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FC Porno Villa - FFC Dynamite 1:2 (0:0)

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Gespeichert von trainer am/um 19. Oktober 2013 - 0:50

Durchblick und ein fokussierter, entschlossener Gesichtsausdruck, das zeichnet Torschützen aus: Robin zum 0:1

 

Wenn ein Ergebnis die Adjektive „vollkommen ungerechtfertigt, verkackt, saudoof, sinn-/nutzlos, und vor allem unglücklich“ verdient, dann dieses. Fräulein Fortuna zeigte den Tapiren binnen 90 Sekunden ihre äußerst schmutzige Rosette und lächelte dabei verschmitzt. Ekelhaft.

Dabei sah zu Beginn alles hübsch aus, mehr Tapire, als eine reguläre Mannschaft fassen kann, angesagter Cru, Fahne und mit dem verletzten Osnu sogar ein Zuschauer. So viele willige Spieler verwirrten den Trainer bei der Aufstellung derart, dass er zunächst zwölf Tapire auflaufen lassen wollte, korrigierte dies noch, Marcello und Schmiddi nahmen dankenswerterweise freiwillig zunächst unter dem Auswechselvordach Platz, da es mit dem Anpfiff bösartig zu regnen begann.

Der Trainer war froh, nicht da draußen sein zu müssen, dieser Platz verursacht allein beim Gedanken daran noch reflexartig bei ihm Kurzatmigkeit, denn in Wirklichkeit ist das kein Spielfeld, sondern zwei, die an den Längseiten miteinander verschraubt sind, quasi ein Hektar Asche. Kein Terrain für Lauflegastheniker und vor allem auch nicht für Freunde des gepflegten Kurzpassspiels oder filigranen Dribblings, da die Asche an der Höntroper Str. wie gewöhnlich die Ebenheit eines Streuselkuchens offenbarte. Aufgrund dieser Bedingungen und auf beiden Seiten sehr intensiver Defensivarbeit ist die Analyse und Beschreibung der ersten Hälfte schnell gemacht. Hüben wie drüben zwei oder drei Torchancen der gehobenen Art, die danebengingen oder noch final geklärt werden konnten. Ansonsten laufen, laufen, laufen, man hielt sich in Bewegung und in Zweikämpfen, die von den Dynamitstangen gewohnt rustikal zelebriert wurden und von den Tapiren mit unschüchternem Dagegenhalten eher spielerisch zu lösen versucht wurden, was auf diesem Untergrund recht schwierig war. Ein chancenarmes, nicht unspannendes 0:0 zur Halbzeit.

Man traf sich unter dem Vordach und den drei von Marcello bereitgestellten Schirmen bei Schnürlregen, flankiert von der björnschen Cru-Restkiste vom letzten Spiel, die von Stephan mit Resten und Frischeinkäufen wieder bestens bestückt wurde. Da die Tapire in der ersten Hälfte bereits genug Flüssigkeit über die Haut aufnahmen und entdürstet waren, war es dem Trainer und den ausgewechselten Sepp und Joscha, für die Stepahn und Marcello kamen, vorbehalten, die zweite Hälfte anzuplöppen.

Dieser Durchgang machte mit geändertem Personal da weiter, wo der erste geendet hatte. Abnutzungskampf in der Mitte der zwei Plätze, zunächst mit deutlich mehr offensiven Szenen für die Dynamitenen, die allesamt im Nachthimmel, an Marci oder im meilenweit entfernten Fangzaun hinter den Toren landeten. Die Tapire nahmen erst ab Minute 52,4 wieder nennenswert an eigenen Offensivaktionen teil, ein Prachtexemplar von festem und platziertem Schuss von Jonas konnte nur mit einer äußerst guten und dekorativen Flugparade des Dynamit-Hüters final entschärft werden. In der 59. Minute kam der warmdiskutierte Schmiddi für Philipp auf den Platz und sorgte stante pede qua seiner naturgegebenen Offensivausrichtung für noch mehr delikate Situationen vor des Gegners Tor. In der 67. Minute offenbarte er einen Prä-Assist der feineren Sorte: Nach Balleroberung im defensiven Mittelfeld wurde er noch in der eigenen Hälfte angepasst, überlief einen Gegner und passte im Duell mit dem zweiten aus vollem Lauf fest, präzise und erhaben auf Nils, der sich ein paar Meter vor dem Strafraum linksseitig aufhielt. Er nahm das nasse, schwere Kunstleder an, zog nach innen und passte direkt auf den am langen Pfosten lauernden Robin, der den Ball schnell verarbeitete, den Durchblick behielt und trocken, routiniert und ohne Ansatz von Verspieltheit im linken langen Eck zum 0:1 abschloss. Eine Führung in einem Spiel, das mittlerweile schon ziemlich streng nach 0:0 gerochen hatte, Trainer, Zuschauer und Auswechselspieler der Tapire waren aus dem Häuschen und vollführten spontan einen Regentanz, allerdings nur für wenige Nanosekunden. Etwas, aber nicht irrsinnig länger hielt die Führung der Tapire, ca. drei Minuten und dann kam die bereits oben erwähnte etwa 90-sekündige Phase, in der uns die Glücksgöttin ihren ungustiösen After präsentierte. Oder war es Seth, der ägyptische Chaos- und Katastrophengott, der mit seiner Krokodilsfresse uns in den Tapirrüssel biss? Der völlig unnötige Ausgleich zum 1:1 wurde verursacht durch eine Koordinations- bzw. Kommikationsschwäche zwischen Tobi und Torwart Marci. Tobi hatte Ball und Gegner im Sechzehner bereits abgelaufen und war sich für einen Sekundenbruchteil mit Marci nicht einig, wer denn nun für klärende Verhältnisse sorgen sollte, und während zwei Tapire zögerten, freute sich das reinfummelnde fünfte Bein des Dynamitstürmers, der simpel den Ball an Marci vorbeidrückte. Nur 74 Sekunden nach dem Anstoß gab es eine Ecke für Dynamite, die gen Fünfer abgelenkt wurde, wo Stephan stand und den Ball gemäß Innenverteidiger-Gesetz Nummer 1 'Bei Gefahr wegdreschen' handelte. Allerdings glitt ihm dabei der nasse Derby-Star derart über den Spann, dass der Ball durch eine nicht rekonstruierbare Rückwärtsbogenlampe unhaltbar ins linke Eck des eignen Tores hineinkreiselte. Wären Mäuse zu diesem Zeitpunkt anwesend gewesen, hätte ich sie zu Tode gemolken. Waren sie nicht, daher schrie und klapperte der Trainer die totale Popanz heraus. Die Tapire warfen alles nach vorne, lösten die Innenverteidigung auf, versuchten es gen Ende schmutzig hoch und weit, der Erfolg blieb ihnen jedoch abhold.

Fortuna muss sich dringend untenrum waschen, die Tapire sollten nach dieser Drecksniederlage sich ordentlich den Rüssel schütteln und nach einem Intensivtraining am spielfreien Montag dem LFC Werne zeigen, wo der Frosch seine Lockenwickler kauft...

Kommentare

daran gedacht meine "karriere" zu beenden, aber wer will schon so aufhören. sorry, sorry, sorry!

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Ich werde nicht akzeptieren, dass gesagt wird: Die Mannschaft ist ein Scheißhaufen. So einfach ist es nicht.
Logisch sind wir ein Scheißhaufen. Aber das ist nicht der einzige Punkt.

...beim nächsten Spiel machst Du ihn auf der richtigen Seite rein...

FC Porno Villa - mehr als wie 'ne Mannschaft