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FC Porno Villa – FC Polterberg 1:1 (1:0)

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Gespeichert von trainer am/um 18. April 2015 - 9:09

Nils, der diabolisch dreinblickende Exorzist, der das Pokalgespenst vertrieb: Mit seinem 1:0 sorgte er unter Zuhilfenahme von zwölf weiteren Tapiren dafür, dass alle wieder ruhig schlafen können, selbst wenn ein Kind einem die Sicht auf das Ameisenrennen nimmt...

 

Beinahe ein Déjà-Vu! Gleicher Gegner, gleicher Platz, gleiches Wetter, gleicher Spielball. Anders waren: Wettbewerb (Liga- statt Pokalspiel), Schiri, Seitentorverschlossenheit, nur eine Kiste Bier und weniger Tapire. Nach dem amtlichen Pokalversohlen vor zwei Wochen war auch das tapirliche Anmeldeverhalten bis zum Spieltag sehr gehemmt, doch letztlich äußerten am Montagnachmittag 13 Tapire inklusive Trainer den Willen, ihren Körper ins schmutzige Alltagsgeschäft zu werfen. Und plötzlich tauchte ein lang nicht mehr gesehenes Tapirchen mit Turnbeutel in der Tapirkabine auf, Andi war's, der nach donnerstäglichem Kicklunte riechen gleich sein Comeback nach ca. eindreiviertel Jahren Abstinenz in der Freizeitliga gab.

Zunächst von der Bank aus, wo die Tapire wie im letzten Spiel die zu Beginn etwas schläfrigen Polterberger mit kontrolliertem Offensivdrang von Beginn an unter Druck setzten. Eine Ecke von Nils in der 3. Minute mündete zunächst in einem Polterberger Konter, der im defensiven Tapirmittelfeld zurückerobert wurde und dann über zwei Stationen hurtig zu Nils zurückgelangte, der mit Tempo auf Höhe des Strafraums seinen Gegner mit einer Körpertäuschung überlief und den Torwart elegant zum 1:0 ins lange Eck umschlenzte. Vier Minuten später wurde Nils nach grobschlächtig aussehendem aber feinpräzise gespieltem Querpass von Paul in Bedrängnis auf den Weg in den Strafraum gebracht und er traf auch ins Tor, leider war es aber eines der dahinter danebenstehenden Tore, deren Treffer auch in der Freizeitliga nicht zählen. Ab Minute 15 groovte sich das nicht von schlechten Spielern stammende Team der Polterberger immer besser ein und übernahm ein wenig die Platzhoheit. Doch messerscharfe Konter der Tapire ließen immer wieder für Lichtblicke sorgen, wie Pauls Außennetztreffer in der 22. Minute. Patrick zerrte sich im Oberschenkel in der 29. Minute und wurde durch Moritz ersetzt, der sein Universaltaltent somit als rechter Außenverteidiger unter Beweis stellen musste. Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte belagerten die Polterberger die Tapirhälfte wie einst die Ostgoten Rom, doch Tapiristan fiel nicht. Mit Kampf und Verve stemmten sie sich dagegen und brachten die knappe Führung in die Halbzeit.

Beim von Marci gestifteten Grund-Cru-Mischgebinde regenerierten die Tapire ein wenig und nahmen sich vor, diesmal nicht so schnell die Opferrolle rückwärts zu machen wie beim letzten Spiel gegen Polterberg vor vierzehn Tagen.

Und sie überstanden diesmal nicht nur die ersten fünf Minuten schadlos, sondern setzten gleich zu Beginn der zweiten Hälfte eine ordentliche Duftmarke. Durch nahezu an Perfektion grenzendes tiefes Pressing der beiden Stürmer Nils und Maxi und dem dahinter lauernden Mittelfeld störten die Tapire anfänglich mehrfach das Polterberger Aufbauspiel, um dann gewohnt rapide nach vorne zu stoßen. In der 44. Minute hatte Gumppi einen Pass erschnüffelt, erlaufen und formschön zu Nils gepasst, der sich gegen seinen Gegner durchsetzte und mit links einen haltbaren Schuss absonderte, der eben auch gehalten wurde, der Klärungsversuch landete bei Robin, der zwei Gegner stehen ließ aber es im Schuss leider Nils gleichtat. Nach etwa zehn Minuten hatte Polterberg jedoch wieder Fahrt aufgenommen und manifestierten das Spielgeschehen wieder in die Tapirhälfte. Doch die Tapirdeckung mit 'The Rock' Tobi im Auge des Geschehens und Marci, der diesmal weniger mit spektakulären Paraden herhalten musste als vielemehr eine Strafraumbeherrschung neuerscher Dimensionen offenbarte, und natürlich auch der Rest des Rudels vereitelten alles akut brenzlige im tapirlichen Intimbereich. Der frisch geduschte Patrick war mittlerweile wieder zur Auswechselbank gehumpelt und fing an sicht- und hörbar zu leiden. Kurz darauf fing er auch noch an zu unken, von wegen, wenn die Tapire erst einmal einen Gegentreffer bekämen, dann käme ja leider immer noch einer hinterher. Der Trainer rügte ihn und verhängte striktes Unkverbot. Schließlich stand es ja noch 1:0. Allerdings nicht mehr lange, verdammte Unke. Vorher bat der mental erlahmende Stephan um Auswechslung, so dass Andi endlich sein Comeback geben konnte, der Trainer hatte aber Angst vor seiner rustikalen Zweikampfführung und setze ihn daher auf der 6er-Position ein, von der Lukas nach hinten zum Innenverteidiger diffundierte. Doch diese Substitution hatte keinen nennenswerten Einfluß auf den Ausgleich in der 65. Minute. Ein Angriff der Polterberger über rechts bis zur Grundlinie gelangte abgefälscht gefährlich gen erogene Tapirzone wo Moritz jedoch schneller reagierte und im Fallen den Ball nach vorne aus der Gefahrenzone kickte. Der Ball gelangte in der Mitte der Tapirhälfte zu einem recht freistehenden Polterberger, der Tempo aufnahm und einen ordentlichen Mittelstrahl von Schuss zum 1:1 ins rechte untere Eck zementierte. Der Trainer blickte die Unke strafend an und auch Stephan sonderte stilvolle Verbalinjurien ab. Nein, auch wenn Patrick empirisch recht hatte, denn die Tapire haben in der vergangenen Saison so ziemlich jedes knappe Spiel am Ende nicht über die Zeit gerettet sondern immer den Bad-Punch erlitten, er durfte diesmal aber einfach nicht recht behalten. Weil neue Saison. Und er behielt nicht recht. Denn die Tapire hauten sich in den letzten fünfzehn Minuten so richtig rein und kamen immer wieder auch vor das gegnerische Tor, wo dann aber auch regelmäßig Schluss war. Die Polterberger hatten noch eine Vielzahl an Chancen, die aber allesamt an Feldspielertapiren, Marci, Fangzaun oder Parkplatz endeten.

Festzuhalten bleibt: Tapire können auch zwei Hälften, nicht brilliant aber intensiv. Unken ist old-fashioned. Schiri cool. Pokalniederlage verarbeitet. Ein Unentschieden, das sich ein wenig siegreich anfühlt...