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Sportfreunde Chiller – FC Porno Villa 2:4 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 5. März 2019 - 23:36

Die herzlichen drei Vier stachen: Mo (0:1), Pablo (2:2), Pablo (2:3) und Elias (2:4)

 

Wie im vergangenen Jahr war auch der Start in diese Saison von einer starken Anmeldeschrumpfung geprägt. Da sich gut 4 Stunden vor Spielbeginn nur 10 spielwillige Tapire auf unserer Heimatseite präsentierten, bekam der Trainer mal wieder Beklemmungen ob der Vorstellung, er müsse leicht bekleidet oder als Torwart-Attrappe in 80minütigem Angstzustand auf dem Platz leiden. Doch einmal mehr retteten ihn Spätanmelder und ein unerwartet erscheinender Björn, der schlicht die Anmeldung verpeilt hatte, vor der fußballerischen Bloßstellung und ergab sich final ein durchaus ansehnliches Rudel mit drei Auswechselspielern. Am Platz musste noch die Torwart-Frage gelöst werden, der leistenmalade Tim bot sich ebenso wie die kranke Krake Paul freiwillig für diesen Posten an. Im Trialog kristallisierte sich heraus, dass Paul der willigere im Versehrtenrennen war und so presste er sich in der Kabine in eine körpergerechte Torwart-Wurstpelle und sah von außen fast aus wie ein Keeper. Beim finalen Schusstraining offenbarte er allen Spielern, dass sie möglichst Schüsse auf sein Tor verhindern sollten.

Der ordentlich große und markierungslose Platz an der Burkuhle, dessen oberste Schicht anscheinend kurz zuvor vom Redkeeper frisch aufbereitet worden war, entpuppte sich an diesem Tag geradezu als blaue Mauritius unter den Tennengeläufen: Fluffig weich, dennoch griffig und rutschfest und von einer erhabenen Glattheit geprägt, die sogar Kurzpassspiel ermöglichte. Der Beginn des Spiels verlief beidseitig verhalten und konzentriert, in den ersten knapp zehn Minuten konnte der Trainer noch ganz in Ruhe die Tapirfahne aufhängen und den Spielberichtsbogen ausfüllen, ohne dabei Wesentliches zu verpassen. Doch dann ging es so langsam los und sowohl die Tapire als auch die Chiller verzeichneten gefährlich aussehende, obgleich wirkungslose Chancen, die neben dem Tor einschlugen oder die jeweiligen Keeper vor lösbare Aufgaben stellten. Allerdings verletzte sich Sven am Sprunggelenk bei einer saudoofen Landung nach gewonnenem Kopfball, trotz der weichen, fluffigen Asche. Martin kam für ihn auf die nicht so heimische 6er-Position und Domme rückte zurück in die Innenverteidigung. Die Tapire verstanden sich zunehmend besser im Pressing und schnellen Umschaltspiel und brachten den Gegner in immer unchilligere Situationen. Pablo verzog in Minute 24 in extrem aussichtsreicher Position noch knapp, aber drei Minuten später fiel der nicht unberechtigte Führungstreffer für die Tapire. Nach kurzpassspieligem Vortrag über die linke Seite wurde Robin zentral angepasst, der in altersgemäßer Ruhe und Präzision eine perfekte Flanke auf den auf der rechten Seite lauernden Mo servierte, die dieser schwungvoll mitnahm und mit langem Bein am auf ihn zufliegenden Torwart vorbei spitzelte. Der Ball kullerte aus etwa 8 Metern mit gut 14 km/h Richtung Tor, allerdings drohte ein heranrauschender und schließlich sprunggrätschender Chiller den Spielverderber zu mimen. Aber das Leder erreichte das Ziel mit Müh und Not und wurde vom fliegenden Chiller letztlich ins Seitennetz zum 0:1 für die Tapire befördert. Ob er noch vor der Linie dran war, konnte ich aus 50 Metern flache Sicht ohne Linien nicht erkennen, vermutlich noch nicht mal der Grätscher selbst, daher wird dieser Treffer eindeutig auf Mos Konto eingebucht. Doch leider hatte einmal mehr diese Führung der Tapire die Lebenszeit eines Eiswürfels in der Sauna, denn nur knapp zweieinhalb Minuten später lederte ein Chiller aus gut 25 Metern einen astreinen Montagsschuss ab, dem sowohl Gewalt als auch Präzision innewohnten. Dieser schlug halbrechts etwa 10 cm unter der Latte ins Netz, Paul versuchte sich in einer Flugkraken-Figur, konnte den Einschlag zum 1:1 nicht verhindern. Unmittelbar vor der Pause bot sich Mo noch eine gute Chance, der von Mirko in Szene gesetzt aus aussichtsreicher Position knapp links verzog.

