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FC Porno Villa – Roter Stern Fussek 1:6 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 4. Juni 2015 - 15:23

Mit seinem ersten Treffer für die Tapire zum 1:1 offenbarte Tobi M ein gehöriges Maß an Schlitzohrigkeit, auch wenn man ihm das auf dem Foto gar nicht ansieht

 

Heimspiele gegen den Roten Stern fühlen sich für jede Mannschaft wie Auswärtsspiele an, denn sie haben eine einmalige und vielscharige Fangemeinde, die nicht mit Gesängen, kon- wie destruktiven Sprüchen und Alkoholkonsum geizt. So auch beim spontan anberaumten Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten an der Engelsburger Str., zu dem ein ordentliches Tapirrudel nebst zwei Gastspielern sich bereitgefunden hatte. Der Trainer scheiterte bei der Vorbereitung bereits in allen Belangen: Zunächst beim Aufhängen der Fahne, die er seitenverkehrt hisste, dann an der Startaufstellung, erst wollte er nur zehn Tapire bringen, dann Jan gleichzeitig in der Innenverteidigung und im Mittelfeld aufstellen, anschließend stellte er die Doppelsechs etwas gewagt auf, was die Mannschaft vor Anpfiff aber im Selbstkollektiv noch umstellte.

Und so entbrannte unter dem geradezu heiter aufgelegten Schiri Oli ein bunter Kampf um Spiel und Ball. Lauf- und fehlpassintensiv mit rigorosen Innenverteidigungen auf beiden Seiten, rar gesäten Chancen, mal einer dominanten Phase der Tapire dann wieder der Sterne. Nach einer Ecke der Sterne rasselte es schließlich in der 28. Minute nicht ganz unangemeldet im pornoesken Gebälk zum 0:1. Doch die Tapire schießen diese Saison chronisch Tore in der ersten Hälfte und hielten es auch diesmal so. Nach einem rustikalen Foul an Nils etwa 23,74 Meter vor dem Tor gab es Freistoß für die Tapire. Schiri Oli bestimmte den Ort der Ausführung und nahm Schrittmaß für die Mauer, die potenziellen Schützen Robin und Nils gruppierten sich herbei und tuschelten ob der Ausführung des Stoßes. Der Sternetorwart war währenddessen mit Mauerbildung am linken Pfosten beschäftigt und keiner ihrer Spieler blockte prophylaktisch den Ball, als auf einmal Tobi M von hinten herantänzelte und auf hochgradige schelmige Art und Weise den Ball inmitten der beschriebenen Szenerie humorvoll ins linke freie Eck schob. Alle blickten fragend auf den Schiri, der pfiff und präsentierte die erhabene Armgeste gen Anstoßkreis für Tor, 1:1. Tobis erstes Tor im orangenen Kleid der Tapire und dann gleich eines mit der Verve eines alten Zockers, er hatte gesehen, dass der Schiri nicht auf sein Pfeiffchen gezeigt hatte und sich somit rotzfrech aufs Tapirschützenfoto bugsiert.

Beim von Marci antransportierten und wieder aufgefüllten Kasten Grand-Cru, den Andi beim letzten Spiel als Sicherheit nachbesorgt hatte, labten sich die Tapire und wechselten fröhlich. Der indisponierte Trainer vergaß sie zu ermahnen, sich in den ersten fünf Minuten kein Gegentor zu fangen.

Und, oh Wunder, in der vierten Minute der zweiten Halbzeit wurde das Tapirtor bereits mittels eines zielstrebigen Konters durch die Mitte mit dem 1:2 benetzt. Fortan spielten sich die Sterne in einen richtigen Groove, während das spielerische Moment der Tapire entwich wie ein trauriger, nasser Furz. Nach 15 Minuten fingen sich die Tapire ein wenig und erspielten sich zwei, drei semigefährliche Chancen, doch kaum sechs Minuten fiel durch einen strammen Schuss ins Eck nach verlorener Fummelei im Mittelfeld das 1:3. Dieses Tor zermalmte das gerade zart wieder aufkeimende Pflänzchen Spielkultur der Tapire. Nur fünf Minuten später stand es 1:4. Danach schien die Spiellust aus den Tapirkörpern zu entweichen, anders kann ich mir nicht erklären, dass unmittelbar danach die halbe Mannschaft um Auswechslung bat, die Innenverteidigung, die bis dato eine verdammt solide Partie abgab, wollte sogar gemeinsam raus. Einige gingen, einige kamen wieder, was der tapirlichen Spielkultur nicht in Gänze zuträglich war und so fielen alsbald noch das 1:5 und 1:6. Begleitet von Schmähgesängen der Sternefans wie "Erste Liga, keiner weiß warum." Das Ergebnis wäre vermutlich noch deutlich höher ausgefallen, hätte da nicht ein gewisser Marci mehrfach erfolgreich seine körperliche Gesundheit zum Schlimmerverhindern aufs Spiel gesetzt.

Festzuhalten bleibt: Mit so einem Trainer kann man kein Spiel gewinnen. Die Tapire haben weiterhin eine Instabilität im Postpausenspiel. Zum dritten Mal haben sie eine komplette zweite Hälfte abgewunken. Trotzdem gute Stimmung nach dem Gemüterabkühlen inner Kabine. Und, das darf nicht unerwähnt bleiben, die Sterne spielten vor allem in der zweiten Hälfte enorm gut Fußball.

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