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FC Porno Villa - LFC Werne 4:3 (2:1)

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Gespeichert von trainer am/um 16. November 2012 - 11:13

Vier gewinnt, vor allem wenn einer davon das letzte Tor schießt. Nicht ganz richtig, denn insgesamt gewannen dreizehn tapfere Tapire mit ihrem unermüdlichen Einsatz das Spiel gegen den LFC Werne mit 4:3. Diese vier sorgten mit ihren Treffern jedoch für den zählbaren Erfolg: Björn mit dem 1:1 Ausgleichstreffer, Nils zur 2:1 und Micha zur 3:1 Führung und Robin zum 4:3 Endstand.

 

Bei der montäglichen Erstbegehung des Kunstrasens an der Anglecastle Lane stellte der Tapirtrainer bereits fest, dass der Untergrund seltsam knirschte und sich allenthalben Glitzerpartikel auf dem Kunstrasen befanden. Seinen ersten, spontanen Gedanken, der Platz sei durch den Einsatz von Feenstaub nun verwunschen, widerrief er direkt, denn Feen verirren sich nie nach Eppendorf. Also musste eine andere Erklärung her, und die fand der Trainer (Son of an Erdkundeteacher) im Bodenfrost, auch wenn das Bordthermometer von Marcis Mannschaftsbus noch 5,9 Grad angezeigt hatte. Lange Unterhose oder viel laufen waren also die probaten Mittel, um der Kälte zu trotzen.

Spontanausfälle, ent- und unentschuldigtes Zuspätkommen sorgten zunächst dafür, dass elf heiße Tapire zusammenkamen, aber keiner von Ihnen über mittel- oder längerfristige Innenverteidigungs-Erfahrung verfügte. So ergab sich für den Trainer ein neues Puzzle mit elf Teilen, dass er nach Rücksprache mit einigen Beteiligten recht unorthodox folgendermaßen zusammenfügte:

 

                                               Sepp

                   Marci           Robin       Osnu          Ulk

                                   Gumppi    Joscha

                    Schmiddi        Micha             Björn

                                              Nils

 

Mit dem Anpfiff des glatzetragenden, durch die Kälte mützenversehenen, souveränen Schiedsrichters war der Tapir zunächst noch ein wenig auf der Suche nach den neuen Laufwegen und der adäquaten Passlänge, während der LFC Werne direkt loslegte wie eine Mannschaft, die unbedingt gewinnen will. Sie hatten gut zwanzig Minuten, bis auf ein paar nicht besonders aufregende Entlastungsangriffe, den Tapir ziemlich im Würgegriff und scheiterten bis dahin an Sepp, sich selbst und ihrer Passlänge. Derartiger Druck, gepaart mit delikaten Fehlern im Aufbauspiel, schrie nach einem Gegentor, das dann auch fiel, nach Querablage auf rechts netzte ein Werner im kurzen Eck zum 0:1 ein. Dies war zwar kein direktes Hallo-Wach-, aber ein Tapir-Aufstehen-Erlebnis, fortan gewannen die Unpaarhufer an Präzision und Selbstvertrauen und ritten die Konter immer exakter. Und gleich der erste so richtig präzise führte zum Ausgleich: Ein perfekt temperierter Pass von Nils in die Tiefe nach links auf Björn, der aus zwölf Metern den Ball fackellos fulminant zum 1:1 in die Maschen wemste. Nicht minder wemsig war Nils' 2:1 Führungstreffer in der 35. Minute, das hinter Robins Direktanstoßkunsttoren in die Historie der schnellst ausgeführtesten Porno-Tore eingereiht werden kann. Abschlag von Sepp auf Micha, der den Ball annahm und direkt zu Nils mittig weiterleitete, welcher diesen wiederum kurz mitnahm und ihn aus 27,4 Metern so was von unhaltbar unter die Latte zimmerte.

Geschmeichelt von diesem Ergebnis traf man sich crulos an der Auswechselbank, wohlwissend, dass die zweite Hälfte kein Spaziergang werden würde. Es wurde zweimal gewechselt und taktisch viel verschoben, so dass die Mannschaft der zweiten Hälfte wie folgt aussah:

 

                                        Marci

                   Sepp      Robin   Volker     Björn

                                Gumppi Joscha

                  Jonas          Micha           Osnu

                                          Nils

 

Mit Anpfiff der zweiten Halbzeit schwärmte der Verfasser dieser Zeilen mit Schmiddi zu einer Bude aus, um eine gemischte Kiste Leichenwasser zu erstehen. Wodurch beide den 3:1 Führungstreffer verpassten, der somit nur im Konjunktiv wiedergegeben werden kann. Nach schnellem Vorstoß mit einer Flanke des unbekannten Flankengebers auf den unbekannten Kopfballweiterleiter, der das Bällchen wiederum Micha brustgerecht serviert haben solle, habe jener diesen dann volleyartig, trocken und fest im Werner Tor verankert.

Dann kamen die beiden Kleinodspender wieder zurück, parkten gerade in perfekter Autokinoperspektive hinter Marcis Tor und wurden auf gewärmten Sitzen Zeugen des 3:2 Anschlusstreffers. Ein über links abgewehrter Angriff kam über rechts wieder zurück und fand sein Glück in unserem Tor. Wir trugen die Kiste zur Bank und noch bevor wir plöppen konnten, fiel der äußerst unangenehme und daher nicht weiter erwähnte 3:3 Ausgleichstreffer.

Was nun passierte, war eine Palastrevolution sondersgleichen von Joscha: Unabgesprochen zog er sich unmittelbar vor dem folgenden Anpfiff kurz die Trainerkappe auf und strukturierte wild gestikulierend abermals die Mannschaft um. Er dirigierte Robin nach vorne, auf seine Zehner-Stammposition, Sebb in die Innenverteidigung und bedingte dadurch weitere Mannschafts-Verschiebungen. Seine Absicht war klar ersichtlich: Alles auf Sieg. Und Joschas anmaßender Akt, rund noch zwölf Minuten vor Ende, war letztlich der Casus knacksus der Partie. Die Tapire drückten wieder herrlich wie bei der Morgentoilette, bis ein Foul an Björn linksseitig grob 27,2 Meter vor dem Werner Tor einen halbwegs aussichtsreichen Freistoß provozierte. Unser Natural Born Freistoßspezialist Robin trat an, vor ihm eine Dreimannmauer, am langen Pfosten eine Horde einköpfwilliger Tapire lauernd. Beim Anlaufen bemerkte er, dass der Werner Hüter eine Bewegung Richtung langem Pfosten machte, was ihn dazu bewog, den Ball um/über die Mauer ins kurze Eck zu lancieren. Was ihm in robinesker Manier gelang, mit einem Schweif von Feenstaub schlug die Kunstlederblase, einen Hauch den Innenpfosten touchierend, flach zum siegverursachenden 4:3 ein. Ein Hoch auf die ständig geschüttelte, aber nie gerührte Mannschaft.

Womit wir eigentlich die reguläre Saison beendet hätten, denn am kommenden Montag würden wir gegen die Ackerfreunde spielen, die aber schon einige Zeit aus der Liga abgemeldet sind, daher ist spielfrei, spielt also mit euch selbst. Am folgenden Montag (26.11.) wiedeholen wir dann den 2:1 Lichtabbruch-Sieg gegen EFG...

 

 

Kommentare

und gräme mich ein wenig.

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Ich werde nicht akzeptieren, dass gesagt wird: Die Mannschaft ist ein Scheißhaufen. So einfach ist es nicht.
Logisch sind wir ein Scheißhaufen. Aber das ist nicht der einzige Punkt.