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FC Porno Villa - Team 95 5:2 (2:2)

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Gespeichert von trainer am/um 12. Mai 2011 - 2:11

Fünf Tore, fünf Schützen, könnte man denken: Aber wir haben sechs Tore geschossen, Jonas zum 2:2 ins eigene, Robin (1:0 + 2:1), Nils (3:2), Martinho (4:2) und Michael (5:2) ins gegnerische.


Mit einem positiven Gefühl in der unteren Leistengegend wurde der Trainer von Schmiddi zum Platze chauffiert: Denn der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze (§1 PGB), zudem war er sich sicher, dass ihn schon bald eine warme, geradezu berstende Mannschaftsfülle von 16 naturheißen Tapirbullen ummanteln würde. Derartige Paradieszustände konnte der gegnerische Trainer nicht für sich verzeichnen, ihm standen gerade einmal 10 Spieler zur Verfügung.

Diese Tatsache, die ich auch erst kurz vor Spielbeginn realisierte, verschwieg ich natürlich meinen Schützlingen mit trainerpsychologischer Verve. Denn Tapire springen wie Trainer bisweilen ja nur so hoch wie sie müssen, weshalb ich es für angebracht hielt, diese zahlenmäßige Überlegenheit nicht zu kommunizieren, um läuferischer und mentaler Relaxanz vorzubeugen.

Woran ich gut tat, denn das Team 95 war lange Zeit kämpferisch absolut ebenbürtig und hatte mehr Routine im Spiel, aber elf emsige Tapirchen hielten wacker dagegen, zunächst liefen sie noch etwas wild durcheinander, bügelten aber durch Einsatz mangelnde Organisation permanent aus und brachten entweder ein Bein, einen Kopf oder Marci in die gegnerischen Angriffsbemühungen.

Einen Hauch aus dem Nichts kam daher dann Robins kongenialer Lupfer zum 1:0 in der 12. Minute, aus zwischen 40,4 und 34,6 Metern überwand er den zu weit vor seinem Tor stehenden Wart der 95er. Nach dem Ausgleich, dem eine Pannenserie in der Porno-Hintermanschaft vorausging, beschenkte sich Robin erneut an seinem 34. Geburtstag selbst und die Tapire mit dem 2:1, per in den Winkel gezirkelten Freistoß der schöneren Sorte. Und dann kam die Sekunde von Jonas, der schon im ersten Pokalspiel gegen die Ultras ein Eigentor genial platzierte, damals aber an Marci scheiterte, diesmal vollendete er aber mit einem über den Schlappen rutschenden Befreiungsschlag unhaltbar zum 2:2.

Das Halbzeitbier kam im kleinen Grünen und mit ihm ein Dreifachwechsel. Fabian ersetzte Phil, Martinho kam für Schmiddi und Nils rückte für Ulk in die Mannschaft. Die zweite Hälfte lief zunächst weiter wie die erste, ein paar kleine, mittlere und wenig große Chancen auf beiden Seiten, enorm viel Zweikampf im Mittelfeld mit vielen, schreibegleitet zu Boden gehenden 95ern, die nach kurzer Sterbeschwanphase aber sofort wieder weitermachen konnten. Es lag ein Tor in der Luft, und als Porno immer gefährlichere Konter setzte, kam die Schlüsselszene des Spiels. Eine eher unpräzise Flanke in unseren Strafraum tickte auf, Andi semmelte über den Ball, der Fabian dann in der Vorwärtsbewegung gegen den Oberarm prallte – Handelfmeter! Doch der Fußballgott schien in diesem Abend ein Tapirshirt zu tragen, denn der Schütze semmelte den Ball gen untergehende Sonne. Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn der Elfer gesessen hätte...

So aber blieb es spannend und kurz darauf gingen die Pornösen mit 3:2 in Führung, nach einem, wie Torschütze Nils sich ausdrückte, „Traumpässchen“ von Robin in den Lauf, den Nils ins linke Eck versenkte. Der Trainer blies daraufhin, ca. in Minute 62, zum Anrühren des klassisch brüchigen Pornobetons, schnell bindend mit freien Radikalen im Sturmverbund. Team 95 musste taktisch offener spielen und bediente sich immer häufiger der Abseitsfalle, was zunächst auch mehrfach gelang, aber das ein oder andere Mal ungerechtfertigterweise gegen uns abgepfiffen wurde. Bei einem wunderbar temperierten Pass von Jonas in den freien Raum stand Martinho vermeintlich einige Yards im Abseits, allerdings hatte der rechte Außenverteidiger ein wenig gepennt und selbiges dadurch aufgehoben. Ich blickte zum Schiedsrichter der die hitlergrußartige Geste für 'Weitermachen' offenbarte, und da ich sah, dass selbst Martinho mit Ball am Fuß in dieser Situation innehielt, brüllte „weiterspielen“ und unser Hünenstürmer hob den Ball lässig über den Torhüter zum 4:2.

Danach brach der Gegner, nicht zuletzt ob der numerischen Unterlegenheit, ein und die Tapire rannten und rannten bis zum Schluss, und durch eine Flanke von äh, Martinho, Robin oder Nils (?), vollendete Michael per Kopf zum finalen 5:2.

So stehen wir in unserer Vereinsgeschichte erstmals im Viertelfinale des Ligapokals, Uropapokal, Fleisch- und Geldtöpfe, wir kommen. Und unsere neue Flagge bringt im dritten Spiel den dritten Sieg. Mir dünkt, wir nennen neben der auseinanderfallenden Klapperhand noch ein zweites recht wirksames Paraphernalium unser Eigen...

Kommentare

zum 5:2 stammte von Robin. Aber das darf einem zu diesem Zeitpunkt schon endorphingeschwängerten Trainer ja auch mal durchgehen..