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Sportfreunde Chiller – FC Porno Villa 3:5 (2:2)

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Gespeichert von trainer am/um 6. Oktober 2014 - 14:11

Eigentlich gehören diese drei Tapire hinter Gitter wegen ihrer Torgefährlichkeit: Oli links mit dem 0:2, Nils mittig mit dem 0:1 und 2:5 und Tapirfrischling Maxi mit dem 2:3 und 2:4. Der sichtlich schlecht gelaunte Schiri wollte raus aus seinem Schiedsrichterverschlag

 

Ach wie ist das schön, wenn Tapire nach einem Auswärtssieg ins Bettchen gehen und ihre eigenen Leistungen in süßen Träumen noch etwas erhöhen können. Dann stehen sie am nächsten morgen mit dicken Klöten und einer positiven Gemütslage auf und der Rest der Woche läuft dann geschmeidiger. So nach einer äußerst intensiven Partie gegen die Sportfreunde Chiller, die sich wie gewohnt auf dem Platz ziemlich unchillig, aber respektabel fair und unassig präsentierten.

Es gab wie üblich wilden Anmeldepunk bis zur letzten Minute, mit letztlich zwei unangemeldeten Teilhabenwollenden und einer vollen Besetzung von 15 Spielern, plus Trainer und rekonvaleszenten Edelfan Robin.

Die frühe Anstosszeit wurde durch den zu spät kommenden, gewohnt mürrisch auftretenden und pfeiffenden und sofort wieder verduftenden Schiri Oliver ein wenig nach hinten verlegt, was der Eintreffenszeit und Aufstellung des Tapirrudels entgegenkam. Doch mit Anpfiff waren sie sortiert, heiß und willig den Extrameter zu machen und zeigten sich auf dem kleinen, linienfreien Platz vor der JVA Langendreer bissig wie Kampftapir in defensiver Grundformation (1-4-2-3-1). Es offenbarte sich ein intensives, trotz des hubbeligen Untergrundes technisch recht anspruchsvolles Spiel, mit hurtig aus den Startlöchern kommenden Tapiren. Sie ließen den Chillern qua konsequentem Offensiv-Pressing kaum Zeit für einen geregelten Spielaufbau und eroberten immer wieder den Ball in deren Hälfte. Die erste erwähnenswerte Chance generierte sich aus einer solchen Situation in der 13. Minute, als Sepp den Ball eroberte, auf Nils passte, der Marius Gasse schickte, welcher allein vor dem Chillerkeeper aus nächster Nähe an dessen Bein scheiterte. In der 20. Minute trug das vehemente Pressing verdientermaßen Früchte: Gumppi eroberte Mitte der gegnerischen Hälfte den Ball, passte nach links außen auf Oli, der den heraneilenden Nils in der Mitte bediente, welcher mit einer Körpertäuschung seinen Gegner verlud und mit rechts ins rechte Eck zum 0:1 vollendete. Nur vier Minuten später belohnten sich die Tapire erneut selbst durch ihr wolllüstiges Unterdrucksetzen: Einen bereits geklärten Ball wollte der Chillerkeeper unter herannahender Bedrängnis des Bullen Oli nach außen absondern, traf dabei den am linken Fünferende auf Maximalhöhe von 25 cm hochspringenden Marius auf der Brust, von der der Ball in die Mitte wieder zurück zu Oli sprang, der das unerwartete Präsent angemessen honorierend aus fünf Metern links am Keeper vorbei zum 0:2 in die Maschen drückte. Die nächsten zehn Minuten bekamen die Chiller, die daraufhin taktisch ein wenig umstellten, ein wenig mehr Zugriff aufs Spiel und entwickelten eine knappe Handvoll an Halbchancen, denen es zunächst noch an Präzision fehlte. Nicht so in der 33. Minute, als Jonas von den Chillern etwa 30 Meter vor dem Tapirtor den Ball sich einmal vorlegte und ihn mit einem Tor des Monats reifen Schuss exakt in den Winkel über den imposant durchs Bild fliegenden Marci zum 1:2 versenkte. Wodurch das psychologische Momentum ein wenig auf Seiten der Chiller lag, die nun häufiger die Tapirhälfte belagerten und wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff den ziemlich unverdienten Ausgleichstreffer zum 2:2 erzielten. Ein Freistoß gut 25 Meter vor dem Tapirtor wurde aufs lange Eck gezirkelt, welchen Marci unerfolgreich fangen wollend nach vorne abprallen ließ, vor die Füße eines Chillers, der den Ball erfolgreich unter die Latte zimmerte.

Der von Marci angekündigte und mitgebrachte Pivo (kroatisch für Bier) wurde von der lesenden Gemeinde als unbekanntes Urlaubsbier interpretiert, welches sich jedoch als klassischer Misch-Kasten Bochumer Grand-Crus entpuppte, während der ersten Hälfte von Trainer, Robin und Ersatzmann Moritz getestet, der halbironisch vom schlecht gelaunten Schiri ob dieses Dopingvergehens ermahnt wurde. Gerade deswegen wechselte der Trainer ihn für Dominik ein und brachte außerdem für den Brustassistmann Marius den frischesten und jüngsten Tapir Max, der sich auf seinen ersten Einsatz im Rudel wie Gummiboot freute.

