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FFC Dynamite - FC Porno Villa 0:6 (0:3)

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Gespeichert von trainer am/um 28. Februar 2015 - 18:51

Die Tapirtormaschine läuft wieder wie geschmiert: Robin zum 0:2, 0:4 und 0:6 und Nils zum 0:1, 0:3 und 0:5. Nils ist nicht, wie man aufgrund des Bildes meinen könnte, zum Islam übergetreten, er hatte nur den Hoodie verkehrtherum angezogen, weshalb wir sein Gesicht freischneiden mussten...

 

 

Nachdem die beiden anberaumten Freundschaftsspiele und der Liga-Erstrundenauftakt abgesagt wurden, fand nun das erste Großplatzspiel der Tapire im Jahr 2015 statt. Die ersten drei Punkte der Saison lagen irgendwo vergraben im tiefen von unzähligen kleinen und größeren Kraterseen gesäumten Riesenascheplatz an der Hörder Str. Es galt sie per Fuß, der schnell von vier Grad kalter brauner Schlackensoße dezent umschmeichelt wurde, zu heben, wofür diesmal die sagenhafte Anzahl von 15 Tapiren plus spielberechtigtem Vorstandsvorsitzenden, der es vorzog in Zivil zu bleiben, zur Verfügung stand. Der nur für dieses eine Spiel kommisarisch die Trainerposition einnahm, ab dem zweiten März wird es qua Eures Votums einen neuen Trainer geben. Da der Vorstand enorm viel Lebenszeit mit dem alten Trainer verbrachte und selbst schon mehrfach seine Knochen über diese sumpfige Prärie geschleppt hatte, kam er mit einer klaren Taktik auf den Platz.

Eine schmutzig offensive 1-4-4-2 Aufstellung, platz- und gegnergeschuldet, da zum einen ein Stürmer sich wundgelaufen hätte und die 15 Tapire auch einige Stürmertypen in ihrem Rudel beherbergten. Im ersten Durchgang durfte sich der trotz seiner immanenten Stürmernatur vom bisherigen Trainer auf defensiveren Positionen verbannte Moritz im Auge des Sturmzentrums erstmals von Anfang an präsentieren und war dort zunächst die auffälligste Gestalt. In der 5. Minute wurde er von Nils lecker tief Gasse gen Torwart geschickt, der aus kürzester Distanz per Körper parierte. Die gleiche Situation wiederholte sich vier Minuten später, diesmal etwas weiter links. In der 13. Minute feuerte Joscha nach einer Ecke den Ball haarscharf um neun Meter links neben und über das Tor. Danach versiegte für gut zehn Minuten der tapirliche Angriffsschwung weil sich die Dynamitenen im Ballerobern und -verteilen besser anstellten als zuvor, allerings kamen sie nur zu ziemlich delikaten Halbchancen, die neben dem Tor, in Marcis Armen oder an einem Tapirhuf versiegten. In der 25. Minute verbuchte Joscha seinen zweiten Distanzschuss, der hübsch im linken Eck gesessen hätte, wenn nicht der gegnerische Torwart mit einer attraktiven Flugeinlage den Ball aus selbigem gefischt hätte. Doch postwendend belohnten sich die Tapire endlich für ihre Offensivbemühungen: Moritz fing mittig in der gegnerische Hälfte einen schlampigen kurzluntigen Dynamit-Pass mit der Brust ab, zog mit seinem inhärenten Offensivdrang gen Strafraum und passte an der Grenze des Sechzehners quer zu Nils, der mit dem Rücken zum Tor den Ball vor zwei Gegnern abschirmte, diesen sich mit dem Impulsvorteil des Agierenden und einer eleganten Drehung nach links vorlegte und ihn mit links wuchtig halbhoch ins kurze Eck zum 0:1 hinterließ. Einmal am süßen Torduft geschnuppert, wolllüstete es die Tapire nach mehr. In der 29. Minute passte Dominik auf Höhe der Mittellinie quer zu Patrick, der in gut 35 Meter Distanz Robin vor der Strafraumlinie sich anbietend entdeckte und ihm das Leder fein servierte. Robin natzte mit einer Drehselbstvorlage den attackierenden Innenverteidiger und fand sich dadurch mit Ball am Fuß in Schussposition im Strafraum vor. Ohne Zögern oder Hemmungen setze der das runde Schlammkunstlederbällchen zum 0:2 ins lange Eck. Doch die Dynamitösen steckten nicht auf und kamen dem Tapirtor nicht nur nahe, sondern touchierten es per Kopfball nach einem Freistoß gar von oben auf der Latte. Zwei Minuten später musste Marci die Tapire vor einem Gegentor retten, als er dem herannahenden Stürmer herausstürzenderweise das Bällchen in letzter Sekunde vom Schuh pflückte. Damit hatten sich aber bereits die nennenswerten delikaten Offensivsituationen seines Dynamites zunächst erschöpft und die tapirliche Abteilung Attacke reüssierte in der 36. Minute erneut. Robin hatte nach einem Doppelpassfeuerwerk mit Joscha den Ball mit etwas Platz etwa 28,4 Meter vor dem Dynamittor am Schlappen und sah linksseits eine Lücke für einen fürwahr feinfühligen Schnittstellenpass, den Nils im Vollspurt erlief und mit links etwas glücklich unter dem fallenden Torwart hindurch zum 0:3 zum Halbzeitstand verewigte.

