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FC Porno Villa – Roter Stern Fussek 3:1 (1:1)

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Gespeichert von trainer am/um 18. August 2014 - 0:18

Die beiden Torschützen der drei Treffer bei nicht gerade teintschmeichelndem Flutlicht: Tobias besorgte das 1:0 und das 2:1 und Nils manifestierte mit dem 3:1 das Endergebnis

 

Dass der Kick gegen den Roten Stern amüsant werden würde, war von vornherein klar, denn die Kommunikation dafür hatte ich mit Max und Moritz geführt. Das spürten wohl auch die Zuschauer und Spieler beider Mannschaften, da sie zuhauf ins Anglecastle Lane Stadium strömten. Insgesamt 30 Spieler, zwei Trainer und etwa zwanzig Zuschauer plus die am Rande auslaufende Eppendorfer Mannschaft sorgten für geradezu internationales Flair. Dabei waren die Gästefans in der Überzahl, allerdings hatte Neuerwerbung Lukas Groupies mitgebracht, so dass diesmal sogar die Gegengerade mit Porno-Fans besetzt war. Der tapirische Kader war durch die Perspektivspieler Paul und Ben prallgefüllt und tropfte förmlich von Beginn an durch rege Spielfreude.

Kein Wunder, schließlich hatten viele Tapire aus Urlaubs- und privaten Gründen einen Ball zuletzt im WM-Finale gesehen und waren nun wieder begierig diesen zu spüren. Und ohne Mitwirken des zu Anpfiff eintreffenden Trainers hatten sie sich selbst zu einer grundsoliden und geschmeidig operierenden Formation aufgestellt, die nach zehnminütigem Abtasten das Spielheft in die Hufe nahm und mehr und mehr Druck erzeugte. In der sechzehnten Minute hatte die Fan- und Auswechselgemeinschaft der Tapire bereits das ansäuselnde soprane Geräusch eines entstehenden Torschreis auf den Lippen, doch ein feinplatzierter Schuss aus zwölf Metern von Sepp wurde noch formidabel vom Sternwart, der eigentlich Feldspieler ist, von der Linie gekratzt. Zwei weitere gute Paraden seinerseits hielten den Spielstand noch gut zehn Minuten lang neutral, bis Tobi das hochverdiente 1:0 erzielte, nach einer Passstafette die das Prädikat 'amtlicher Spielzug' verdiente. Der Ball wurde über links von Paul zu Patrick gepasst, der Lukas gen Sechzehner des Gegners schickte. Da dieser dort recht massiert stand, passte Lukas mittig in den Rückraum zu Oli, der das Spiel geschwind auf die rechte Seite zu Moritz verlagerte, welcher direkt zurück auf Dominik legte, der mit Platz und Zeit gesegnet eine äußerst präzise Flanke etwa 8 Meter vor das Fussektor absonderte. Genau auf die im Deckhaar leicht erhabene Frisur des wuchtig einlaufenden und -springenden Tobis, der den Ball über den Torwart hoch ins lange Eck platzierte. Doch wie verdient gewonnen, so schäbig verrann die Führung nur kurze Zeit später. Ein Fusseker hatte sich über links an unserer Grundlinie durchgesetzt, lief in den Sechzehner und passte relativ schwach in den Rückraum, wohin sich der bereits aufnahmebereit herauslaufende Marci bewegte. Jedoch war Seb derweil innenverteidigenderweise herangeeilt und erwischte den Pass mit dem Schlappen und lenkte ihn perfekt ins lange Eck hinter Marcis Rücken zum 1:1 ins eigene Tor ab. Dieser Treffer gab den Sternen ein wenig Auftrieb und bedingte, dass es bis zum Halbzeitpfiff weitestgehend ausgeglichen und torlos zwischen den beiden entschlossen aber rücksichtsvoll agierenden Teams weiterging.

Der von Marci gestiftete Kasten Cru wurde von einer zweiten Kiste Brinkhoffs flankiert, die Lukas zu seinem Einstandsspiel für die Tapire offerierte. Eine solche Bierphalanx an der Trainerbank erfreute Gäste, Trainer wie Spieler gleichermaßen zur Halbzeit, allerdings schien Schiri Jürgen für seine Pause nur eine Kurzgeschichte zu lesen mitgenommen haben, denn nach nicht einmal einer halben Fluppenlänge pfiff er wieder zum Platzrapport, so dass die Halbzeitstärkung nicht befriedigend in Gänze eingenommen werden konnte. Da unbegrenztes Wechseln vorher verabredet worden war, gingen Nils, Dominik und Patrick für Marcello, Schmiddi und Gastkicker Ben vom Platz, kamen allesamt aber später wieder zurück.

