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FC Porno Villa – Blauer Stern 3:2 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 10. Januar 2020 - 22:48

Ein filmreifes Ende der 2019er Saison, das absolut ein Cinemascope-Breitband-Format Poster wie dieses von Marci verdient. Diese drei Helden, Ole (1:0), Gummpi (2:2) und Paul (3:2), drangen in den Kampfstern Oblomow ein und ließen ihn am Schluss implodieren...

Das letzte Spiel der Saison gegen den letzten der Tabelle, da waren doch drei Pünktchen anvisiert. Mit einer mittelbreiten 14er Tapirdecke, die aber unheimliche Tiefe besaß, sollte das durchaus möglich sein. Die vom Trainer zunächst anvisierte und vorher kundgetane radikaloffensive 1-3-4-3 Taktik verwarf er, weil ihm für die 3er-Abwehrkette ein etatmäßiger Innenverteidiger fehlte. Deshalb disponierte er auf eine wohlausgewogene, mitteloffensive 1-4-4-2-Variante um.

Gewohnt startete Porno wie die Tapirfeuerwehr und bemühte mehrfach Oblomows Defensive. In der 5. Minute wurde Pablo kurz vor dem Strafraum beim Queren nach Waidmannsart gefällt, was einen durchaus berechtigten direkten Freistoß aus etwa 18 Metern Distanz rechtsseitig vom Tor für die Tapire bedingte. Der Keeper stellte eine 5er Mauer am kurzen Eck, aber er stellte sie nicht ganz so optimal. Einen guten halben Meter zu weit nach innen, sodass ein fein dosierter Innenristschuss eines Rechtsfußes mit Schlenz um die Mauer sehr vielversprechend hätte aussehen können. Das sah in diesem Augenblick nicht nur das scharf beobachtende Trainerauge, sondern, viel wichtiger, auch der ausführende Ole. Und letzterer bot die Ausführung des Freistoßes in einer Magnifizenz dar, wie sie ersterer nie derart schön umzusetzen vermocht hätte. Ole entsandte eine deliziöse Parabel in den Eppendorfer Nachthimmel, die sich elegant mit Sicherheitsabstand rechts um die Mauer wand und sich im Fallen Richtung Winkel drehte. Der im letzten Augenblick bratenriechende Sternekeeper versuchte mit Vehemenz den Einschlag zu verhindern, flog und touchierte das Spielgerät noch mit den Fingerspitzen, patschte es damit aber in die eigenen Maschen zum 1:0 für die Tapire. Zwei Minuten später kam Pablo nach Steckpass von Robin in ein lüsternes 1 gegen 1 mit dem Torwart, welches letzterer mit gekonnter Fußabwehr parierte. Darauf folgte eine halbe Europalette guter Angriffe der Tapire, die sowohl mittig über Tim, Ole und Robin und Pablo als auch aber über die beiden Außen Mo und Gumppi vorgetragen wurden und die Blauen Stern mächtig und chronisch in Schwulitäten brachten. Am Ergebnis änderten diese kraftraubenden und emsigen Bemühung der ganzen Tapirkohorte jedoch gar nichts, und wieder einmal erfüllte sich wie so häufig in derartigen Situationen die saublöde Fußball- wie Knastwahrheit: „Wer ihn vorne nicht reinmacht, bekommt ihn hinten rein!“ In der 38. Minute trug Oblomow einen Angriff über links vor, wurde aber in der Bedrängnis zu einem Pass mittlerer Qualität in die Tiefe gezwungen, wo die Innenverteidigungstapire längst waren. Sicheres Futter, mochte man glauben, aber es ereignete sich so, dass ein bärtiger Innenverteidigertapir beim Versuch der Klärung über den Ball semmelte und dieser dem nicht damit rechnenden, absichernden Innenverteidigertapir ohne Bart gegen das Bein sprang und von dort zum Gegner, der ihn mitnahm, quer in die Mitte legte, wo ein ziemlich freier Blauer Stern den Ball aus Nahdistanz unhaltbar für Phil ins rechte Eck zum fürstlich unverdienten 1:1 Ausgleich kurz vor der Halbzeit einschob.

