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LFC Werne - FC Porno Villa 4:4 (2:2)

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Gespeichert von trainer am/um 31. März 2014 - 9:17

Dunkle Gestalten im Pink-Light-District: Die Tapirtorschützen Philipp (2:3), Robin (0:1 und 2:4) und Nils (1:2) diesmal inkognito

 

Es war ein Unentschieden einer derart fiesen Natur, das es sich geradezu niederladesk anfühlte. In meiner Heimat beschreibt man das Zustandekommen eines solchen Ergebnisses mit dem Satz: „Kurz vorm Klo ind Hos' gschissn.“ Doch wollen wir nicht das schmutzige Ende vorwegnehmen, fangen wir delikat mit dem Anpfiff an.

Vom souveränen und sympathischen Schiri Bernd, der ein klassisches Elf gegen Elf der beiden fairsten Mannschaften der letztjährigen Freizeitligasaison ohne Mühe leitete. Schmiddi bot sich direkt als freiwilliger Wechseltapir an, so dass wir erstmals in dieser Spielzeit mit dem frisch umoperierten Nils als Keilstürmer starten. Ohne Abtasten entwickelte sich direkt ein äußerst lebhaftes Spiel zweier engagiert zu Werke gehender Mannschaften. In welchem die Tapire den besseren Start erwischten, als in der achten Minute eine punktgenaue dominikanische Flanke von Robin fachmännisch heruntergepflückt und formschön um den Werner Keeper ins rechte Eck zum 0:1 geschlenzt wurde. Die Führung hielt gute sechzehneinhalb Minuten bis ein respektabler Klopper beim Spielaufbau der Tapire den Gegner zum direkt auf Marci zulaufen und egalisierenden Stand von 1:1 einlud. Rüssel abwischen, weitermachen, eine Tugend, die die Tapire schon mannigfaltig bewiesen haben, war auch diesmal die schnell in die Tat umgesetzte Devise. Nur drei Minuten später wurde Philipp über links steil gen Strafraum geschickt, überlief in gumppischer Manier seinen Gegner und zog mit dem linken Fuß, den er sonst zum nicht umfallen nutzt, ordentlich aufs Werner Gehäuse ab. Der Torwart erwischte den Schuss jedoch noch und wehrte den Ball hoch nach vorne ab. Wo Nils von mehreren Verteidigern umringt mit dem Rücken zum Tor stand und mit Verve das Ding einfach per Rückzieher, ohne zu fallen, über alle in die Maschen zum 1:2 hob. Auch diese Führung wussten die Tapire wiederrum nur gute zehn Minuten zu verteidigen bis ein perfekter Schnittstellenpass der Werner einen ihrer Stürmer frei auf Marci zulaufen ließ, der ihn umkurvte und zum 2:2 Ausgleich einschob.

Somit ward ein Pausenstand geboren, der umgarnt von einem von ??? gespendeten, wohltemperierten Schächtelchen Grand-Cru als berechtigt wenn auch schade eingeordnet wurde. Unbezwingbar war der bisher ungeschlagene und unbeunentschiedene LFC Werne jedenfalls nicht. Daher gingen die Tapire dickklötig ans Fußwerk der zweiten Hälfte mit Schmiddi für Nils, bei dem die Ferse augenscheinlich wieder richtig zusammengebaut wurde.

Die den intensiven Charakter des ersten Durchgangs direkt wieder aufnahm und zwei Füllhörner voll von Chancen, Halbchancen, guten Verteidigungen und soliden Torwartparaden bot. Offen ging es hin und her, bis der Tapirrüssel in der 56. Minute wieder am Führungsambrosia naschte. Robin hatte sich in der Mitte durchgewurstelt und auf Marcello quergepasst, der den auf der linken Seite behende ins Bild spurteten Philipp entdeckte und ihm präzise in den Lauf spielte, welchen Philipp mitnahm und routiniert im rechten langen Eck zappelnd zum 2:3 hinterlegte. Keineswegs geschockt versuchten die Werner erneut den Spielstand zu egalisieren, was dank der großartigen, intensiven und konsequenten Abwehrrackerei und Marcis sicherem, unspektakulären Haltens ein ums andere Mal scheiterte. Im Gegenteil, der Tapirrüssel saugte nochmal am lecker Treffersaft. Eine Ecke in der 68. Minute von Marcello wurde auf das Haupt von Dominik getreten, der den Ball gen Mitte zu Robin verlängerte, welcher ihn pflückte und eine kurz zu bepassende Gelegenheit suchte, diese nicht vorfand und von zwei heranstürzenden Wernern attackiert galant eine Rechtsdrehung um die eigene Achse mit Ballmitnahme darbot und das Ding dann mit links als Halbvolley halbhoch ins rechte Eck zum 2:4 mittelstahlte. Zu diesem Zeitpunkt strich ich aus der in meinem Gehirn aufpoppenden Karte des Spielergebnisses den Abzweig in die Verliererstraße durch, somit blieben nur noch der Weg auf den Unentschiedenpfad oder geradeaus in die Siegerallee. Werner warf und drosch nach vorne, kam ständig in die zweiten Bälle und generierte häufig Gefahr, die in letzter Instanz von der vielbeinigen Abwehrarbeit aller inklusive unseres Hüters unterbunden wurde. Doch in der 73. Minute setzte sich Werner auf der linken Seite durch und passte nach innen von wo er irgendwie über die Linie zum 3:4 Anschlusstreffer gedrückt wurde. Feistes Abwehrfutter war angesagt, Entlastungskonter gab es aber auch, beinahe hätte Schmiddi einen solchen mit einem Volley von der Strafraumgrenze als Tapirtor des Jahres abgeschlossen, dieser strich jedoch pürzeldicht am Gehäuse vorbei. Zwei Minuten vor Ende der Partie kippte das Spiel schließlich doch noch gen Gleichstand, nach einer recht unübersichtlichen Situation in unserem Strafraum. Ein Werner schoss flach und nicht besonders fest aufs Tor, wo Marci sich auf ein zünftiges Ballhalten vorbereitete. Allerdings rollte das vermaledeite Bällchen letztlich in Schildkrötentempo unter seinem herabfallenden Körper durch zum 4:4 Ausgleich. Hätte Marci eine dickere Wampe gehaben, hätte er den Ball damit gestoppt, so wurde er Opfer seiner Figur. Sekunden vor dem Abpfiff hatten wir sogar noch die Chance auf Sieg zu stellen, ein finaler Heber von Robin über den Torwart landete jedoch auf dem Dach des Tores.

So hatte man zunächst das Gefühl mit leeren Hufen darzustehen, allerdings hatten die Tapire den Wernern die ersten Punkte dieser Saison abgetrotzt und das mit einem sehr guten Spiel.