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FC Porno Villa - Ackerfreunde 8:2 (3:1)

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Gespeichert von trainer am/um 24. August 2013 - 1:15

Man achte auf die Finger: Diese zeigen die individuell erzielte Toranzahl der versammelten Schützen an. Unverkennbar deutet Tobias rechts mit erhobenem Zeigefinger an, dass er einen Treffer zum 4:1 beitrug. Gumppis Finger ist schon schwerer zu finden, er präsentiert den klassischen Stiepeler Hip-Hopper-Gruß zum 2:1 über Nils' Schulter, der wiederum für die Anzeige seiner erzielten Tore beide Hände benötigt. Neben nacktem Oberkörper und voller Hand offenbart er noch seinen Daumen für seine sechs Treffer zum 1:0, 3:1, 5:1, 6:1, 7:2 und 8:2.

 

Nach 861 gescheiterten Versuchen kam es diesmal wirklich zu einem Freundschaftsspiel gegen die Ackerfreunde, die allerdings nur als achtköpfige Kleingruppe auf dem frisch gekämmten Kunstrasen an der Engelsburger Str. erschienen. Da die Porno-Equipe die immer wieder wundersame montägliche Spielerexplosion erfuhr und auf dreizehn Spieler plus Trainer angeschwollen war, wurde vereinbart, dass zwei Tapire zu Ackerfreunden mutieren sollten und somit ein 11 zu 10 pro Tapire abgehalten werde. Pornoneuerwerbung Marcello und Stammsechser Joscha liefen freiwillig über, eigentlich hätte der Trainer auch noch als ausgleichende Spielkraft mitackern können, allerdings hatte die Freizeitliga über eine anonyme Quelle von unserem Aufeinandertreffen Wind bekommen und ich wurde vor dem Spiel vom Pressewart noch instruiert, einen Spielbericht zu verfassen und somit auch einen Schiedsrichter zu stellen. Da ich keinen angefordert hatte, mein Bewegungsradius auf dem Platz ohnehin dem eines durchschnittlichen Freizeitliga-Schiris gleicht und ich für meinen äußerst melodischen Pfiff und meine Pracht-Objektivität in Stand und Land bekannt bin, übernahm ich die Tätigkeit des Referees.

Ebenso schmackhaft wie der Anpfiff aus meiner goldenen Pfeiffe legten auch die Tapire auf dem Platz los. Mit Doppelspitze Nils nebst Stürmerpraktikant Moritz wurde ab der 14ten Millisekunde gepresst und gedrückt wie bei der Ingewahrsamnahme eines Flitzers in einem WM-Finale, die Tapire schienen vorzuhaben, ihre eigene Hälfte unbefleckt zu lassen, derart engagiert gingen sie zunächst zu Werke. Es brannte von Beginn an lichterloh im Ackerstrafraum und in Minute vier, nach ansprechender Ballstafette und einem sich flink an der Auslinie durchdribbelnden Oli war es Nils passempfangenden und perfekt hinhaltenden Fuß aus nächster Nähe ins Tor zu verdanken, dass die goldene Schiedsrichterpfeiffe zum Anpfiff nach dem 1:0 erneut melodiös erklang. Auch nach dem Treffer ließen die Tapire zunächst nicht locker, aber ein paar Chancen liegen, aus Schiedsrichterperspektive war schön zu beobachten, dass die Anzahl an Strafraum belagernden Tapiren mit der Minutenanzahl kontinuierlich sich erhöhte, was somit mehr Raum für lange Bälle der Ackerfreunde anbot, die sich dadurch zunächst das ein oder andere Mal aus ihrer eigenen Hälfte befreien konnten. Mehr und mehr gelang es ihnen auch die Situationen spielerisch zu lösen, was im Ausgleich zum 1:1 in der achtzehnten Spielminute nach einer Ecke gipfelte, die verlängert wurde und per Aufsetzer an dem am langen Pfosten wachenden Patrick vorbeigeschummelt wurde. Mit leichtem psychologischen Rückenwind versehen kamen die Ackerfreunde noch besser ins Spiel und waren ab Mitte der ersten Hälfte auch in Unterzahl absolut ebenbürtig, bis ein Doppelschlag der Tapire in der Schlussphase der ersten Halbzeit für unerwartet klare Verhältnisse sorgte. Zunächst sorgte Gumppi mit trocken Abschluss von links mit rechts für das 2:1, bevor Nils im Winkelmannschen Sinne 'edle Einfalt und stille Größe' zum 3:1 einwemste.

Der von Stephan kredenzte unmittelbar vor Spielbeginn einem Getränkemarktkühlschrank entrissene Mischkasten Cru/Radleur wurde kaum touchiert, selbst der Trainer hielt sich streng an die alte Schiedsrichterregel: 'If you whistle, don't drink and fuck'. Auswechselungen konnten beidseitig nicht getätigt werden, da aber Sepp als Torwart der ersten Hälfte gern in der zweiten draußen spielen wollte, wurde intern getauscht und Stephan als Torwart-Attrappe installiert. Erschütternd fand ich als neutraler Beobachter, dass in beiden Teams keiner in der Pause rauchte. Hat das noch was mit Freizeitliga zu tun?

