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SG Sundern – FC Porno Villa 2:2 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 16. März 2017 - 22:17

Zwei neue Treffererzieler in der Ahnengalerie des Porno Villa: Pablo (links), der gleich das 1:0 im Jungfernspiel erzielte und Aaron, der zum 2:2 ausglich.

 

Da die Freizeitliga-Leitung den kompletten Spieltag aufgrund von zu erwartenden, aber nicht eintretenden Platzsperren absagten, erfuhr unser Kick gegen Sundern die Metamorphose von einem Punkt- zu einem Freundschaftsspiel. Ansonsten war alles wie immer, Gegner, Schiri, Licht und Tore waren da, sogar Bälle und Tapire satt. Unter ihnen ganz frische Tapirfohlen, Neueinkäufe mit Geburtsdatum in den mittleren 90er Jahren: Moritz (wegen Doppelung Mo), Niklas (wegen Doppelung Pablo) und Alex. Letzterer gab bei Befragung nach Lieblingsposition „Verteidigung“ an, weshalb er sofort gesetzt war, Pablo erwiderte „Sturm“, was ihm auch gleich mal eine Startaufstellungsposition einbrachte, während Mo mit „Außen“ aufgrund einer großen Zahl an Spielern für diese Position erst einmal zusehen durfte.

Es ging zunächst gemächlich los, das Mittelfeld wurde nach traditioneller westfälischer Art beackert, man kam bis vors Tor, zielgerichtete Abschlüsse waren zunächst aber scheu wie Rehe zur Jagdsaison. Doch nach 7,4 Minuten legten die Tapire einen höheren Gang ein und fingen an, den Gegner wie die erste Reihe eines Justin-Bieber-Konzertes nach hinten zu drücken. Allerdings machte sich hier immer wieder der gemeine Torkrepierer breit, meist wurde in aussichtsreichen Positionen jedoch die zu komplizierte Variante gewählt oder schlicht und ergreifend daneben gesemmelt. In Minute 20 klappte es aber endlich: Dominik B setzte sich über rechts durch und flankte, so schien es zunächst, etwas zu weit, doch mitnichten, denn Paul köpfte die Flanke in die Mitte an den Fünfmeterraum, wo Pablo seinen Stürmerriecher eindrucksvoll unter Beweis stellte und gedankenschneller als sein Gegner den Ball flach ins lange rechte Eck zum 1:0 transferierte. Im Jungfernspiel der erste Treffer, ein Stürmereinstand nach Maß. Die Tapire hielten den Druck aufrecht und den Gegner derart weit von unserem Interimskeeper Sven ab, dass er vor allem damit beschäftigt war, dem Spiel und den Kunstrasenhalmen beim Gedeihen zuzusehen. Was nicht zuletzt auch ein Werk der bis zur 30 Minute quasi fehlerfrei agierenden Innenverteidigung, Oli und Ali, äh Alex war. Doch dann geriet jedoch ein Rückspiel per Kopf von Alex zu Sven deutlich zu kurz, so dass der gegnerische Stürmer dadurch frei auf Sven zulief, der dessen Schuss mit einem eher panther- als tapirtypischen Reflex abwehren konnte, der Ball trudelte jedoch dadurch in die Mitte zu einem weiteren Sunderner, der ins leere Tor zum völlig ungerechtfertigten 1:1 einschob. Und so blieb es bis zur Pause trotz eines weiteren halben Dutzend Tapirchancen bei diesem Ergebnis.

Ohne Cru und Tadel verlief die Halbzeitpause, denn die Tapire hatten bis auf den bekannt-berüchtigten Torkrepierer im Abschluss und einem kleinen, gleichwohl wirkungsvollen Abwehrfehler ordentlich wuschig gespielt.

Der zweite Durchgang startete tapirlicherseits engagiert wie zuvor, allerdings gingen wir nach 15 Minuten gar in Rückstand, was sich noch ungerechtfertigter anfühlte als der Ausgleich. Aus einem Gemenge am Sunderner Strafraum entpuppte sich ein Konter für den Gegner, der nach links außen gespielt wurde und von dort steil diagonal in den Tapirstrafraum in Richtung des ziemlich blank einlaufenden Stürmers. Allerdings war Sven trotz seiner Unbeschäftigkeit wach und erlief den Ball behende vor den Gegner. Leider offenbarte sich in dieser Situation ein klassisches zerebrales Feldspieler-als-Torhüter-Dilemma bei Sven. Als Abwehrspieler hätte er einfach den Ball sich nach außen vorgelegt und sich dann eine geegeignete Anspielstation gesucht, als Torhüter fiel ihm ein, dass er ihn ja einfach fangen könne. Was er machte, jedoch nur für ca. 0,1 Sekunden, dann fluppte ihm das Spielgerät irgendwie nach hinten durch, wodurch der heranbrausende Sunderner wieder ins Spiel kam und den Ball in ein verwaistes Tor locker zum 2:1 vollstreckte. Das bewirkte gar eine kleine Delle im bisher souveränen Tapirspiel, allerdings nur etwa 464 Sekunden lang, dann berappelteten sie sich wieder und stürmten auf den Ausgleich, der nach weiteren 236 Sekunden fiel. Innenverteidiger Oli brach nach dem neuerlichen Tapir-Phänomen „Rückpass“ mit dem Ball temporeich in die gegnerische Hälfte ein und passte perfekt in die äußere Schnittstelle des massiven Sunderner Abwehrverbundes, wo sich Mo gerade auf die Reise gemacht hatte. Er nahm den Schwung des Balles mit, drang von links in den Strafraum ein und flankte energisch in den Rücken der Abwehr auf Aaron, der den Ball entschlossen als Halbvolley hoch in die Maschen zum mehr als verdienten 2:2 drosch. Nun waren noch gut 15 Minuten zu spielen und die Tapire drängten auf den Siegtreffer, der ihnen aber trotz einer nicht geringen Anzahl an Chancen letztlich leider verwehrt blieb.

Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass die Tapire auch in diesem Spiel dem Gegner spielerisch mittel bis hoch überlegen waren und als Team geschlossen und konzentriert agierten. Sieht man einmal von zwei kleinen Patzern hinten und mehreren vorne beim Torabschluss ab, war dies ein richtig gutes Spiel.