Somit ging es mit dem 1:1 zur unbecruten Auswechselbank, wo nach Svens verletzungsbedingter Auswechslung nur noch zwei einsatzfähige Spieler warteten. Elias kam direkt für Moritz, während Joscha noch zehn Minuten sich draußen warmmachte um dann für Martin eingewechselt zu werden.

Nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff gab es direkt wieder einen auf den Tapirrüssel. Ein Angriff der Chiller wurde halbrechts in den Strafraum gespielt, wo ein Stürmer den Ball sich vorlegte und direkt per Dropkick, leicht über den Spann rutschend, nahm, was diesem eine erhabene Flugbahn halbhoch ins linke lange Eck gab. Torkrake Paul offenbarte dabei ihm so nicht zugetraute Flugeigenschaften, allerdings reichten auch diese nicht aus, um den Einschlag zum 2:1 für die Chiller zu verhindern. Doch dann kam Joscha und er wirkte wie das fehlende Puzzleteil eines schönen, aber noch nicht kompletten elfteiligen Tapirbildes. Gemeinsam mit der Kampf-, Pass- und Laufmaschine Mirko sorgte er fürderhin mit seiner Omnipräsenz für defensive Sicherheit und schnelles Umschaltspiel in die Offensive. Aus einem solchen Ballgewinn wurde in der 55. Minute der längst fällige Ausgleichstreffer vorbereitet. Das runde Luder gelangte zu Robin, der mit seinem zweiten Assist des Abends Pablo im Strafraum in Szene setzte, welcher sich das Ding weit, aber nicht zu weit vorlegte und es dem herausstürmenden Chillerkeeper aus Nahdistanz mit satten 6,8 km/h durch die Beine spitzelte und zum 2:2 im Gehäuse verenden ließ. Das Spiel wandte sich nun vornehmlich dem Chillertor zu, aber sie hatten offensiv mit ihrer Nummer 32 einen Gesellen der schnelleren Laufzunft, der unserer Verteidigung einiges abverlangte und einmal dafür sorgte, dass Paul ein wirkliches Erfolgserlebnis für sich und die Tapire verbuchen konnte, als er einen Schuss ins kurze Eck per Krakenreflex parierte. Mit zunehmender Spieldauer liefen die Tapire die Chiller wund und erspielten sich immer hübschere Chancen. Pablo ließ in der 69. Minute die Latte des Chillertores hektisch vibrieren und Gumppi nagelte kaum eine Minute später einen Dropkick von der Strafraumkante satt gegen den Fangzaun. In der 72. Minute ernteten die Tapirchen endlich die süßen Früchte der Bemühungen. Ein Temposolo von Mirko mit zentralem Steckpass auf Pablo verursachte eine Menagerie à trois vom Feinsten: Pablo und sein ihn eng begleitender Chillerverteidiger liefen aufs Tor zu, der Keeper kam den beiden freudig entgegen. Der Chillerverteidiger war als erster am Ball und legte ihn äußerst zärtlich rechts an seinem Keeper gen Tor vorbei. Womöglich wäre der Ball auch so über die Linie gekullert, da Pablo aber mit intrinsischem Stürmerinstinkt durchlief, schubste er den Ball aus 1,12 Metern mit 9,8 km/h über die Linie zum 2:3. Und auch in den folgenden 8 Minuten verschanzten sich die Tapire keineswegs und gaben das Heft des Handelns nicht mehr aus den Hufen. Was sich in der 76. Minute in einem weiteren Tor bezahlt machte, ein sehr feiner Treffer, der präzise über mehrere Stationen vorgetragen wurde: Elias starte auf der rechten Seite der eigenen Hälfte mit dem Ball, überlief einen Gegner, passte kurz auf Mo, der ihm das Spielgerät wieder in den Lauf legte, welches Elias direkt zu Mirko passte, der ein Dribbling antäuschte, stattdessen aber in den Lauf des mittlerweile durchgestarteten Mo legte, der sich mit Platz versehen vom rechten Spielfeldrand nach innen aufmachte, den ersten Gegner mit einer Körpertäuschung kaltstellte, sich gegen den zweiten im Infight durchsetzte und dann auf Höhe des Fünfers nach innen passte. Genau in Mos Servierlinie war der Initiator dieses Angriffs, Elias, gespurtet, der einfach nur noch den Fuß hinhielt um den Ball zentral in den Maschen zum 2:4 hinterlegen. Damit erzielte Elias mit dem Endstand nicht nur seinen ersten offiziellen Treffer im Tapirgewand, den er selbst in die Wege leitete, sondern auch mit einem ca. 39 Stundenkilometer harten Schuss den festesten Tapirtreffer des Abends.

Tapirstarker Start in die neue Saison mit einem hart erkämpften und fein erspielten Sieg. Paul ist auch ein Spitzenkeeper, solange die Jungs vor ihm klasse verteidigen, seine Gegentrefferquote lag deutlich unter der von Marci. Und es muss nicht immer feste sein...

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