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FC Porno Villa - LCF Werne 1:5 (0:3)

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Gespeichert von trainer am/um 18. April 2013 - 0:17

Schon wieder ein niederlageandeutendes Einpersonentorschützenfoto, auch wenn es gelungen und der Situation angemessen erscheint: Denn Nils, unser Vollender zum 1:3, wirkt hier ein wenig wie Baron Münchhausen auf der Kanonenkugel, vielleicht ja, weil er den Ball ins Tor geschummelt hatte.

 

Dabei sah zu Beginn alles so gut aus: Wohlgestriegelte und feinduftende Tapire zuhauf, beste äußere Bedingungen und unser erstes Heimspiel vor der Rekordkulisse von acht eigenen Zuschauern (vier Auswechselspielern, drei Gästen und Trainer) in der Anglecastle Arena, die uns auf jeden Fall das nächste halbe Jahr erhalten bleibt. Die unlängst entweihte Fahne hing prächtig am Zaun, nun galt es nur noch, den Gegner in Grund und Boden zu spielen.

Gemäß ihrer großen Körpermasse kamen die Tapire gewohnt träge ins Spiel, hatten aber nach zehnminütiger Anlaufphase drei, vier unerfolgreiche, gleichwohl wohlriechende Duftmarken in des Gegners Strafraum gesetzt. Daher resultierte ziemlich aus dem Garnichts das 0:1 für den LFC Werne, ein in der Rückwärtsbewegung bereits von uns abgefangener Ball wurde leider von unserem zu diesem Zeitpunkt letzten Mann verstolpert und gelangte direkt vor die Füße des zentral stehenden Stürmers, der sich die rechte Ecke für sein 0:1 aussuchte. Die Tapire versuchten postwendend, diesen kleinen Ergebnispickel im Ansatz gleich wieder auszudrücken, was trotz stetig angebrachtem Druckes nicht gelang. Im Gegenteil, ein paar Minuten später erblühte dieser Pickel zu einer Ergebnispustel auf des Tapirs Antlitz, ein Konter von Werner mit einem perfekt als Lop über Marci gesetzten Kopfball zum 0:2 sorgte für Unmut, aber nicht für Unruhe im Rudel. Das Spiel wogte weiterhin hart umkämpft, aber in fairer Manier vornehmlich im Mittelfeld hin und her, die Tapire hatten mehr Zug zum Tor, ohne sich aber großartige Chancen zu erarbeiten. Sie spielten immer wieder forsch und behände bis vor des Gegners Sechzehner, verdaddelten auf mannigfaltig Weise dann leider regelmäßig. Nicht so Werner, der mit dem dritten ernstzunehmenden Angriff, einem weit nach vorne gedroschenen und kühl vollendeten Konter zum 0:3 aus der Pustel ein Resultatsfurunkel entstehen lies.

So schlurften die Tapire eher zum von Joscha postgeburtstäglich gespendeten Halbzeitcru als dass sie gingen, denn das Ergebnis war im Verhältnis zum Spielverlauf gelinde gesagt einfach nur kacke, eine Ergebnisakne sondersgleichen. Doch der Mut, das Spiel noch drehen zu können, sah man den Tapiren an und der Glaube daran verdichtete sich mit deren Auftritt in der zweiten Halbzeit.

