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Pokalspiel 18.4.2011

Gespeichert von jonas am/um 20. April 2011 - 18:40

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Der Pokal hat nicht nur seine eigenen Gesetze laut §1 Pokalgesetzbuch (PGB), er schmeckt, riecht und fühlt sich auch ganz besonders an. Ruppig, trocken bis zu extrem staubig, im Abgang dann aber äußerst geschmeidig.

Zu unserem Pokalspiel hätte wohl Rolf Töpperwien am besten als Moderator gepasst, es war ein sich kontinuierlich extrem zuspitzendes 0:0, in dem wir in der 76. durch Robin und in der 80. durch Schmiddi die Ultras verdient aus dem Pokal schubbsten.

Dabei begann es herzlich unpopanzig seitens der Pornos. Die ersten 15 Minuten mussten wir uns dem energischen Auftreten der Ultras eher erwehren, als dass wir spielprägend in Erscheinung getreten wären. Aber wenn sich der Tapir dann einmal geschüttelt hat und losrennt, das kennt man ja... den Rest der ersten Hälfte behauptete und behandelte der Pornohuf das Leder besser als die Ultras. Einmal rettete Marci noch auf unterhaltsame Weise, als er aus dem Strafraum rauslaufend vor zwei Gegnern den Ball wegköpfen wollte, sah, dass er ihn einem der beiden wohl vor die Füße geköpft hätte, und dann in einer nicht reinszenierbaren Bewegung den ersten Gegner geradezu seehundartig, den Ball auf dem Kopf balancierend, umdribbelte, den zweiten mit einem Stolpertrick nassmachte und dann einen sicheren Pass zum Mitspieler brachte.

Darüber hinaus brachte die erste Hälfte noch ein paar Schüße aus aussichtsreichen Positionen in den Höntroper Nachthimmel und so grämte man sich ein wenig bei der Pausenbrause, dass die ein oder andere 75,4%ige nicht reingemacht wurde.

Und der Tapir lies das Rennen auch in Halbzeit zwei nicht vermissen, und konnte eine Zweikampfbilanz von 107 % gewonnener Duelle für sich verzeichnen. Diese zugegebenermaßen unrealistische Prozentzahl entspringt der Tatsache, dass wir mehrfach Zweikämpfe gegen uns selbst gewannen, der ärgste Gegner war bisweilen der eigene Mitspieler, wie Jonas mit einem über den Spann rutschenden Befreiungsschlag verdeutlichte, der sich perfekt als Bogenlampe über Marci ins Tor senkte, jener aber noch mit einer bilderbuchreifen Katzenhöfener-Altenparade über's Gebälk lenkte.

Als sich dann, auf der Zielgeraden der Spielzeit, Trainer- und Spielerhirne langsam mit der Frage des Elfmeterschießens auseinandersetzten, verdeutlichten die Porno Villösen allerdings, dass sie nicht gewillt waren, jenes Lotteriespiel anzunehmen. Mit der dritten Hodenlunge kamen sie ein ums andere Mal aussichtsreich vor das Tor der Ultras, Robin scheiterte mit einem Lupfer allein vor dem Torwart, Schmiddi verzog zweimal denkbar knapp, Micha sprang beim Schuss allein vor dem Tor der Ball ans Schienbein und von dort ins Nirwana und ein Elfmeter, als der Ultras-Torwart Robin in der Mitte des Strafraums fällte, wurde von Schiri Jürgen, der gut 30 Meter davon entfernt stand, per Konzessionsentscheid als Freistoß von der Strafraumgrenze ausgelegt, der leider auch übers Tor flog. Wären zu diesem Zeitpunkt Mäuse in der Nähe der Tapirflaggen-behangenen Trainerbank gewesen, so hätte ich sie bestimmt gemolken.

Tierversuche waren aber dann doch nicht nötig, Robin erlöste uns von den Unentschiedenqualen in dem er nach mehrfach lückensuchendem Dribbling einfach draufhielt, und wenn ich es recht gesehen habe, durch einen Gegner abgefälscht, den Abzweig auf die FC Porno-Siegerstraße fand. Die Ultras warfen alles nach vorne und Sekunden vor dem Abpfiff liefen Robin und Schmiddi alleine auf den Torwart zu und es reichte ein nicht so präziser Pass und ein durch den Hüter wursteln von Schmiddi, um den Pokalsieg auf Asche zu meißeln.

Dieser Sieg war nicht enorm, sondern geradezu essentiell wichtig: Denn zum ersten Mal war die neue Porno-Flagge als unterstützendes orakelartiges Medium dabei. Und eine Niederlage hätte sie in ihrer neuen Rolle als Paraphernalium geradezu im Ansatz ad absurdum geführt.

Nun geht es im Achtelfinale am 09.05. zu Hause gegen das Team 95. Und wieder wird der Pokal wohl seine eigenen Gesetze haben...

 

FC Porno Villa - mehr als wie 'ne Mannschaft

...noch kein Verleger gefunden hat, der diese wunderschönen, detailverliebten und herzerwärmenden Spielberichte in Buchformat an den Mann bringt, bleibt mir ein Rätsel!

Danke Trainer!

 

 

Der Spitzenreiter kann auch den Tabellenführer schlagen.

...man tut, was man meint zu können...

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