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Die Hand Gottes – FC Porno Villa 0:3 (0:1)

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Gespeichert von trainer am/um 5. März 2022 - 22:43

Die Bibel schreibt: „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ (Hebräer 10,31). Doch ich sage Euch: „Es ist noch viel furchtbarer, unter die Füße von Tapiren zu geraten.“ (Trainer 08,15). Genau so offenbarte es sich am Tage des Herren, dem Montag, den 21.02. am Lohring, auf heiligem Kunstrasen.

Gebenedeit mit Eleganz und Geschmeidigkeit gingen die Tapire das Spiel an, mit einem neuen Frischling in ihrem Rudel, Jonas, der den Ausländeranteil unter den aktiven Tapiren (zuvor 0 meines Wissens!?!) um 100% erhöhte. Refugees welcome, denn Jonas kommt aus der exotischen Schweiz, einem Land, in dem Fußballspielen aufgrund der geomorphologischen Struktur (extreme Verhügelung und Verbergung) äußerst diffizil auszuüben ist, denn es ist nahezu unmöglich, dort ein ebenes Spielfeld zu finden. Aber ich schweife ab, Jonas fing rechts offensiv an und machte sich sehr gut, er war auch gleich Ausgangspunkt bzw. Prä-Assistgeber des 0:1 für die Tapire. Er fing per Ausfallschritt einen eröffnenden Pass des linken Händeverteidigers ab, passte ihn nach innen zu Pablo, der ihn weiter zu Ole legte, welcher einen Distanzschuss aus 19 Metern wagte. Dieser war ziemlich fest, halbhoch und halbwegs platziert, also, wie der geschulte Leser aufgrund der Relativierungen bereits erkennen kann, ein nicht völlig unhaltbares Ding. Gleichzeitig aber auch nicht einfach zu halten, weil der Aufsetzer durch die Nässe des Kunstrasens wie ein Zäpfchen auf Speed schnell und flach unter dem fliegenden Torwart in die Maschen zum 0:1 flutschte. Das Tapirspiel blieb weiterhin ziemlich souverän, die Hände wurden beschäftigt und kamen zu wenig Chancen. Doch so sehr sich unser Rudel auch mühte, ein weiterer Treffer wollte in der ersten Hälfte nicht mehr fallen.

Die Bank wurde wunderschön von einer Mannschaftsverbrauchseinheit (vulgo: Kiste) Grand Cru gesäumt, die Hans, frisch genesen, freigetestet und zehengebrochen kredenzte. Die Tapire wechselten erst einmal zwei Mal. Aaron kam für Paul und Moritz für Andi, etwas später sollte Joscha noch Maxi ersetzen.

Und kaum erscholl der Anpfiff zur zweiten Hälfte, schon knabberten die Tapire an der Erhöhung der Führung. Ein geringfügig zu fest gespielter Gassenpass von Ole auf den durchstartenden Pablo animierte den Keeper der Hände, gar geschwind herauszulaufen, um sich den Ball vor Pablo zu schnappen. Was ihm primär gelang, jedoch entglitt ihm das sicher abgefangene Spielgerät, welches sich Pablo wieder stibitzte und aus spitzem Winkel ins leere Tor zum 0:2 schob. Auch nach diesem Treffer ließen die Tapire die Hufe auf dem Gaspedal und versuchten das Ergebnis noch amtlicher zu gestalten, was ihnen in der 52. Minute dann auch gelang. Erneut war es Pablo, der sich auf dem Torschützenfoto verdoppelten wollte. Er hatte in der Mitte der gegnerischen Hälfte den Ball erhalten und war damit Richtung Tor unterwegs. Etwas zu weit vorgelegt, verlor er zunächst das Bällchen, eroberte es sich aber postwendend zurück, ging noch zwei Schritte damit und zog dann aus ca. 18 Metern flach ins linke Eck zum 0:3 ab. Den Tapiren gelüstete nach mehr und sie blieben knackig. Weiterer Torerfolg blieb aus, ebenso größere Gefahr für das Tapirtor seitens der Hand Gottes. Es gab aber natürlich noch einige härter umkämpfte und auch rüdere Momente, wie z. B. die göttliche Beinschere des Händetorwarts, der damit 30 Meter außerhalb seines Kastens an der Seitenlinie Aaron amtlich von den Beinen holte, was aber nur einen Einwurf zur Folge hatte. Durch diesen und andere Momente zuvor entspross ein neuer Ast tapirlichen Supportertums: Die Porn- Pöblergruppe (kurz: Popö) wurde geboren, als Gründungsmitglieder können Hans, Maxi und Paul bezeichnet werden, die jedwede strittige Aktion des Gegners lautstark und unterniveauig verbal missbilligten. Auch der Schiedsrichter wurde nicht ausgespart, allerdings beleidigte die Pöblergruppe ihn mit standesgemäßem, gebührendem Respekt (Herr Schiedsrichter, Sie Pfeiffe!). Sie versuchten noch Elfmeter und rote Karten herbeizupöbeln, doch das gelang nicht und so blieb es beim letztlich hochverdienten 0:3, das der sehr geschlossenen und fehlerarmen Leistung des ganzen Rudels zu verdanken ist. Kein grandioses Spiel, aber eine durchweg gute Leistung!

 

Kommentare

oh großer Trainer, das Studieren dieses Psalmes frohlocket mich zutiefst. Gebenedeit sei deine Schreibkunst.

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