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Die Hand Gottes - FC Porno Villa 2:3 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 11. Mai 2015 - 0:06

Am Anfang schuf der Herr den Tapir und fand das knorke. Dann erfand er den Torschützen und fand das noch viel knorker. Gebenedeit waren im Spiel gegen die Hand des Herren die Gebeine von Robin (0:1 und 2:2) und Nils (2:3)

 

Nach der ersten regulären Spielverschiebung des FC Porno Villa in dieser Saison aufgrund einer zu löchrigen Personalschabracke sah es auch vor diesem Spiel gegen die Hand Gottes eher mäh im Anmeldewesen aus. Derart, dass der Trainer vor Beginn schon Spielbein- und -oberkleid anlegte, in der Befürchtung er müsse sein altes Gemächt erneut über den Platz schleifen. Doch als er selbigen erreichte fand er in Nils und Tobias dem Jüngeren zwei unangemeldete spielwillige Tapire vor, die dem relativen Rumpfkader nicht unerheblich mehr Quali- und Quantität verliehen. So konnte der Trainer neben dem wiedergenesenen Matthias und dem Comebacker Tobi dem Älteren sich bequem den Verlauf der ersten Hälfte von außen ansehen.

Welche zunächst eher gemächlich auf dem großen Aschegeläuf am Lohring begann, man neutralisierte sich zumeist zwischen Mittelfeld und Abwehr bis Robin in der 15. Minute zum ersten Mal in dieser Saison seinen geradezu klassischen Geniestreich auspackte. Nils passte in der Mitte der gegnerischen Hälfte quer zu Robin, der den Torwart hoch in seinem Sechzehner stehend fand und spontan aus rund 35 Metern einen fulminanten Schuss über den Torhüter an den Innenpfosten absonderte, von wo aus der Ball sanft hinter die Linie zum 0:1 trudelte. Nur drei Minuten später war Nils allein auf dem Weg aufs Händetor, legte sich finalerweise den Ball jedoch zu weit vor. Noch viel alleiner war kurze Zeit später ein Stürmer Gottes auf dem Weg zum Tapirtor unterwegs, verzog aber um Tapirpürzelbreite. In der 27. Minute nahm Robin diesmal aus 40 Metern Maß und setzte zu einer Doublette seines Führungstores an, mit dem geringfügigen Unterschied, dass der Ball diesmal vom Pfosten zurück ins Feld und nicht ins Tor sprang. Doch fortan verschärften die Hände einen wenig den Würgegriff um den Tapirhals (nur sinnbildlich) und brachten die Tapirdefensive mehrfach in Nöte. Der Tapir wankte lange und fiel erst in der 39. Minute, nach einer Flanke von rechts auf den langen Pfosten, den ein Stürmer des Herrn perfekt mitnahm, Marci links umkurvte und aus spitzem Winkel zum nicht ganz unverdienten 1:1 einschob.

Dann war Pause, zu der Paul bei perfektem Biertrinkwetter ein Mischgebinde Grand-Cru gespendet hatte. Die Tapire waren nicht ganz zufrieden mit ihrer Leistung, der Trainer schon und brachte Matthias für Maxi, der selbst um seine Auswechslung bat. Vor Wiederanpfiff bat der Trainer die Mannschaft, diesmal nicht wie gegen das Team 95 den Beginn der zweiten Hälfte noch mental in der Pause zu verbringen.