Gänzlich unbecrut stand der FC Porno Villa in der Pause mit jeder Menge einwechselwilligem Personal da. Da der Vorstand vom regelmäßigen Trainer über die Schulter schauen wusste, dass man ein erfolgreiches und hungriges Team nicht vollends auseinanderpflücken sollte, dosierte er die Kadererneuerung homöopathisch: Erst ein Spielerchen, Jan für Dominik und dann erst einmal gucken, wie der Mannschaftskörper reagiert.

Gut, bereits in der fünften Minute war Jan über rechts an einem Angriff beteiligt, bei dem Nils schließlich mit Ball am Fuß in den Strafraum mäanderte und dem mittig freistehenden Robin sauber servierte, der ihn jedoch über das lassziv offenstehende Tor schoss. Etwa drei Minuten später gab es leider eine ganz fiese Verletzung eines frisch eingewechselten Mittelfeldspielers des FFC Dynamite namens Alex. Nils hatte den Ball an der Mittellinie erobert und lief von einem Gegner verfolgt nach innen, der beim Rückeroberungsversuch nur Nils an der Hacke traf, aus dem Gleichgewicht kam und den herbeieilenden Mitspieler Alex umrammte, der äußerst unglücklich auf seine linke Schulter fiel. Er verließ den Platz auf zwei Beinen, aber in einer schlüsselbeinbruchverdächtigen Zombiehaltung. Und so war es, sogar ein komplizierter, er wurde bereits Dienstag operiert. Beste Genesungswünsche von den Tapiren an Alex!

Gut zehn Minuten lang passierte dann wenig für den Spielbericht verwertbares, bis auf das Tapirwechseln, Dröpje für Dröpje, zunächst, hihi, endlich können wir das auch, Max für Moritz, dann Ulk für Lukas und schließlich Paul für Joscha. Doch, was noch wichtiger war, dass Dominik vom Duschen zurückkam, gut duftend und wohlfrisiert, so dass der Vorstand in seiner gebieterischen Art ihm mitteilte, dass er derart gutaussehend prädestiniert sei, eine Kiste Feier-Cru zu erobern und steckte ihm hierfür ein Scheinchen zu. Und Dominik chauffierte nicht nur den Vorstand wohlbehalten hin und zurück, er brachte auch das Gebinde artgerecht in der 73. Minute zu Platze. Leider hatte er durch diese altruistische Aktion jedoch alle weiteren Tapirtore verpasst.

Zunächst das 0:4, welches Nils von rechts kommend und fulminant aufs Tor schießend nicht erzielte, sondern nur den rechten Innenpfosten traf, von dem aus der Ball zum am Elfmeterpunkt herumlungernden Robin sprang, der ihn entgegen der Laufrichtung des Torhüters reinmurmelte. Vier Minuten später, nach einem präzisen Doppelpassfestival zwischen Patrick und Jan durch das gesamte Dynamitmittelfeld hindurch wurde Nils steilgeschickt, der einen Gegner abschüttelte und diesmal mit rechts ins linke lange Eck zum 0:5 versenkte. Wiederum vier Minuten später war es Robin vergönnt, im internen Torschützenranking mit Nils wieder gleichzuziehen. Er hatte höchstselbst aus dem Halbfeld Gumppi hübsch auf die Reise geschickt, der sich gegen zwei durchsetzte und wieder zurück auf Robin legte, welcher humorlos unten links zum 0:6 finalisierte. Sieben Minuten darauf offenbarte sich noch eine Doppelchance für Gumppi und den für Nils zurückgekehrten Moritz, die jeweils ihren Meister im Dynamittorwart fanden. Kurz vor Ende des Spiels hatten die Dynamites noch zwei Großchancen für den Ehrentreffer, eine wurde sträflichst statt ins leere Tor in den Höntroper Nachthimmel expandiert, die zweite hielt Marci ohne Aufbringung seines gesamten Könnens fest. Dann war Schluss.

Starkes Spiel, starkes Anmeldeverhalten und das trainerlos. Bis auf die fulminant wichtige Cru-Frage zeigte das Tapirrudel ein hohes Maß an Eigenverantwortung, Lust am Spiel und vor allem Laufbereitschaft auf der Sumpfprärie, was der Schlüssel zum ein wenig zu hoch ausgefallenen Erfolg war. So kann es weitergehen, dann wieder mit Trainer...