Ultras Bochum vs FC Porno Villa 3:3 (2:1)

Montagabend, trockenes mildes Klima.  Auswärtsspiel mit Freundschaftscharakter an der Höntroper Strasse. Augenscheinlich gute Platzverhältnisse die sich aber später als tückisch entpuppen sollten. Zu Spielbeginn Feuerwerk und Fahne in Erinnerung an die verstorbene Nummer 16 der Ultras.

Die Ultras in augenscheinlich guter Verfassung und von Beginn an mit präzisen Pässen nach vorne spielend, der Porno Villa Abwehrverband von Anfang an eher unsortiert, etwas phlegmatisch und von den Diagonal- und Steilpässen der Ultras ein ums andere mal gefordert wenn nicht gefährdet. Zu kurze Kopfballabwehr nach einer Ecke lässt den Ball zum am langen Pfosten einlaufenden Ultras-Spieler tropfen, der - auch noch mit Übersicht gesegnet - nach hinten ablegen kann, wo ein anderer Blauer aus Reihe zwei zum 1:0 einschiebt. Verdeckter Schuss aus kurzer Entfernung, keine Chance für Sepp zwischen den Pfosten.

Spiel egalisiert sich danach und auch die Pornos kommen in Kontermanier nach vorne. Die Offensive sorgt nun für einige Panikattacken in den Reihen der Ultras-Abwehr die auch alles andere als ballsicher wirken und nach Ringelpietz ohne Anfassen aber mit Nachsetzen drückt Robin den Ball zum 1:1 über die Linie.

In Minute 30 etwa, sind es wieder die Ultras die Zählbares produzieren. Ein weiter platzierter Ball hinter die weit im Feld stehende Viererkette tickt, den Einfallswinkel-Ausfallswinkel-Grundsatz pervertierend, einmal auf, lässt sich nur noch streifen und hüpft auf den Fuß des inzwischen davongestohlenen Stürmers. Der stramme Flatterball aus mittlerer Distanz schlägt von Sepps Fäusten nur halbwegs gebremst über seinem Kopf zum 2:1 ein.

Damit geht es in die Pause zum nur halbwegs verdienten, aber auf jeden Fall verdienstvoll von Dominik spendierten, Halbzeit-Cru. Nach kurzer und berechtigter Diskussion über die pomadige Defensivfrisur der Pornos geht’s weiter. Einziger Wechsel auf der Torwart Position. Marci kam für Sepp rein. Andere Mannschaften würden sich über einen passablen Torhüter freuen wir haben 2-3 gute Keeper im Repertoire.

Der VFL-Fanclub - scheinbar noch im Pausenmodus - wird kalt erwischt. Tobi, Jonas, Robin, Nils und Schmiddi, spielen nach guter Vorarbeit aus dem rechten Mittelfeld die Abwehr schwindelig und Nils erzielt das erneute Ausgleichstor kurz nach Wiederanpfiff.

Drei Wimpernschläge später kommen die Pornos erneut in Ballbesitz, aus lückenhafter Erinnerung heraus würde ich meinen der Ulrik hätte den Angriff über links eingeleitet, jedenfalls fliegt er von links nach rechts und von Schmiddi akrobatisch aus der Luft gepflückt wieder von rechts nach links wo wiederum Nils nach mehrmaligem Stochern den Ball ins Tor schieben kann.

Ja die pornöse Wundertüte entpuppte sich wieder als Füllhorn der Möglichkeiten und plötzlich lagen wir 2:3 in Führung. Einmal Augenreiben und weiter ging es.

Bezüglich des letzten Treffers des Tages fehlt mir auch wieder die allzu konkrete Erinnerung, da ich die Übersicht angesichts der ständig wechselnd nach vorne ausschwärmenden Offensive der Ultras verloren hatte. Ich meine, dass Ball und Boden sich hier diesmal gegen Volker verschworen hatten und die Ultras im Anschluss in Überzahl vor dem Porno Tor auftauchten und ihre Chance diesmal nutzten, nachdem sie auch ein paar Dinger knapp danebensetzten oder der Ball auch gerne mal in Kniehöhe durch den Strafraum tingelte ohne dass ihn jemand behelligt hätte.

Die VFL-Groupies hatten jetzt natürlich mächtig Oberwasser und brüllten sich gegenseitig nach vorne aber diesmal hielt die Abwehr dagegen und blieb bis zum erlösenden Abpfiff stabil. Als kleinen Schreckmoment (:P) gab´s noch eine Ballstoppaktion mit dem erweiterten Oberkörper an der Strafraumgrenze aber der Schiedsrichter hatte wohl beschlossen solche Kleinigkeiten weiterhin zu ignorieren.

Fazitierend muss man sagen, hätte das Spiel so oder so ausgehen können wenn beide Mannschaften ihre Chancen konsequenter genutzt hätten aber mit dem Ergebnis waren im Endeffekt beide zufrieden. Zwei gelbe Karten gab es für die Ultras, einmal wegen hartnäckigem Insistieren und einmal für Ball-Verstecken, ansonsten war das Spiel durchaus körperbetont aber an keiner Stelle übermäßig hart oder unfair. 

Derart authentisch geschrieben, dass ich mich am Spielfeldrand wähnte. Oder war ich doch bei Mersin Idman Yurdu gegen Kardemir Karabükspor? Großartige Leistung am Berichterstattergriffel, Herr Vize...