Und so eröffnete die goldene Pfeiffe von Eppendorf die zweite Halbzeit, die auf Wunsch der unterzahligen Ackerfreunde wie ihre bereits verendete Schwester nur 35 Minuten Lebenszeit hatte. Unverändertes Bild nur spiegelverkehrt. Gumppi war jetzt auf meiner Seite, wodurch ich noch häufiger hinter die Linie ausweichen musste. Drückend offensive Tapire, die diesmal schnell für klare Verhältnisse sorgten. Das 4:1 von Tobias in der 42. Minute war das schönste Tor des Abends, er passte Moritz an und startete durch, der ihm wiederum den Ball delikat in den Lauf lupfte, welchen Tobias pfurztrocken oben rechts in den Maschen versenkte. Nur drei Minuten später schmeichelte Nils das Kunststoffgemisch zum 5:1 in die Maschen, worauf er zwei Minuten später durch seine Klapperschlangigkeit vor dem gegnerischen Tor das 6:1 draufsetzte, seinen bisher vierten Treffer. Dann traf Moritz, da allerdings der Schiedsrichter generell auf Zuruf reagierte, und ein Ackerverteidiger lauthals lamentierte, dass der Schütze vor dem Abschluss gefährliches Spiel durch erotisch hohes Bein betrieben hätte, gab die lauffaule Sau von Schiri den Treffer nicht. Ein paar Minuten später verpfiff diese schwarze Blindschleiche noch Mal die Tapire. Bei einem Zweikampf in ihrer sensiblen Strafraumzone kam es zu einem körperlichen Aufeinandertreffen zwischen Innenverteidiger Sepp und einem Ackerstürmer, es klatschte und patschte, der Stürmer ging gen Acker respektive Kunstrasen und verdeutlichte verbal, dass er gefoult worden sei. Und so entschied die wieder einmal viel zu weit entfernt stehende goldene Pfeiffe von Eppendorf auf Elfmeter für die Ackerfreunde. Reservetorhüter Stephan versuchte zunächst sein grimmigstes und entschlossenstes Gesicht zur Einschüchterung des Schützen aufzusetzen, was ihm gelang, den Einschlag des strammen Schusses zum 6:2 ins rechte Eck konnte er durch stehenbleiben mit leichtem Strecksprung seitwärts nicht verhindern. Ein paar Minuten später verhinderte er aber einen weiteren Gegentreffer, als er einen Schuss gen rechtes Eck durch eine unorthodoxe, gleichwohl wirksame Lauf-Krabbel-Fall-Bewegung um den Pfosten lenkte.

Dann war es mal wieder Zeit zum nilsen. Sein Treffer zum 7:2 in der 62. Minute war so wunderschön wie ungewollt. Eine perfekte Flanke in den Strafraum zur Volleyabnahme des unbekannten Passgebers versuchte Nils stramm Richtung Tor zu schicken, wobei ihm der Ball dabei ordentlich über den Schlappen rutschte. Heraus kam dadurch statt eines strammen Schusses ein perfekter Heber über den an allen Treffern schuldlosen Ackerhüter Arne hinweg. In der 66. Minute vollendete Nils schließlich sein dreckiges halbes Treffer-Dutzend, nach Rückablage von der Grundlinie netzte er final trocken zum 8:2 ein. Ein Ackerfreund-Spieler bat anschließend um direkte Beendigung des Kicks, da blieb die schwarze Sau aber hart, er pfiff auf Zuruf, aber nicht ab, und ließ die letzten dreieinhalb Minuten plus fünfzehnsekündiger Nachspielzeit ohne nennenswerte Ereignisse weiterackern.

Ein exklusiver Dank an unsere beiden Überläufer Marcello und Joscha, die nicht, wie geheim vereinbart, delikate Fehlpässe produzierten, sondern solide in der ersten Hälfte und spielgestaltend in der zweiten Halbzeit alles für die Ackerfreunde gaben. Ebenso dankesumwoben seien die Ackerfreunde höchstselbst, die mit einer durchweg sympathischen Kleingruppe anreiste, ihnen sei alles Gute für den weiteren Saisonverlauf und genug Spielermaterial gewünscht...

Kommentare

für den Bericht. Ich frage mich allerdings wo Du diese Streckbewegung gesehen hast, ich habe mich gar nicht bewegt :P

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Ich werde nicht akzeptieren, dass gesagt wird: Die Mannschaft ist ein Scheißhaufen. So einfach ist es nicht.
Logisch sind wir ein Scheißhaufen. Aber das ist nicht der einzige Punkt.