu konkludieren, sei das Endergebnis im Spiel gegen Lokomotive Ruhr nicht leistungsgerecht gewesen.

Apropos, als ich gerade den Namen dieses Gegners schrieb, fiel mir, obwohl ich dies schon häufiger tat, zum ersten Mal auf, was für ein seltsamer Name das eigentlich ist. Lokomotive Ruhr klingt zunächst nostalgisch, einen Hauch kommunistisch und lokal, erst einmal positiv. Aber wenn man ihn wörtlich nimmt und man sich einen Zug und einen Fluss vorstellt, da stellt man fest, dass das nicht funktioniert. Denn was macht eine Lokomotive gemeinhin, wenn sie behutsam auf die Ruhr setzt? Ich würde behaupten: Untergehen! Ich wünsche mir, das täten sie gegen uns im Rückspiel!