Was die Tapire gut zwei Minuten lang perfekt umsetzten, bis eine Flanke von rechts ins Zentrum zu einem Stürmer der Hände gelangte, der einen ordentlich Strahl aufs Tor absonderte, welchen Marci in Flugkatzenmanier fischte, allerdings waren die Hände beim Nachfassen schneller und ein Spieler chippte den Ball unhaltbar zum 2:1 ins Tor. Der Trainer ermahnte die Tapire postwendend zu mehr Wachsamkeit was diese auch sofort in die Tat umsetzten. In der 47. Minute wieselte Nils mit Ball am Fuss durch die halbe Händeabwehr bis zur Grundlinie, von wo aus er einen schnittigen Querpass an den Fünfer auf den herbeirauschenden Joscha spielte. Leider einen Hauch in den Rücken, so dass Joscha den Ball nur noch schaufeln konnte wodurch sein Schuss eher als Diminutiv eines solchen daherkam, welcher von einem Verteidiger auf der Linie geklärt wurde. Dann kam für Paul Tobi der Ältere, der sich für sein Comeback nach zirka drei Jahren Ligaabstinenz vorher absolut professionell warmgeraucht hatte. Und wie: Kaum auf dem Platz hatte er sich während eines Tapirangriffs über rechts auf der linken Seite heimlich in den Strafraum gestohlen, wo er eine wohlgetimte Flanke hübsch herunterpflückte, sich vorlegte und saftig ins kurze Eck wemste. Der Keeper hatte noch seine göttlichen Hände dazwischen und lenkte den Ball an den Pfosten, von wo aus er vor Tobis rechten, eher zum Stehen benutzten Fuss prallte, den dieser direkt nahm und in den Abendhimmel über Altenbochum verfrachtete. Die Tapire waren wieder voll im Spiel und machten sich zielstrebig auf die Mission 'erneute Ergebnisumdrehung' auf. Was gut fünf Minuten später in erster Instanz gelang: Nils war mal wieder unnachahmlich mit dem Ball am Fuß von rechts nach links durch die gesamte göttliche Verteidigung mäandert, zog damit weiterhin Gegner stehendlassend an der Grundlinie bis zum Fünfmeterraum entlang und legte dann zurück auf Robin, der mit einem äußerst unfesten, aber ausreichend platzierten Schuss zum 2:2 in die Maschen hinterlegte. Nils war noch durchs Bild gelaufen und man dachte er hätte diesen noch gewinnbringend abgefälscht, aber eine direkte Spielerbefragung ergab, dass er nur noch sichtbehindernd für den Torwart mitgewirkt hatte. Fortan entpuppte sich ein munteres und abwechslungsreiches auf und ab, beide Mannschaften waren auf Sieg gepolt. Marci rettete zwei, drei Mal die Tapire in höchster Not mit stilistisch hochwertigen Flugeinlagen und sicherem Torwartspiel, doch auch in der göttlichen Intimzone brannte immer wieder der Busch. Bis ihn die Tapire in der 74. Minute schließlich zum Lodern brachten. Matthias eroberte auf der rechten Seite den Ball und flankte nach innen auf Nils, der per Kopf den Ball nach links in den Strafraum auf Robin verlängerte, welcher mit etwas Platz und Zeit gesegnet es sich nicht nehmen ließ, das Spielgerät gefühlvoll ins lange Eck zum 2:3 zu streicheln. Mission accomplished! Die letzten fünf Minuten war nichts für Herzpatienten und auch nichts für alternde, herzblütige Trainer wie Erol und mich, doch diesmal konnte ich mit dem Abpfiff eine Siegesfaust formen und ein zartes 'Yippie' von mir geben.

Festzuhalten bleibt: Die Tapire sind immer für ein Tor in der ersten Hälfte gut. Ebenso gut sind sie darin, den Beginn der zweiten Hälfte zu verschnarchen. Wenn Cru und genügend Spieler anwesend sind, können sie auch Spiele drehen. Ein wichtiger Sieg zum richten Zeitpunkt nach der doch frustrierenden zweiten Hälfte gegen das Team 95.

Anzumerken ist: Eigentlich hatte sich in der Vergärbar ein zweites Langzeitcomeback offenbart. Die nordische Eiche Jorrit wollte in diesem Spiel seinen Leib bis zur Lungenruptur dem Tapirrudel zur Verfügung stellen, allerdings traf er arbeitsbedingt erst kurz vor Schluss des Spiels ein und fungierte somit nur erfolgreich als Siegmaskottchen.