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FC Porno Villa – Ackerfreunde Bochum 4:3 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 13. Februar 2022 - 21:02

Der Februar war noch keine Woche alt, da waren die Tapire bereits heiß auf Spielen wie bei Magma. Die Ackerfreunde auch und so traf man sich an der Anglecastle Lane bei einer Temperatur, bei der sich selbst Ratten tiefer in die Kanalisation verziehen und den bei Zalando erworbenen Kunstpelz umlegen. Die Ackerfreunde liefen mit ca. 20 Mann auf, Jürgen der Unverwüstliche war wieder da und auch das Tapirrudel plus Gastspielern war groß genug für mehrfache Wechsel.

Zunächst abtastend und defensiv agierten beide ersten Elfen, doch schnell wollten die Tapire mehr und fingen an zu fummeln. Sie intensivierten ihr Fummeln, bis sie in der 6. Minute durch Tobi tief in den Strafraum der Freunde eindrangen. Direkt in die einladend offene Mitte der Ackerfreunde setzte Wingman Tim einen wohltemperierten Diagonalpass in den geschmeidigen Lauf von Tobi, der zielgerichtet mit dem Objekt der Begierde von halbrechts auf Arne zulief und dessen Tor im kurzen Eck mit dem 1:0 penetrierte, zuvor legte er ihn mit einer Täuschung ins lange flach. So, jetzt aber genug der halbseidenen und anrüchigen Metaphern, konzentrieren wir uns aufs Wesentliche, das Spiel. Bereits in der 10. Minute musste Phil die Tapire retten, indem er dem Goalgetter der Freunde Paul den Ball tief im Strafraum von den Füßen filierte. Die Tapire hatten bis etwa zur 20. Minute das Spiel gut unter Kontrolle und sorgten für die ein oder andere gefährliche Situation, doch mit zunehmender Dauer der ersten Hälfte übernahmen die Ackerfreunde das Spielgeschehen und beschäftigten die Tapire vorwiegend hintenrum (oops), aber die Unpaarhufer nagelten ihre Intimzone zu und blieben bis zur 37. Minute jungmännlich, als es zu einer Elfmeterentscheidung gegen die Tapire kam. Bei einem Gestocher im Strafraum bekam der Ex-Tapir Pablo den Ball vor die Füße und legte ihn links an Tim vorbei, der sein Bein ausfuhr, worüber Pablo dann mit Kontaktgeräusch fiel, nicht theatralisch, aber einen Hauch zu spät, der Sportreporter bringt in solchen Situationen bisweilen die Platitude: „Es war ein Kontakt da.“ Auf jeden Fall pfiff Jürgen und Paul Acker versenkte das Stück flach rechts, Phil hatte die Ecke gerochen, war aber noch nicht im Sinkflug, als das Objekt unter ihm zum 1:1 durchflog.

Dann war Pause und an der Tapirbank war eine geringfügige Übercruung zu verzeichnen. Stephan und Andi zeigten sich für ein Doppelgebinde verantwortlich, prachtvoll anzusehen, jedoch ein wenig überkühlt. Genascht wurde erst später, jetzt wurde gewechselt, Andi für Moritz, Max für Jasper und Rebecca für Maxi.

Auch die zweite Hälfte benötigte ein paar Minuten Aufwärmprogramm, um in Schwung zu kommen, legte dann aber ordentlich los. In der 7. Minute der zweiten Hälfte fiel Tim im Ackerfreunde-Strafraum, nach einem ultrabrutalen Klammern seines Gegenspielers Marc, der die klassische Aachener Armschere anwandte, um Tim zum kurzzeitigen Kollabieren zu bringen. Er fiel und Jürgen pfiff sofort und vehement. Pablo nahm sich der Ausführung an und schon souverän flach rechts zum 2:1 ein. Doch die Führung hielt nur gut zwei Minuten, dann spielten die Ackerfreunde einen Angriff über Außen mit Pass in die Mitte und präzisem Abschluss ins lange Eck, der den Ausgleich zum 2:2 bedingte. Wie in der Tapir-DNA verankert, rennen Unpaarhufer bei Bedrohung immer in eine Richtung, ohne Gefangene zu machen, nämlich nach vorne - und genau das taten diese kraftstrotzenden Viecher auch. Ohne dabei aber die Technik zu vergessen, wie in der 54. Minute, als Tobi über rechts konterte, abbrach, nach innen zog und dann den Ball präzise in den Lauf von Max legte, der die Kugel humorlos direkt ins lange linke Eck zum 3:2 einschob, sein erster Treffer in Tapirhaut. Doch auch diese Führung hielt nur recht kurz, sechs Minuten später glichen die Ackerfreunde wieder durch Paul mit einem Innenpfostenabschluss zum 3:3 aus. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr drückten die Tapire, sie schnappten sich häufig durch Pressing bereits im Mittelfeld den Ball und fuhren fiese Konterchen. Doch lange fehlte in vorletzter Instanz die Präzision, sodass sie einige attraktiv wirkende Konter nullten. Doch in der 73. Minute, nach temporeichem Vordringen passte Max von links auf Tim, der den schwierig mitzunehmenden, weil auf den Körper gespielten Ball mustergültig eingesprungen sich vorlegte, um ihn dann per Dropkick ins rechte Eck zum 4:3 zu finalisieren. In den Folgeminuten waren die Tapire dem Ausbau der Führung deutlich näher als die Ackerfreunde dem Ausgleich, doch zählbar passierte nichts mehr, auch weil Phil noch zwei Mal richtig stark reagierte.

Ein Start ins neue Jahr, wie man ihn sich wünscht: Spiel, Spaß, Cru und Spannung und letztes Tor gewinnt!

Kommentare

Dass die Trainerfeder in der Pandemie weder brüchig geworden  ist, boch Rost angesetzt hat.

"Andere Leute haben rote und weiße Blutkörperchen, ich habe lauter kleine Fußbällchen im Blut." - Klaus Toppmöller