Sie sind hier

FC Porno Villa – EFG Bochum 0:6 (0:2)

Bild des Benutzers trainer
Gespeichert von trainer am/um 6. September 2015 - 15:02

Der Herr sprach zu den Tapiren: „Mit Euch sprech ich nicht, Ihr seid ja fast alle Atheisten.“ Und er ließ ihre Beine immer schwerer werden, so dass sie gezwungen waren, Betonfußball darzubieten...

 

Selten war ein Gewitter-Spielabbruch oder ein Flutlichtausfall stärker herbeigesehnt als beim Kick gegen die EFG, was Marci aber vermutlich völlig übersäuert hätte. Denn die Tapire, das war dank der proaktiven Kommunikation im Vorfeld klar, bekamen nur mit Ach, Krach und Spielertrainer eine komplette Mannschaft zusammen. Da neben der fehlenden Stammoffensive auch das Mittelfeld von starkem Schwund befallen war und die Abwehr mit dem greisen und überspielten Trainer notbesetzt werden musste, war von Beginn an klar, dass die Tapire kein Übergewicht an Ballbesitz in einem Spiel gegen einen Gegner mit 6 Auswechselspielern, Trainer, Betreuer und Betreuerin, Kameramann und Batteriewechselassistent nebst medizinischer Abteilung generieren würden. Da Stephan auch keine heilige Handgranate auftreiben konnte, blieb den Tapiren gegen gebenedeite und spielerisch haushoch überlegene Gegner nur die Killerkaninchentaktik: tief stehen und rigoros zubeißen.

Und das taten die Tapire von Beginn an. Sie wollten nicht den Ball, nur den Gegner, deep and dirty with long balls war die Devise. Mit einer pitbullartigen Fünferabwehr, bestehend aus Andi, Stephan, Sepp, Trainer und Björn, einem hart anlaufenden, konsequent absaugenden und bei Bedarf schnell umschaltenden Mittelfeld, repräsentiert von Paul, Marcello, Moritz und Matthias. Vorne lauerte und meterte Schmiddi, der mit brandneuen bzw. drei Monate alten, aber unbespielten und mit viel zu langen Schnürsenkeln versehenen Schuhen dankenswerterweise spontan versuchte, das Sturmvakuum zu kompensieren. Die tapirliche Bollwerktaktik funktionierte gut 25 Minuten lang, bis eine per Kopf am kurzen Pfosten reingemogelte Ecke zum 0:1 den Versuch der Ergebnisbetonierung ad absurdum führte. Was die Tapire aber nicht von ihrer Marschroute abbrachte, hinten massiv tief zu stehen und vorne auf den glücklichen Moment zu hoffen. Da Gott ja auf der anderen Seite mitspielte, war es vor allem Schmiddi, Paul und Matthias vorbehalten, diesen in unzähligen Sprints immer wieder zu unkurven. Einmal schaffte es Schmiddi zentral, von zwei Gegenspielern und dem Herren von oben bedrängt einen Schussversuch auf den arbeitslosen EFG-Hüter zu schießen, allerdings sorgte Gott dafür, dass der Ball auf dem Weg ins Tor immer langsamer wurde. Kurz darauf gelang den Glaubensbrüdern dann mit einem fulminanten Distanzschuss das 0:2, Marci flog vergebens. Gott stand in dieser Situation im Abseits, griff aber nicht aktiv ins Spielgeschehen ein. Mit diesem Ergebnis ging es schließlich in die Pause...

...wo eine morgenurinwarme Kiste Grand-Cru, von Marci gespendet, auf die Spieler wartete. Der Trainer konnte seinen überspielten Körper vom Platz extrahieren, da Marius angeboten hatte, seinen 40 Minuten-Körper für einen Einsatz herzugeben.

Der Beginn der zweiten Hälfte war wie immer von einer kurzen Schlafphase geprägt, in der das 0:3 fiel. Nur wenige Minuten später erhöhte EFG auf 0:4, ein äußerst fieser Treffer: Ein sensationeller Schuss aus 25 Metern wäre genau in den Winkel gefallen, wenn nicht Marci unter Aufhebung der Gravitationsgesetze eine ebenso schön anzusehende Flugeinlage präsentiert hätte, an deren Scheitelpunkt er den Ball nach vorne wegfaustete. Allerdings zu einem EFG-Stürmer, das das Luder aus drei Metern über die Linie drückte. Doch die Tapire gaben sich und ihre Taktik nicht auf, es galt nun, nicht in den zweistelligen Ergebnisbereich zu geraten. Was bis auf zwei weitere Gegentreffer zum 0:5 und 0:6 über die restlichen 30 Minuten auch gut gelang, es gesellten sich sogar drei, vier chancenartige Situationen für die Tapire hinzu, die jedoch alle nicht im erwünschten Ziel landeten. Somit blieb es beim wohl spielgerechten Ergebnis von 0:6, und erbrachte ein absolutes Novum in der Freitzeitliga-Geschichte: Der souverän pfeiffende Schiri Jürgen gab im gesamten Spiel kein einziges Mal falschen Einwurf!

Festzuhalten bleibt: Viel mehr war mit einer Notnotbesetzung nicht möglich gegen ein eingespielten Gegner, der neben dem Heiland auch noch drei Punkte in der Tasche mitnahm. Die Tapire haben sich trotz des eindeutigen Ergebnises achtbar geschlagen, sieht man einmal von der klassischen Narkolepsie zu Beginn der zweiten Hälfte ab...