Derat unternikotinisiert, das ist bekannt, waren die Tapire zu Beginn einmal mehr etwas fahrig, weshalb die Sterne ein wenig besser aus den Startlöchern kamen. Marci musste in den ersten zehn Minuten einen schnittigen Reflex und einen tollkühnen Katzensatz offenbaren, um schlimmeres zu verhindern. Doch die tiefstehenden Tapire mümmelten sich ins Spiel zurück und setzten kleine, fiese Konter, die in der Spitze von Tobi, Schmiddi, Marcello und anderen zunächst jedoch nicht veredelt wurden. Beide Teams arbeiteten intensiv nach hinten und verhinderten, häufig in letzter Instanz, die gegnerischen Offensivbemühungen, so dass die Spannung auf dem Feld sogar einen halben Regenbogen über der Anglecastle Lane erzeugte, wie ist mir bisher noch unklar. Man wartete auf den groben Schnitzer des Gegners und ein solcher, wenn auch individuell geringfügiger Natur, leitete nach gut 60 Minuten die erneute Porno-Führung ein. Nach einem abgewehrten Sterne-Angriff gelangte das Leder auf links zu Dominik, der aus der eigenen Hälfte eine eher notgeborene weite Flanke gen Tobi schlug. Der Ball sprang auf, sein Gegenspieler wollte ihn wegköpfen, tauchte jedoch tapirpürzelbreit darunter durch, weshalb Tobi, der diesen leckeren Braten gerochen hatte, ihn auf seinem langen und einsamen Weg Richtung Sterntor mitnahm. Er ließ einen letzten heranwehenden Verteidiger per Bauerntrick ins Leere laufen und zimmerte den Braten trocken wie Atacama links zum 2:1 ins Geflecht. Die Sterne leuchteten anschließend auf und erzielten sogar einen eigenen Treffer nach mannigfaltigem Gewusel direkt vor Marcis Tor, allerdings hatte Jürgen aus unerfindlichen Gründen bereits vorher ein Foul für die Tapire gepfiffen. Diese gönnten den Sternen von nun an tief stehend mehr Ballbesitz, um nach dessen Eroberung hurtig zu kontern, was ihnen vor allem durch die Reintegration des hochgradig motivierten Nils auf der linken Mittelfeldseite immer besser gelang. Zunächst dribbelte er sich wie bei Monty Pythons 100-Meter-Lauf der Desorientierten von der rechten Strafraumkante bis zur linken Grundlinie durch sieben Sterne durch und brachte sogar noch den Pass zurück in den freien Raum, allerdings war kein Tapir dorthingelaufen, da sie alle unangespielt irgendwann nur noch gebannt der Solovorstellung optisch beiwohnten. Kurze Zeit später setzte er sich nur gegen drei durch und schlenzte den Ball gegen den rechten Pfosten. Doch rund acht Minuten vor Schluss eruptierte Nils' zum Bersten volle Trefferblase schließlich, die Entstehung dazu entsprach dem vorherigen Tor. Wieder wurde ein Angriff der Sterne vom Defensiv-Bollwerk der Tapire abgefangen und diesmal auf rechts zu Patrick gepasst, welcher das Kunstleder hart und sauber an den Strafraum zu Nils brachte. Dieser drehte sich um den ersten, täuschte den zweiten und semmelte ins kurze Eck zum 3:1. Die Sterne steckten nicht auf, warfen alles nach vorne und bekamen auch Chancen, sie waren aber in der pornoesken Intimzone doch durchweg zu harmlos, so dass alle vier Treffer des Spiels den Pornodarstellern vorenthalten blieben.

Abschließend wurde gemeinsam mit den Sternen bei unterschiedichen Biersorten folgende Quintessenz des Freundschaftsspiels gezogen: Ein spielerischer Klassenunterschied sei nicht festzustellen gewesen. Das taktische Verhalten der Tapire sei klarer strukturiert gewesen, vor allem in der Rückwärtsbewegung. Vor allem aber sei maßgeblich für den Sieg die spielerische Qualität vor des Gegners Tor seitens Porno gewesen. Habe ich so unterschrieben...