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SW Bochum – FC Porno Villa 6:1 (2:1)

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Gespeichert von trainer am/um 9. November 2015 - 1:13

Back in Black. Ein wahrhaft schönes Tor zur Führung von Robin reichte leider nicht aus, da Schwarz-Weiß anschließend sechsmal traf

 

Beim Duell der Erstliga-Kellerkinder stand auf dem Nichtabstiegsmasterplan des Trainers nur ein Wort: Sieg! Taktisch formte er deswegen aus seinem annähernd prall gefüllten Kader eine dezent offensive Aufstellung.

Die in den ersten zehn Minuten halbwegs solide stand, aber wenig nach vorne auszurichten vermochte. Schwarz-Weiß fand besser ins Spiel, verzeichnete aber auch nur eine nennenswerte Großchance, die jämmerlich versemmelt wurde. Doch nach der Selbstfindungsphase wurden die Tapire immer knackiger im Zweikampf und begannen den gegnerischen Defensivverbund inklusive Torwart intensiver zu testen. Letzterer bestand die erste Prüfung von Robin per Flachschuss mit dem Prädikat befriedigend und lenkte den Ball zur Ecke. Die abgewehrt über Umwege als Flanke an den Fünfmeterraum wieder zurückkam und von Paul durch eine akute Beinverwurstelung eher verteidigt als gen Tor gebracht wurde. Wenige Zeigerumdrehung später demonstrierten Patrick und Robin wie simpel Angriffe bis zum Torerfolg doch gestrickt seien können, wenn sie präzise respektive perfekt umgesetzt werden: Die beiden Erwähnten überliefen gemeinsam per Doppeldoppelpass das gegnerische Mittelfeld, Patrick passte von rechts auf Höhe des Sechzehners quer auf Robin, der nach innen zog und mit links das Ding aus 20 Metern den Innenpfosten knapp unterhalb des Winkels touchierend zum 0:1 zelebrierte. Und die Tapire ließen nicht locker und spielten mit erkennbarem Drang auf Führungsausbau. Der in vielen Strafraumannäherungen, aber wenig spektakulären Chancen mündete. In der 28. Minute, nach recht punkigem Abwehrverhalten der Tapire ergab sich eine Bilderbuch-Eins-gegen-Eins-Situation für die Schwarz-Weißen, ein Stürmer lief mit einem Hut voll Zeit allein auf Marci zu, doch reflexte die Altenhöfener Katze den Ball zur Ecke. Nicht die darauffolgende, jedoch die darauf folgende Ecke der Schwarz-Weißen war Ursprung des nicht besonders verdienten 1:1 Ausgleichs. Sie wurde scharf auf den kurzen Pfosten geflankt, wo ein vier Meter hoch springender Schwarz-Weißer unter kräftiger tapirlicher Bedrängnis den Ball trotzdem unter die Latte köpfte. Dadurch gewann der Gegner wieder etwas mehr Kontrolle des Spiels und zeigte in der 36. Minute auf seine Art, wie simpel Angriffe zum Torerfolg doch gestrickt sein können. Eine weite Flanke aus dem Mittelfeld an die tapirische Strafraumkante gen einsamen, von der Innenverteidigung gedoppelten Stürmer ließ selbiger per Brustknieirgendwie zurück abtropfen, perfekt in den Lauf des heransprintenden Kollegen, der den Ball direkt flach im linken Eck entgegen Marcis Laufrichtung zum 1:2 versenkte. Die letzten fünf Minuten der ersten Hälfte verliefen außer einer Halbchance von Oli unspektakulär.

Das von Schmiddi besorgte und gebrachte Grand-Cru-Bouquet wurde nur vom tapirlischen Torschützen geprüft und für gut befunden, die restliche Tapirhorde machte sich für Auswechselung und die zweite Hälfte bereit. Es waren insgesamt fünf Einwechselspieler, die den Trainer suchend nach Partizipation am Spiel anblickten, doch der wollte die Mannschaft nicht komplett durcheinanderwirbeln, blieb hart und vollzog daher zur Halbzeit nur zwei Wechsel, Matthias für Moritz und Schmiddi für Paul. Darüber hinaus bat er die Herde erneut, die ersten zehn Minuten klassisch nicht zu verpennen.

Was die Tapire spielerisch auch fein umsetzten und wieder deutlich mehr Druck entwickelten, allerdings nur bis zur 53. Minute. Ein Fehler in der Defensivmatrix der Tapire bedingte dass auf einmal zwei Schwarz-Weiße mit Ball auf den einsamen Jan in der Verteidigung zuliefen und einer davon diesen dann humorlos im langen Eck zum 1:3 versenkte. Ein sehr kontraproduktiver Spielstand zu diesem Zeitpunkt, der die Mission gewinnen deutlich erschwerte. Der Tapir musste das Höschen nun hintenrum noch mehr aufmachen um vorne entsprechend Druck erzeugen zu können. Was in der Spielanlage und dem Zweikampfverhalten ordentlich klappte, doch in der Nähe des gegnerischen Strafraums fehlten dann entweder Konzentration, Präzision, Idee und Glück, um einen gewinnbringenden Abschluss hinzubekommen. Und so war es situativ bedingt natürlich wieder ein Konter in der 63. Minute, der von den Schwarz-Weißen sauber zum 1:4 zuende gespielt wurde. Nur drei Minuten später machten sie den Deckel dann im dritten Anlauf drauf, den ersten Schuss nach einem Konter hatte Oli von der Linie gekrazt, den zweiten Marci phänomenal gehalten, den seitlich abgelenkten Ball konnte der Dritte dann aber zum 1:5 über die Linie drücken. Und da es schon so gut lief, machten sie auch noch einen Eckball in der 70. Minute per Kopf zum 1:6 rein. In den restlichen zehn Minuten brachten weder die Tapire noch die Schwarz-Weißen spielstandverändernde Momente zustande, dann war Sense.

Festzuhalten bleibt: Die erste Halbzeit sah trotz Rückstand gut aus, die zweite na ja, eher durchwachsen. In der dritten Hälfte bewiesen die Tapire dann ihre wahre Stärke, Humor vom feinsten und einen zielstrebigen Zug zur Flasche mit sicherer Vollendung, sie trafen mit dem runden Flaschenhals stets die ovale Gesichstöffnung. Sie wurden sogar noch Augenzeugen eines an Ihnen vorbeischlendernden Stadt-Fuches, der vermutlich einen Hasen suchte, um ihm Gute Nacht zu sagen...