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EFG Bochum – FC Porno Villa 1:3 (0:2)

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Gespeichert von trainer am/um 18. Oktober 2014 - 0:26

True Porn: Gumppi filetierte ohne Pils den Ball zum 1:3 nicht in die Maschen

 

Auch das Spiel gegen EFG stand nach Absagen wichtiger Stammspieler und aufkommender Shooting-Stars wieder mal vor der Gerätchenfrage: Tapir, wie hast du's mit der Vollzähligkeit? Geht so, antwortete der Tapir und kramte in den letzten Stunden vor Spielbeginn doch noch zwei Willige aus dem Fundus, so dass Mannschaftsstärke gewährleistet war. Dafür hatte der Trainer prophylaktisch schon die Kickmontur übergestreift, unwillens sein spielerisches Siechtum über den Platz zu ziehen, doch der fast spielfertig bekleidete Stephan erschien knapp vor Spielbetriebaufnahme am Eppendorfer Horizont und erlöste ihn zunächst von aktiver Teilhabe daran.

Worüber er nicht traurig war, denn mit Anpfiff vom allseits geliebten Schiri Jürgen ging die EFG ab wie Heiland und ehe die Tapire ein Hälmchen Kunstrasen gefressen hatten, durften sie den Ball bereits aus dem Netz holen. Es war in Minute vier, als ein schnelles klerikales Umschalten nach Balleroberung im Mittelfeld mit Pass in die etwas klaffend offene Schnittstelle unserer Abwehr einen Abnehmer fand, der ihn nicht göttlich, eher weltlich routiniert zum 0:1 ins lange Eck schob. Und einmal am süßen Torambrosia genascht, dürstete es der EFG nach mehr. In Minute elf nagelten sie den Ball gar unkeusch an die tapirische Latte, in der 14. Minute verpflanzten sie einen indirekten Freistoß innerhalb unseres Strafraums, Jesko hatte am Nachthimmel einen Habicht gesehen und dies ausgerufen, wobei er das t ein wenig verschluckte, was Schiri Jürgen als verbale Unsportlichkeit wertete, gut eineinhalb Meter über die Latte. Akkurateres Maß nahm der äußerst gefährliche, trainerfrisur tragende, freikirchliche Standardschütze in der 19. Minute. Mit der Präzision eines alten Uhrmachers feilte er aus etwa 22 Metern das Spielgerät in den Tapirgiebel zum 0:2. So jetzt aber, dachten sich die Tapire, schüttelten sich und begannen ihrerseits an Torchancen zu basteln. In der 22. Minute zog Gumppi mit ausladenden Schritten nach innen und servierte auf Oli, dessen Schuss vor der Linie geblockt wurde. Kurz darauf schickte Oli Marius lecker Gasse, der sofort abschloss und knapp links verzog. Fünf Minuten später bekam Marius von Schmiddi im Strafraum den Ball geschmeidig vorgelegt und zirkelte ihn tapirpürzelbreit am rechten Pfosten vorbei. Wenig später wurde Oli beim Abschluss im Strafraum äußerst schmerzhaft von gegnerischen Nocken am Sprunggelenk geblockt, da er sich aber nicht fallenließ, sondern heldenhaft stehend den Beinpein über sich ergehen ließ, kam nicht der Verdacht eines Elfmeters auf. In der 37. Minute löffelte Schmiddi einen leicht abgefälschten Schuss aufs Netz und knapp eine Minute vor Schluss bekam die EFG noch einen Freistoß zugesprochen, ca. 22 Meter linksseitig vor dem Tapirtor. Den der bereits erfolgreiche Schütze diesmal nur gegen den Pfosten zwiebelte, was erleichtertes tapirisches Stoßausatmen kurz vor dem Halbzeitpfiff verursachte.

Es gab Cru zur Halbzeit, von Schmiddi und Trainer gelatzt und vor die Auswechselbank geflanscht, der nur verhalten inkorporiert wurde, und da Marius Gebeine noch hielten und auch Oli wieder rundlief, wechselte der Trainer sich nicht ein.

