Sie sind hier

FC Porno Villa - SFC Laerholzer 4:1 (1:0)

Bild des Benutzers trainer
Gespeichert von trainer am/um 12. Oktober 2012 - 0:41

Auf diesem Bild sind viele abgelichtet, die ein Tor hätten erzielen können, als auch deren vier, durch rote Pfeile gekennzeichnet, die dies jeweils hochverdient taten. Verwischt mit einer ähnlichen Kopfbewegung das 1:0 erzielend, Tobias als zweiter von links, ganz links, ein wenig kopfgesenkt verwischt, Oli zum 2:0, der er- und unverkennbare Robin mit dem 3:1 und Schmiddi rechts ebenso unverkennbar mit dem 4:1.

 

Der Tapirkader platzte diesmal aus allen Nähten, volle Anmeldeliste plus Björn als Ersatzersatzspieler, alle willig und balllüstern, so dass des Trainers schwierigster Job zu Beginn mal wieder die Entscheidung war, welchen der schwitzenden Tapirbullen er einfangen und an die Auswechselbank ketten musste. Ein derartiges Luxusproblem hätte der Gegner, der SFC Laerholzer, gern erfahren, denn sie waren während des gesamten Spieles zu neunt. Unser kurz kommuniziertes Angebot, dass welche von uns rübergehen, wurde abgewiesen, wäre sicherlich lustiger und spannender geworden mit Porno-Fehlfarben auf der anderen Seite.

Durch die 11 gegen 9 Konstellation, gepaart mit der Tatsache, dass die Laerholzer Tabellenletzter sind, lag von Beginn an eine wenig die Aura eines sicheren Sieges, dessen Höhe es zu ermitteln ginge, über dem Spiel. Mit dezent offensiver Aufstellung gingen die Tapire beherzt zu Werke und kamen nach gemächlich offensivem Anfang zu immer größeren Chance, ohne jedoch ein orgiastisches Feuerwerk der Offensive abzufeiern. Robin traf mit einem seiner in der Jugend an Hagener Hauswänden autistisch eingeübten Hebern leider nur die Unterkante der Latte, wovon der Ball wieder zurücksprang, ansonsten liefen die Tapire in den ersten zwanzig Minuten vierzigmal ins Abseits, trafen daneben, Paralleltore, den Torhüter oder geschickt und tapfer verteidigende Laerholzbeine. Erst als sich die siebenundzwanzigste zur achtundzwanzigsten Minute hinüberlehnte, erlöste uns Tobias mit dem 1:0 nach einer Flanke von links per mustergültig abgeschlossenem Kopfball an den Innenpfosten und dann rein. Und weiter ging es wie bisher, die Laerholzer kamen zwei, drei Mal vor unser Tor, ansonsten spielte sich das meiste in deren Hälfte ab. Ein-, zweimal wurden noch Hundertprozentige genullt, wodurch die Tapire ein wenig süffisant lächelnd mit dem Pausenpfiff gen Trainerbank trotteten, es hätte eigentlich schon 3:0 oder so stehen können respektive sollen.

Dort empfing sie neben dem vom Trainer gespendeten ausbalancierten Grand-Cru-Radleur-Gedeck auch noch eine Kiste Rothaus-Pils, die unser Novize Patrick (im Spielerpass Patzrick, hoffentlich ist das kein schlechtes Omen!) zu seinem Jungfern-Freizeitligaspiel offerierte. Und endlich konnte ich ihn wie die restlichen schnaubenden Auswechseltapirbullen von der Bank losbinden, sofort liefen sie sich warm und tollten mit dem Ball herum. Da unser Torwart-Sepp wünschte, diesmal im Sturm zu agieren, wurde die komplette Offensive ausgetauscht, Rotsch und Micha als Stürmer im besten Alter wurden ersetzt durch die im Durchschnitt sechzehn Jahre jüngeren Schmiddi und Sepp. Patrick substituierte Ulk als linker Außenverteidiger und machte bei seinem Freizeitligadebut seinem Spielerpassnamen keine Ehre, er agierte durchaus wohlgefällig und souverän. Nur Stephan musste ich wieder an der Bank festketten, denn einen Wechsel wollte sich ein Trainer allein aus potentiell verletzungsbedingten Gründen noch ein wenig länger vorbehalten. Eigentlich lächerlich gegen neun Mann...

Runde zwei begann wie die erste, anrennende Tapire, zuhauf vergebene Chancen, vehement sich wehrende Laerholzer, Abseits bis Polen. Doch mit dem 2:0, durch den ersten Ligatreffer von Oli, nach exakt vielleicht 14 Minuten, per fulminantem Schuss von links ins lange Eck, bog das Spiel so langsam auf den Siegespfad der Tapire ein. Insgeheim hatte der Trainer gehofft, das damit der Knoten nun geplatzt sei und noch eine faustvoll Tore folgen würde, doch der Tapir neigte nun eher dazu, ein wenig auf der künstlichen Weide des Sieges zu grasen, was bedingte, dass die tapferen, unermüdlichen Laerholzer zu ein paar Chancen kamen, wovon sie eine zum 2:1 nutzten. Und sie erreichten bisweilen weiter gefährlich unseren Strafraum, wodurch unter den sieben Porno-Zuschauern, wovon einer schon gegangen war, sich siegessicheres Grinsen in Spannungsstarren verwandelte. Ulk hatte auf der Bank währenddessen auch die vorletzte Klapper totgeklappert, nun konnten unsere Zähne dafür herhalten.

Nun ja, ganz so schlimm war es nicht, denn Robin sorgte rund trölf Minuten vor Schluss mit der 3:1 Führung, einem Flachschuss ins linke Eck, für Beruhigung. Das Säckchen zuzumachen, war Schmiddi vorenthalten. Robin wurde feinhübsch steilgeschickt, lief allein auf den Torhüter zu und wollte schon wieder seiner Lupfsucht fröhnen, schwenkte in letzter Sekunde aber zu einem gepflegten Querpass auf den heranbrausenden Schmiddi um, der die Kugel humorlos zum 4:1 über die Linie drückte. Dass danach noch die ein oder andere Chance vergeben wurde, muss ich nicht erwähnen.

Daher schlonkerte der Tapir nach dem Spiel ein wenig ungewiss mit dem Rüssel herum, eigentlich gut gespielt, griffig in den Zweikämpfen und viel den Ball laufen lassen, aber offensiv doch zu verspielt, ungenau, zu wenig einfach mal aufs Tor gewemst, einfach einen Hauch zu wenig Hütten gemacht. Alles in allem, wie auch unsere Spielerzahl, also ein Luxusproblem. Schön, wenn man so was hat...