RS Fussek - FC Porno Villa 0:0

Bei torlosen Begegnungen kann man entweder kein Torschützenfoto machen, einen sinnlosen Gegenstand ablichten, oder wie es für diese Begegnung wohl am adäquatesten erschein, einfach alle auf Bits bannen. Getroffen hat trotzdem keiner.

Doch ist die schnöde Gier nach dem Sieg, Zählbaren, Toren und Punkten wirklich das erstrebenswerte Ziel unseres Unpaarhuferrudels? Vernebelt diese banale Kategorisierung uns nicht manchmal die Sinne vor den wirklich erhabenen Situationen des Spiels wie elfenhaftes Mittelfeldgestocher, Befreiungsschläge in den Schritt des Gegners, Weltklassekerzen oder überambitionierte Dribblings ins Aus.

Ich halte es da mit dem indischen Philosophen Jiddu Krishnamurti, den ich neulich an der Bude traf und der mir entgegnete: "Gier nach einem Ergebnis verhindert das Erblühen der Selbsterkenntnis. Die Suche an sich ist Hingabe, sie selbst ist die Inspiration." Beim Gehen murmelte er noch etwas von " 'n 0:0 muss nich immer scheiße sein" oder so ähnlich.

Und fürwahr, es war eine hingebungsvolle und durchaus inspirierte Suche der Tapire, anfänglich suchten sie die eigenen Platzkoordinaten auf der zweispielfeldgroßen Prinz-Heinrich-Gustav-Kampfbahn (siehe Bild 2 - Tapire meiden große Lichtungen!), dann die eigene Form und den Mitspieler, als sie diese fanden, den gepflegten Pass in die Tiefe und ab der zehnten Minute auch den Torabschluss. Nach 15 Minuten sprach ich den Satz "ein 0:0 der mittleren Sorte" aus, doch Fortdauer des Spieles straften mich ein wenig lügen, es kam zwar nicht zu einem hochklassigen torlosen Remis, dafür gab es insgesamt zu wenig wirklich gefährliche Offensivaktion, ich würde diese Nullnummer eher im Bereich der oberen Mittelklasse anordnen, also so was wie der Passat-Kombi oder der Lexus GS450h unter den torlosen Spielen.

Ein Hoch auf die Porno- und Fussek-Defensivarbeit, nicht viel zugelassen und was durchkam war meist Opfer des Nachthimmels. Marci behütete uns einmal besonders akut Mitte der zweiten Halbzeit vor einem Rückstand, darüber hinaus war er diesmal besonders knackig im Herauslaufen respektive -stürzen, gab seinen Körper mehrfach gegen heranrasende Stürmer der Verunstaltung Preis, was Allahseidank nicht passierte. Ansonsten fünf, sechs, sieben brandheiße Situationen hüben wie drüben, die einen vermeintlich Torschrei in einem Knappheits-Wooooah aus Mündern münden ließen.

Ein gerechtes, mit einer Nuance glückliches 0:0, durch ständig frische Kräfte im Mittelfeld des RS Fussek wurde die mit dünnerer Auswechseldecke versehene Equipe Pornolore ordentlich an ihre Laufgrenzen getrieben,  hielt jedoch mit tapirischen Kräften wacker dagegen. Ein Remis, das uns im Kampf gegen den Aufstieg kein bisschen voranbringt, im Gegenteil....