Die Tapire nahmen ihr schwungvolles Auftreten der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit mit in die erste Hälfte der zweiten Halbzeit. Quatsch, die gesamte zweite Hälfte war von deutlicher Tapirprägung, von der ersten Minute an. Da quirrlte sich bereits von links hinten äußerst bestimmt Björn nach vorne, passte zu Gumppi, der zu Oli, welcher wiederrum per wohltemperiertem Tiefenmurmler perfekt auf den durchgelaufenen Björn servierte, der aus 9 Metern aufs Tor ablederte, jedoch klärte der souveräne EFG-Torapostel Kevin per Fuß. Noch sehenswerter war Marcis Flugeinlage mit Doppelparade in der 50. Minute, mit der er das 0:3 noch abwenden konnte. Was ihm unter friendly-fire kurz darauf nicht mehr gelang, da einem hochaufgeschossenen Innenverteidiger der Tapire bei einen von der Grundlinie pikant nach innen geschlagenen Flachpass im Abwehrversuch der Ball ans Bein sprang und hinter dem kurz stehenden Marci in die verhütungsbedürftigen Maschen flog. Doch auch diesen mentalen Kotfleck am Rüssel schlonkerten die Tapire mit Wiederanpfiff ab und galoppierten schnaubend weiter. Vier Minuten später setzte Moritz Joscha delikat rechtsseitig ein, dessen Schuss knapp rechts vorbeistrich. Wiederum vier Minuten später sprintete Björn nach doppeltem Doppelpass mit Gumppi über links allein auf den Keeper zu, der dessen Schuss aus nächster Nähe blockte, Schmiddi kam im Fallen noch an den Abpraller, doch der Ball trudelte mit enormem Effet um Schuhgröße-78-Breite am linken klerikalen Pfosten vorbei. Die EFG setzte einen fulminanten Schuss an die Latte bevor zwei Tapire sich nach einer Ecke in frei einköpfbarer Position am langen Eck gegenseitig am erfolgreichen Torabschluss hinderten. Zwei Minuten später zog Gumppi in lahmscher Manier nach innen und zirkelte das Bällchen knapp am Winkel vorbei. Der Trainer rief ihm anschließend zu, dass er genau diesen robbenschen Spielzug noch häufiger sehen möchte. Nur sechs Minuten später setzte Gumppi diese Order, wenn auch ein wenig anders, in bare Tormünze um. Er hatte sich gerade zum 41. Mal über links durchsetzt, zurück auf Joscha gepasst, zog mit Tempo nach innen, bekam den Ball fussgerecht in den Lauf gepasst und pflasterte das Spielgerät mit Karacho an die Unterkante der Latte. Von wo aus der Ball gut 27,2 cm hinter der Torlinie aufkam, durch enormen Drall aber wieder aus dem Tor raussprang um bestätigenderweise von Schmiddis Knie über die Linie gedrückt zu werden. Das 1:3 gebührt eindeutig Gumppi zumal auch der konfirmierende Schiedsrichterpfiff vor Schmiddis Klarstellung erfolgte. Bereits zuvor hatte Marius nach einer äußerst engagierten Solo-Pressing-Aktion signalisiert, dass er ausgewechselt werden müsse, sein gesamtes Geläuf hatte zugemacht. Der Trainer auf der Bank blickte nach links, niemand, nach rechts, keiner, oha, dies bedeutete, dass er seinen faltigen Körper für die letzten elf Minuten ins Getümmel werfen musste. Mit Anpfiff stand er parat und versuchte, nicht immer positionstreu an vorderster Spitze, sich an der Aufholjagd aktiv zu beteiligen. Aber eigentlich wie immer auf dem großen Platz war der Ball gerade nicht da wo der Trainer war und somit war sein einziger erwähnenswerter Kreativanteil am Spiel eine völlig missglückte Ecke, die der den Fehler antizipierende Sepp am Fünfer halbhoch erreichte, dessen Schuss jedoch geblockt wurde. Kurz darauf verbimmelten die Tapire auf grandiose Art und Weise den Anschlusstreffer. Joscha wurde rechtsseitig perfekt in den Stafraum geschickt und bumste die Kugel mit klassischem Aluminium-Klatsch-Geräusch an den langen Pfosten, von wo aus sie gerade an die linke verwaiste Strafraumlinie zurücksprang. Der mit Tempo aus dem Rückraum heranschnellende Gumppi sah ein dreiviertelleeres Tor zum freien Einnetzen vor sich, gleichzeitig hatte der mittig vor dem Strafraum lauernde Schmiddi einen ebenso kurzen Laufweg zum Ball, den stürmerspezifischen Tunnelblick und konnte den aus dem Rücken kommenden Gumppi nicht sehen, so dass sich beide in potentieller Verarbeitung des Anschlusstreffers gegenseitig über den Haufen rannten. Was primär eine unschöne heftige verbale Eskalsation Gumppis hervorrief und sekundär leider dafür sorgte, dass weder der verdiente Anschlusstreffer noch der viel verdientere Ausgleich fiel.

Dies war das vorletzte Spiel der Tapire gegen eine tabellarisch deutlich höher postierte Mannschaft dieser Saison, das aufgrund der Anmeldesituation von vorneherein potentiell nicht auf der punktemäßigen Habenseite verbucht wurde. So kam es leider, obwohl die EFG nicht besonders gut war, vor allem in der zweiten Hälfte und die Tapire im Abschluss ordentlich Pech und einen Batzen Unvermögen an ihren Körperteilen kleben hatten. Rüssel geschlonkert, weiter machen, nun folgen die fünf Spiele der Wahrheit gegen ebenbürtige Gegner, lasset uns dabei Punkte sammeln, was jedoch nur funktioniert, wenn die Tapire sich auch anmelden und kommen...

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