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FC Porno Villa - Die Hand Gottes 9:3 (3:0)

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Gespeichert von trainer am/um 14. November 2013 - 0:58

Marci war nach dem für ihn bewegungsarmen Spiel krank und -geschrieben und hatte daher Zeit, das Torschützenfoto aus Einzelbildern in Tradition alter flämischer Meister zu photoshoppen bzw. gimpen. Angelehnt an der Nachtwache von Rembrandt ist hier eindeutig die zeitgenössische pyramidale Grundkomposition zu erkennen, ebenso die klassische Genremalerei. Selbst der Laie erkennt die Grundcharaktäre und -typologien jener Zeit, die sich meisterhaft in diesem Werk widerspiegeln: Der Denker (Robin, 4:0), der Narr (Jonas, 5:0), der fliegende Händler (Nils, 1:0, 6:1, 8:2), der Arbeiter (Tobias, 2:0, 9:2) und der Beamte (Schmiddi, 7:2). Im Hintergrund ein typisches Gelage jener Zeit.

 

Ähnliche Kunst galt es auch auf dem Platz zu zeigen, denn nach dem sicheren Klassenerhalt galoppierte der Tapir bereits zur nächsten Mission: die Pseudoargentinier in der Tabelle zu überrennen. Diese weilten vor dem Spiel tabellarisch noch vier Punkte vor uns, wie das Ergebnis bereits verrät, nunmehr nur noch einen und wir haben noch drei Spiele mehr. Dank eines soliden Aufgebots an Prachttapiren und zunächst nur zehn unechten Gauchos überwarf der Trainer achtzig Sekunden vor Beginn die traditionell mittelfeldlastige Grundtaktik und setzte mit Marius und Nils eine Doppelsturmspitze ein, und impfte verordnete gleichzeitig der spielerisch delikaten Innenverteidigung Oli und Tobias, gern auch hie und da nach vorne zu agieren.

So ging es rapide gegen zunächst ziemlich überforderte, mit einem respektabel haltenden Torwartnovizen versehenene Ersatzmessis los. Bereits in der dritten Minute fiel das 1:0 für die Tapire unter aktiver Mitarbeit der gegnerischen Abwehr, ich glaube es war ein falscher Riquelme, der einen Querpass von Nils unhaltbar ins kurze Eck des eigenen Tores versenkte. Spaßigerweise wiederholte sich quasi die gleiche Szenerie ein paar Minuten später nochmals, diesmal lenkte aber ein Mimikry-Messi den Ball knapp neben das Tor. Dann kam der elfte Nichtargentinier und damit ihr ganzes Team auch ein wenig besser ins Spiel. Gut zwanzig Minuten wogte es hin und her, zwei, drei brenzlige Szenen um Marcis Aluminiumrechteck überstanden wir mit Glück und Geschick, ansonsten verstand die Tapir-Abwehr, alles was auf sie zukam im Ansatz zu vereiteln. Und bisweilen auch nach vorne Akzente zu setzen, wie es Tobi in der 30. Minute tat. Er hatte links vor dem gegnerischen Strafraum eine badezimmergroße Lücke entdeckt und erlaufen, den Ball gefordert und auch erhalten, ihn direkt an den Gegner verloren, wieder abgeluchst und ins kurze Eck zum 2:0 genagelt. Noch angenehmer und klarer gestaltete sich das Ergebnis pro Tapir fünf Minuten später, als eine der vielen zuvor erfolgreich zugeschnappten Abseitsfallen der falschen Göttlichen einmal nicht funktionierte, und Nils dadurch mit dem Ball am Fuß so allein wie ein Inuitfischer auf dem Weg zur Arbeit auf den umfunktionierten Torwart zulief und das Bällchen nicht besonders attraktiv, aber erfolgreich zum 3:0 unterbrachte.

Damit ging es in eine crulose Halbzeit, Robin hatte jedoch bereits einen den Kauf eines Gebindes ermöglichenden Schein dem Trainer zur Besorgung desselben übergeben, was dieser nach Ersatzbälle aufpumpen und Erledigung des Einwechselmanövers, Marcello für Moritz und Jonas für Marius, der allerdings auf die linke Mittelfeldseite einrückte und Schmiddi den zweiten Stürmer gab, erledigte.

