Sie sind hier

FC Porno Villa – Schwarz-Weiß Bochum 4:2 (2:0)

Bild des Benutzers trainer
Gespeichert von trainer am/um 12. Juni 2015 - 1:31

Zwei Torschützen, vier Tore, ungleich verteilt: Matthias mit dem 2:0 und Nils mit dem 1:0, 3:1 und 4:2

 

Als Angstgegner würde ich Schwarz-Weiß Bochum nicht bezeichnen, allerdings haben die Tapire in den letzten beiden Jahren gegen diese spielerisch minder bedrohliche Mannschaft nie gewinnen können. Und das obwohl sie zumeist das bessere Team und manchmal gar in Unterzahl waren. Darüber hinaus haben sich die Tapire zwei ihrer bisher drei roten Karten gegen Schwarz-Weiß geholt. Gründe genug, um Schwarz-Weiß mal ein blaues Auge, rein metaphorisch, zu verpassen. Wozu ein ordentlich quanti- wie qualitativ gefüllter Kader gerade genau richtig kam.

Mit dem Anpfiff des insgesamt entspannt pfeiffenden und auftretenden Schiris Micha gemächelte das Spiel erst ein wenig los, bis die Tapire dem Ganzen etwas mehr Schwung verliehen. Zunächst scheiterte Nils beim ersten Versuch in der siebten Minute am den gegnerischen Torwart, ein kräftigerer Glatzkopf, der eine Panzerknacker- oder Kareem-Abdul-Jabbar-Gedächtnisbrille trug. Nur zwei Minuten später war dieser bereits nach Schuss von Robin geschlagen, ein Abwehrspieler entsorgte das gute Stück noch vor der Linie. Doch nur eine Chance später waren die tapirlichen Offensivbemühungen in Minute 13 endlich von Erfolg gekrönt. Nils wurde mit einem Zuckerpässchen von Robin steil an der Strafraumkante angespielt, ließ einen Gegner ins Leere laufen und schraubte das Spielgerät vehement zum 1:0 in die Maschen. Die Unpaarhufer ließen nicht locker und waren vor allem knackiger in den Zweikämpfen, spielten bisweilen aber zu hektisch nach vorne oder verzettelten sich in Solos, so dass länger nichts zählbares heraussprang. SW Bochum hatte eine dicke Doppelchance, einen Schuss parierte Marci mit schöner Flugeinlage, beim Nachschuss wäre er machtlos gewesen, doch der Stürmer hatte freundlicherweise den Parkplatz anvisiert. Bis zur 34. Minute blieb es bei der knappen eintorigen Führung bis die Tapire noch einen reinsetzten. Nach einer gnadenlosen Balleroberung von Andi im Mittelfeld passte dieser nach rechts auf Matthias, der nach innen ziehend seinen Gegner umlief und auf die Trainerexklamation „draufhalten“ tat er zur völligen Satisfaktion des Tapirrudels mit Präzision und Vehemenz wie ihm aufgetragen, er strahlte das Spielgerät flach ins rechte Eck mit ordentlich Rotz zum 2:0. Das war ein schöner aber noch gefährlicher Spielstand mit dem es zum Pausencru ging.

Der vom verletzten Edelfan Sepp gebrachte, vom Trainer postgeburtstäglich gespendete Mischgebindekasten Grand-Cru hatte bereits ein paar Seelen gelabt und labte nun auch dürstende Spieltapire. Die zunächst nur einmal wechselten, Stephan kam positionsgetreu für Lukas. Der Trainer mahnte vor Anpfiff, dass die Tapire bitte auf ihre Hochsensibilitätsspielphase zu achten hätten.

Und sie taten wie geordert, mehr aber auch nicht. Die ersten fünf Minuten des Tapirspiels waren eine homogene Mischung aus schlechten Pässen, danebenlöffeln, sinnlosen Soli und Zweikampfweichheit. Es brannte lichterloh in der tapirlichen Intimzone doch ein Fuß oder Marci mit einem Weltreflex retteten uns über die sensible Phase und noch weiter hinaus. Erst in der 60. Minute fiel der zu diesem Zeitpunkt verdiente Anschlusstreffer 2:1 von Schwarz-Weiß nach einem Fehlpass im tapirlichen Aufbauspiel, der schnell und unhaltbar in eine Hütte umgemünzt wurde. Die Tapirantwort folgte prompt: Drei Minuten später unterband Tobi M, der für den kniemaladen Robin kam, einen schwarz-weißen Konter erfolgreich an der Strafraumkante, lief dann mit Ball am Fuss durch das gesamte Mittelfeld und passte perfekt auf den in die Tiefe startenden Nils, der die Kugel ins lange Eck zum 3:1 nietete. Ein kleines Komfortpölsterchen, dass es für die restlichen 17 Minuten zu verteidigen galt. Was die Tapire ordentlich mit einem gut aufgelegten Torhüter derart lang taten, dass der Trainer in der 77. Minute mit einem Gefühl der Entspannung mal wieder einen Ball suchen ging, der kurz zuvor über den Zaun geschossen wurde. Als er erfolglos von der Suche zurückkam, hatten die Tapire gerade Anstoß. Man berichtete, der erneute Anschlusstreffer der Schwarz-Weißen zum 3:2 sei nach dem Prinzip Ecke – Tor geschehen. Hui, noch ca. zwei bis drei Minuten zu spielen, die Tapire würden doch nicht wieder... Nein taten sie nicht, im Gegenteil, direkt vor Abpfiff bestätigten sie die alte Spielregel 'letztes Tor gewinnt'. Matthias und Nils spielten nach Balleroberung in der gegnerischen Hälfte Doppeldoppelpass, wobei Ersterer Letzteren mit dem finalen Pass ordentlich steil schickte, welcher den Ball schmutzig zum persönlichen unreinen Hattrick zum 4:2 in die Maschen drückte.

Festzuhalten bleibt: Wichtige Punkte. Ausgewogenes Spiel. Weiterhin schlimme Phase direkt nach der Pause. Tore zur richtigen Zeit vermitteln Entspannung. Endlich mal Schwarz-Weiß gebimmselt...