Die erneut von Phil erworbene und mit seinem Gefährt zum Platz portierte, vom Trainer gezahlte Kiste Mischcru empfing die Spieler wohltemperiert, doch sie wurde zunächst noch verschmäht, sieht man von den Zaungästen ab. Es gab zwei Wechsel auf den Außenverteidigerposition, Pascal kam für Joscha und Martin für Björn.

Wechsel, die sich im zunächst im Übergang von der ersten zur zweiten Spielminute der Sekunda als semioptimal offenbarten. Denn einer der beiden Novizen zog ein nicht so unbedingt nötiges Foul auf der linken Seite, der andere Novize verlor bei der Ausführung des Freistoßes kurzzeitig die Nähe zu seinen Gegenspieler, der aus Nahdistanz erneut für Phil unhaltbar zum 1:2 ins rechte Eck köpfte. Die Tapire zeigten sich einen Hauch verunsichert und brauchten einige Minuten, um halbwegs wieder in einen flüssigen Spielrhythmus zu kommen. In der 48. Minute läutete Mo mit einem Schuss knapp links vorbei eine erneute Offensivperiode der Tapire ein, es dauerte jedoch fast eine Viertelstunde, bis der längst fällige Ausgleichstreffer fiel. Als die 63. Minute ins Land zog, flankte Mo von der rechten Seite in die Mitte auf Ole, der intuitiv per Kopf nach links auf den lauernden Gumppi verlängerte, welcher das Spielgerät nach niveauvoller Annahme und Verarbeitung zum 2:2 Ausgleich halbhoch rechts in die Maschen einflocht. Gut eine Minute später knallte Gumppi einen abgeblockten Ball per Dropkick an die Latte und nach weiteren 5 Zeigerumdrehungen war er auf der linken Seite im Strafraum furchtbar frei und hatte ein halbes leeres Tor vor sich, allerdings musste er den ihn servierten Ball volley eingesprungen mit dem linken (unmerklich schwächeren) Fuß nehmen und setzte ihn arschknapp links neben den Pfosten. Nach dieser Gumpptime (der Trainer wollte ihn übrigens kurz vor dem 2:2 auswechseln) mussten andere Tapire her, das Ding gewinnbringend über die Linie zu drücken. Es war Paul vergönnt, den Tapiren den finalen Treffer zu erbringen. In der 72. Minute kredenzte ihm Ole von rechts eine Flanke schön zentral in die Box, wo er gesandwicht von zwei Sternen mit dem rechten Oberschenkel an den Ball gelangte und ihn sich irgendwie auf seinen linken Fuß durchschummelte, mit dem er ihn im Fallen oben links knapp unterhalb des Winkels zum 3:2 traf. Da anschließend zwar noch viel passierte, aber nichts Zählenswertes dabei rauskam, hat Paul den Titel des letzten Torschützen des Jahrzehnts für den FC Porno Villa gewonnen. Darauf einen Grand Cru.

So, dass war der letzte Spielbericht für dieses (äh, mittlerweile das vergangene/ Anm. d. Verf.) Jahr. Es tut mir Leid, dass Ihr immer so lange darauf warten musstet. Somit beenden wir die Saison als Viertletzter oder Tabellen-Neunter, was viel besser klingt. Ich fand uns wie jedes Jahr besser als es der Tabellenstand hergibt. Aber diese verdammte Tabelle lügt einfach nicht, was Tore und Punkte angeht...

 

Kommentare

Nächste Saison holen wir uns einen besseren Tabellenplatz

"Andere Leute haben rote und weiße Blutkörperchen, ich habe lauter kleine Fußbällchen im Blut." - Klaus Toppmöller

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