Mit Nils' Pseudo-Schwedenfahrzeug über die Gleise anne Tamilen-Bude und vehementem Klopfeinsatz dort, da die Bude zwar noch offen, aber verschlossen war, der Angestellte sagte, er sei im Lager gewesen, ich vermute, meine akustische Nötigung hat ihn aus Youporn runtergeholt, gelang es dem Trainer ein Kistchen Château Fiège et Radleur zu ergattern. Als er formschön am Platz einparkte, sah er, wie auf selbigem Jonas ebenso wohlgestalt aus ca. 18 Metern per Volley platziert ins linke Eck traf. Marci berichtete sogleich, dass zwischendurch Robin nach Querpass aus ähnlicher Distanz äußerst gustiös in den Winkel zum 4:0 geschlenzt habe. Somit stand es durch Jonas Treffer also bereits 5:0. Just als das Gebinde die Auswechselbank erreichte, fiel das 5:1 für die Tangotänzer. Da aus Freude ob des Eintreffens des Labslas keiner der Betrachter am Rande des Platzes in diesem Augenblick auch nur einen Blick auf das Spiel warf, bleibt dieses Tor wohl ewig ein Mysterium. Nicht so Nils' zweiter Treffer zum 6:1, eine pornoeske Balleroberung im Mittelfeld mit schnellem Umschalten nebst gemächlicher Rückwärtsbewegung der angeblichen Rinderzüchter bedingte, dass er mit dem Ball am Fuß gen gegnerischem Strafraum rannte und drei anspielbereite Tapire um sich sah, die von nur zwei Abwehrspielern flankiert wurden. Nils suchte den genialen Pass, fand ihn nicht, täuschte ihn aber an, überlief dadurch simpel geradeaus einen einsamen Verteidiger und knallte den Ball ebenso gradlinig ins kurze Eck. Hätte er nicht getroffen, hätte ich ihn sofort ausgewechselt, so durfte er noch für ein weiteres Tor sorgen. Zuvor fiel jedoch das 6:2 der blau-weißen Streifenhörnchen, nach einem exakten Pass aus dem Halbfeld auf den linken Außenstürmer, der diesen galant annahm und im kurzen Eck unter dem fliegenden Marci hinterlegte. Und auch noch Schmiddis 7:2, der den Ball von Robin im Strafraum sauber vorgelegt bekam und ihm den rechten Weg ins linke Eck wies. Dann durfte Nils das dritte Mal vollenden, lecker von Robin Gasse geschickt, zielte er nicht besonders exakt, aber schoss feste, so dass die bravourös haltende Ersatzhand Gottes mit dem Fuß noch drankam, das 8:2 aber nicht mehr verhindern konnte. Das 9:2 nach Ecke von Nils generierte Tobi per wuchtigem Kopfball unter die Latte. Gottseidank galt auch diesmal wie immer in der Freizeitliga die Regel 'letztes Tor gewinnt' nicht, denn das finale Tor fiel für la mano de Dios unmittelbar vor Abpfiff und war schön anzusehen: Ein aus dem Pornostrafraum herausfliegender Ball wurde vom davor lungernden Ersatzmaradona per perfekt getroffenem Dropkick, von Marcis Schrei 'ich seh nix' begleitet, vehement und präzise im langen Eck zum finalen 9:3 verewigt. Melodisch pfiff der äußerst cool und gut agierende Schiri mit der Kassengestellsbrille meiner Zeitmessung nach eine Minute zu früh ab.

Es wäre sogar die Zweistelligkeit in diesem wie immer äußerst fairen Spiel gegen Erols Südhalbkugeler möglich gewesen, aber Ergebnis schlägt Konjunktiv. Unsere kommenden Gegner Brasis und EFG, beide auswärts, werden wir wohl kaum derart hoch schlagen. Wir können aber beiden, natürlich rein sinnbildlich, noch ordentlich in die Meisterschale kacken. Wenn das mal kein Grund für rege Anmeldung ist...