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FC Porno Villa vs FFC Dynamite 5:2 (0:1)

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Gespeichert von marc am/um 13. Juni 2012 - 19:41

Trainer, ich freu mich auf deinen Bericht...

Kommentare

Was ist denn das für ein Bildmodus? LSD, Ecstasy, Doppelkorn oder Siegestrunkenheit? Den dezent euphorisierten Torschützen sieht man auf jeden Fall deutlich ihren Hüttenrausch an. Robin vollendete noch recht nüchtern zum 1:1, sein 4:2, ein direkt verwandelter Anstoß, verdeutlichte, dass er es high am besten kann; Jonas setzte sich erneut einen Schuss, zum 2:1 ins gegnerische und nicht ins eigene Tor; Nils musste sich mal wieder während des Spieles gleich zwei reinknallen, zum 3:1 und 5:2.

 

Doch dieser Siegesrausch war hart erarbeitet. Der Tapir mag es an sich ja ganz gern schlüpfrig, wetterresistent und regenwaldbeheimatet sind ihm die Tücken des feuchten Untergrunds durchaus bekannt. Aber beim Spiel gegen den FFC Dynamite auf dem heimischen Geläuf an der Anglecastle Lane bei Dauerregen entpuppte sich der Kunstrasen als geradezu heimtückischer Bodenbelag, Kurzpässe gerieten zu lang, Dribblings wurden zu weit vorgelegt und Flanken auf die Außen endeten als Einwurf für den Gegner. Auch die Dynamiten kamen zunächst nicht wirklich mit dem Flutschkunstrasen zurecht, was in den ersten fünfzehn Minuten ein äußerst unansehnliches Gepöhle und Festival der chronisch zu schnellen, zu weiten oder zu doll springenden Bälle bewirkte.

Doch zunehmend verlagerte sich das Spiel in unsere Hälfte und nach einem Füllhorn an Fastchancen der Dynamiten drückten diese letztlich verdient den Ball zum 0:1 in unsere Maschen. Ein wenig weckte der Gegentreffer die Tapire auf und es wurden zwei blitzsaubere Hundertprozentige nebst einer Achtzigprozentigen vergeigt, doch versemmelten die Dynamiten auch mehrfach aus aussichtsreichen Positionen. So blieb es beim 0:1 zum Halbzeitpfiff.

Ohne Pausen-Grand-Cru ausgestattet resümierte die Tapirherde, dass sie sich zwar ein klein wenig glücklich ob des knappen Rückstandes zum Halbzeitwasser fühlen dürfe, im gleichen Atemzug betonte sie jedoch, dass dieser Gegner durchaus zu besiegen sei und selbiges Unterfangen in Halbzeit zwei umgesetzt werden solle.

Aus Ermangelung an Auswechselspielern ging es mit identischer Besetzung (Marci - Björn, Volker, Stephan, Trainer – Joscha, Tobias – Jonas, Robin, Dominik - Nils) in den zweiten Durchgang, in dem Porno sich genauer im Spielaufbau präsentierte und nach eine kurzen Warmlaufphase das Spiel in den Rüssel nahm. Nach 17,71 Minuten fiel der verdiente Ausgleich durch Robin, der in äußerst unrobinesker Manier aus nächster Nähe einfach zum 1:1 abstaubte. Das 2:1, kurz darauf, war vor allem Tobias zuzuschreiben, der in der eigenen Hälfte von mir höchstselbst banal angespielt einen Gegner natzte, zu Dominik nach außen passte, von dem er einen delikaten Pass auf seinem Weg über die rechte Seite empfing, sich gegen drei zu Dynamitstangen degradierte Abwehrspieler durchsetzte und unmittelbar vor dem Tor selbstlos quer auf Jonas passte, der den Fuß richtig zum Führungstreffer hinhielt. Nur ein paar Minuten darauf setzte sich Robin nach einem feinen Flankenwechsel auf ihn gegen zwei Gegner durch und passte auf Nils, der den Ball aus Nahdistanz zum 3:1 im kurzen Eck unterbrachte.

Nun offenbarte sich eine Phase, die beim FC Porno Villa äußerst selten zu sehen ist: Statt weiterhin zu versuchen, den Gegner in Grund und Boden zu rennen, offenbarte sich eine ungeplante geradezu professionell anmutende defensive Grundordnung, die nichts zuließ und Ergebnisverwaltung vom Feinsten offenbarte und darüber hinaus ein Pfund Konter hervorbrachte, die mehrfach das Außennetz touchierten, aber leider nicht von Erfolg gekrönt waren. Doch acht Minuten vor Schluss wurde diese Pornofestung durch einen Elfmeter für die Dynamites jäh niedergerissen, der durch direkte Verwandlung das 3:2 erbrachte. Postwendend wurden jedoch sämtliche Hoffnungen des FFC Dynamite nach diesem Anschlusstreffer von Robin mit einem respektablen Geniestreich begraben, denn er versenkte den anschließenden Anstoß direkt über den offensichtlich zu weit vor seinem Tor stehenden Hüter der Dynamites zum 4:2. Dadurch war die Moral des Gegners gebrochen, sie warfen halbherzig alles nach vorne mit dem Resultat, dass sie kurz vor Schluss nach einem Konter von Nils mit dem 5:2 endgültig abgefertigt wurden.

Fünf Siege in Folge in der Liga, der Tapir ist nach einem ziemlich desillusionierendem Auftaktprogramm in der ersten Liga herzlichst angekommen. Tabellarisch hüpfte er dadurch von Platz 10 auf 7, da können siegesberauschte Gedanken durchaus schlüpfrig werden...

 

FC Porno Villa - mehr als wie 'ne Mannschaft

für diesen Spielbericht. Kategorie: Lektüre, die Laune macht.

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Ich werde nicht akzeptieren, dass gesagt wird: Die Mannschaft ist ein Scheißhaufen. So einfach ist es nicht.
Logisch sind wir ein Scheißhaufen. Aber das ist nicht der einzige Punkt.