Und nach 1:47 Minuten bereits bleibenden Eindruck hinterlassen hatte: Ein Einwurf der Tapire von Moritz über rechts gelangte über Olis Querpass zu Nils, der sich um seinen Gegner drehte und in den Sechzehner auf den herangaloppierenden Max passte. Dieser nahm den Ball an und versenkte ihn formschön im kurzen rechten Eck zum 2:3. Die Chiller zeigten sich nun widerborstig und hatten zur Halbzeit einen Spieler für die offensive rechte Seite gebracht, der sich sage und schreibe 40 Minuten warmgelaufen hatte. Ich wäre nach dessen Aufwärmprogramm Stunden später im Sauerstoffzelt wieder zu mir gekommen, er war aber groß, laufstark, bissig und technisch nicht schlecht und sorgte für ordentlich Alarm, weshalb die Tapire des Südens in dieser Phase ihre Defensivqualitäten zeigen mussten. Was sie mit Bravour taten, es kam kaum was zu Marci durch, den Rest erledigte er routiniert, einmal gar mit Altenhöfener Katzensprung. Und das Mittelfeld zentral mit Oli und Joscha, der für Sepp gekommen war und Gumppi und Moritz auf den Flügeln kurbelte nach Balleroberung das Spiel schwungvoll an. Mit dem Blick für den besser postierten Tapir und steilen Pässen in die Tiefe sorgten sie nicht nur für Entlastung sondern ließen ein ums andere Mal in der Chillerzone mittlere bis große Brandherde aufflackern. Bis es lichterloh brannte, wie in der 53. Minute: Moritz hatte über rechts ordentlich Meter mit Ball gemacht und ihn dann quer zu Nils gepasst, der Oli das Ding fein in den Lauf spitzelte, der in die Mitte auf Maxi auflegte, welcher sich um seinen Gegner schmiegte und das runde Ding unsanft im Netz zum 2:4 manifestierte. Noch keine fünfzehn Minuten Spielerfahrung in der Tapirhorde und schon zwei Hütten gemacht, damit hat sich Maxi auf jeden Fall ins Pornobuch der Rekorde als schnellster Zweifachkommer eingetragen, respekt. Auch nach diesem Gegentreffer ebbte der Offensivdrang der Sportfreunde jedoch keinen Deut ab, sie verlangten der Tapirverteidigung unter der Leitung von Tobi The Rock weiterhin ziemlich viel bis alles ab, die aber als flexible Mauer mit Jesko, Patrick und Björn weiterhin standhielt. Um bei Ballbesitz auf Offensivmodus umzuschalten auf die flitzenden Angreifer, wie der 63. Minute, als Maxi Mitte der Chiller-Hälfte den Ball erhielt, sich mit Tempo um den Gegner drehte und ihn sich zwar ca. fünf Meter zu weit vorlegte aber direkt weiter auf den früher drankommenden Chiller drauflief, der zu seinem linken Außenverteider passte, welcher sofort von Moritz und Oli in Bedrängnis gebracht wurde. Die sich das Synthetikgemisch stibitzten, mit welchem Oli in den Strafraum zog und auf heranlaufenen Nils zurücklegte, der zehn Meter vor dem Tor den Schuss andeutete, sich um seinen Gegner drehte und eineinhalb Meter vor dem heraneilenden Chillerkeeper den Ball um ihn mit mächtig Spin zum 2:5 herumschnibbelte. Dieser Treffer hinterließ spontan das Gefühl, die Tapire könnten heute punktebepackt vom Felde ziehen, aber es waren noch siebzehn Minuten auf dem Tacho. Doch es blieb wie es war, die Tapire zeigten hinten eine blitzsaubere Zweikampfbilanz. Alles was in die Nähe kam wurde rigoros gelöscht, in der 74. Minute allerdings auf Kosten eines Elfmeters für die Chiller, dessen Berechtigung ich aus Unsicht nicht wirklich beurteilen kann. Jesko hatte seinen Schlappen über den des Gegeners gehalten, was durch gemeinsamen Kontakt für beide zunächst ziemlich schmerzhaft war, er hatte jedoch wie er sagte, zuvor den Ball gespielt. Wie auch immer, der Elfer wurde so was von unhaltbar für jeden Keeper der Welt, zu denen auch Marci zählt, unter die Latte zum 3:5 gezimmert. Nunmehr waren nach des Trainers Uhr noch sechs, nach Schiris noch fünf Minuten zu spielen, in denen die Tapire solidem Teflon in der Abwehr buken nebst einigen Konter-Soufflés, die jedoch vor dem Tor zusammenfielen, so dass die Tapirhorde mit dem mürrischen Abpfiff des sofort von dannen ziehenden Schiris einen durchweg verdienten 3:5 Sieg einfuhren.

Die Trainermütze zog ich sofort beim Abklatschen vor der Leistung meiner geliebten Tapire. Das waren drei wichtige Punkte im letzten Viertel des Nichtabstiegskampfes, mögen weitere folgen...