Von Anbeginn der zweiten Hälfte, nach dem Dreifachwechsel Ulk für Björn, Moritz für Dominik und Stephan für Oli, erhöhten die Tapire die Drohkulisse auf Werne geradezu nordkoreagleich. Säbelrasselnd, machtdemonstrierend und mit Zweikampfwerten im tausendstelligen Prozentbereich, aber im finalen Abschluss zunächst ähnlich wirkungslos wie die Technik von Herrn Un. Allerdings sah es nach Wiederanpfiff zunehmend danach aus, als würden die Tapire bald ihre Hütte machen, der immense Druck suchte nach einem Ventil. Und fand dieses durch einen strammen Schuss von Nils, der direkt auf die Beine des Werner Keepers zuflog, den dieser mit dem Fuß parieren wollte, ihn falsch berechnete, über den Ball semmelte und ihn zum högschtverdienten 1:3 durchflutschen ließ. Der Tapir presste nun wie bei einer Drillingsgeburt und hatte sogar zweimal binnen Sekunden, nach großartigem Flankenlauf und Pass in den Rücken der Abwehr von Osnu, die unmittelbare Chance, den Anschlusstreffer zu erzielen, aber Glitsch und Torwart verhinderten leider den akuten Spannungsmacher. Und kein Schelm sei, wer böses aus diesen Worten erahnt: Knapp fünf Minuten später folgte das Werner 1:4 und sorgte dafür, dass sich das Furunkel in ein unglaublich häßliches Ergebnisekzem verwandelte. Marci, zu diesem Zeitpunkt extrem unternikotiniert, verließ beim Klären eines weiten Balles der Werner seinen liniendefinierten Lebensraum, was er nur in erster Instanz schaffte, der Ball gelangte von ihm zurück zum Gegner, der irgendwie etwa neun Sekunden später in ein ziemlich leeres Tor traf, die Sicht auf die Vollendung des Tores versperrte mir leider die wenig transparente stehende Porno-Anhänger-Phalanx an Zaungästen.

Somit ziemlich häßlich verunstaltet, bemühte sich der Tapir weiterhin energisch um Haut- und Ergebniskosmetik, aber es bewahrheitete sich der Leitsatz von Bernd dem Brot: Alles bleibt wie es ist, nur schlimmer. Dies geschah mit einem sehr gut herausgespielten Konter des LFC gegen nicht mehr so intensiv draufgehende Tapire zum 1:5, was dem Ganzen die Eiterkrone des Fußballabends aufsetzte und ein unwürdiges finales Endergebnisgeschwulst bedingte.

Ein 1:3, 2:3, 3:3 oder gar 3:2 hätten dem Spielverlauf deutlich mehr entsprochen, aber Konjunktive in der Spielbeurteilungen sind jämmerliche Beurteilungsblasen, die zwar vielleicht das Kräfteverhältnis des Spieles besser wiedergeben als das nackiche Ergebnis, aber angsichts der Faktenlage zerplatzen sie wie Schnellkochtopfbomben. Auch wenn Werner technisch deutlich besser war als Schwarz-Weiß im letzten Spiel, so ist doch ein ähnliches Muster in der Nachbetrachtung beider Spiele für uns erkennbar: Erstens wurden jeweils verhältnismäßig wenig Chancen seitens der Tapire zugelassen, aber die, die durchkamen waren zumeist drin. Zweitens trugen unsere intensiven und mannigfaltigen Angriffsbemühungen zuletzt deutlich weniger süße Torfrüchtchen als bisher üblich. Punkt eins lässt sich mit individuellen Fehlern in delikaten Situationen, die nunmal passieren und dem Pech, das 2 von 3 bzw. 5 von 6 Torchancen des Gegners pro Spiel einfach drin waren, halbwegs erklären. Malus Nummer zwei resultiert meines Erachtens daher, dass die Tapire um und direkt vor dem gegnerischen Tor zu verspielt sind, es sollte bei adäquater Schussdistanz einfach mehr direkt draufgelümmelt werden, denn es war in den letzten Spielen zu beobachten, dass die gegnerischen Hüter nicht unbedingt vollends ausgebildete Fachkräfte ihrer Zunft waren.

Aber haste Pickel am Ergebnis, haste nunmal Pickel am Ergebnis, dagegen hilft nur ein Waschen der Porno-Fahne mit Clerasil und Rüssel abwischen, gut untenum pflegen und lüstern und wohlduftenden zum kommenden Spiel erscheinen...

 

 

Kommentare

allein das Wort Schnellkochtopfbomben finde ich pöse, pöse, pöse von Dir. But I like it pöse, Daumen hoch.

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Ich werde nicht akzeptieren, dass gesagt wird: Die Mannschaft ist ein Scheißhaufen. So einfach ist es nicht.
Logisch sind wir ein Scheißhaufen. Aber das ist nicht der einzige Punkt.