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Vergangenes und Kommendes

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Gespeichert von trainer am/um 17. Februar 2019 - 23:45

Allen, den ich es noch nicht persönlich sagen durfte, ich wünsche Euch ein großartiges und wunderschönes Jahr 2019! Mögen all Eure Wünsche in Erfüllung gehen und der Unbill des Lebens an Euch vorbeiziehen. Und bleibet gesund, geschmeidig und verletzungsfrei!

2018 war persönlich für mich ein Jahr, das von einigen schrecklichen Todesfällen im Freundeskreis geprägt war. Einer davon betraf auch die Tapire, der Tod von Volker im August, der mit 48 Jahren an einem Herzinfarkt verstarb. Volker hatte von 2011 bis 2014 in der Freizeitliga für uns gespielt und anschließend immer wieder mit uns in der Halle gekickt. Mit ihm haben wir einen großartigen Spieler aber noch viel mehr einen tollen Menschen verloren. Wir sollten ihm zu Ehren vielleicht jährlich um seinen Todestag mit den Ackerfreunden, für die er auch lange die Stiefel schnürte, ein Gedächtnisspiel veranstalten, um ihn so in unserer Erinnerung zu halten.

Was das Ligageschäft angeht, so zeigte die Saison 2018 ein ähnliches Grundmuster wie im vergangenen Jahr. Verdammt stark angefangen und ab der Rückrunde ganz stark nachgelassen. Letztes Jahr konnte für dieses Dilemma noch am ehesten das allmähliche Nachlassen der Kaderstärke dafür verantwortlich gemacht werden, was 2018 eigentlich nicht der Fall war. Bis zuletzt verfügten die Tapire über einen großen Kader, der qualitativ auch ordentlich bestückt war. Aber die Nacktfakten sprechen Bände:

Hinrunde: 6 Siege – 3 Unentschieden – 3 Niederlagen - 21 Punkte – 29:20 Tore – 6. Platz

Rückrunde: 1 Sieg – 4 Unentschieden – 7 Niederlagen – 7 Punkte – 20:40 Tore – 11. Platz

Total: 7 Siege – 7 Unentschieden – 10 Niederlagen – 28 Punkte – 49:60 Tore – 10. Platz

Woran es in diesem Jahr lag, lässt sich nicht ganz so einfach erklären, am ehesten mit der trivialen Floskel „Negativlauf“. Es gelang uns in der Rückrunde beinahe regelmäßig, mit gleichwertigem oder gar besserem Spiel als der Gegner, Führungen in Unentschieden zu verwandeln und enge Spiele knapp zu vergeigen. Wir hatten ein intensives Verhältnis zu Aluminiumtreffern und fügten den Fangzäunen der Plätze einige Kratzer zu. Gegentore bekamen wir in der Rückrunde nicht selten um die 70. Minute direkt im Doppelpack serviert und im Gegenzug verzeichneten wir kaum selbst mal einen „Lucky Punch“ in den letzten Spielminuten. All das führte zwar zu einigen Frustrationsmomenten und bisweilen extremer Halsigkeit nach Abpfiff, aber was die Tapire anschließend daraus machten, verdeutlicht für mich, dass sie das geilste balltretende Rudel der Welt sind: Es gab in keinster Form Schuldzuweisungen oder innerbetriebliche Reibereien, vielmehr bedingungslose Unterstützung und konstruktive Aufarbeitung, oder wie manchmal von Tim praktiziert, einfach nach dem 80minütigen Spiel noch eine halbe Stunde in einer Geschwindigkeit auszulaufen, die für den Halbmarathon-Weltrekord gereicht hätte. Wir versuchten uns in kollektiven Motivationskreisen vor und nach dem Spiel bis hin zu Taktikabenden im Absinth. Zwar verbesserten sich die Ergebnisse dadurch nicht merklich, aber der Geist der Tapire war trotz des Antilaufes mehr als intakt. Selbst als Marci im letzten Viertel der Saison durch Friendly Fire auf den Operationstisch katapultiert wurde und dadurch das Tapirtor offen stand, stellten Sven, Aaron, Philipp, Mo und Phil ihre Körper als letzte Torverhinderungsinstanz zur Verfügung. Das taten Philipp und Sven bereits in der Hinrunde, da Marci mit seinem Semisabbatical in südlichen Hemisphären zwar ein knappes halbes Jahr ausfiel, aber nur fünf Spiele verpasste, weil die restlichen Spiele bis zu seiner Wiederkehr Ende Mai aus unterschiedlichen Gründen abgesagt wurden. So kamen wir in dieser Saison auf insgesamt 6 unterschiedliche Keeper, jene oben aufgeführten fünf plus Marci. Ich habe mir den Spaß erlaubt, die durchschnittliche Anzahl der Gegentreffer pro Spiel unserer Tapirwarte auszurechnen und habe mich ob des Ergebnisses vor Lachen eingenässt. Denn dieser gemeinhin als Qualitätskriterium für einen Torwart herbeigezogene Wert verdeutlicht am Beispiel der Tapirwelt, dass aus einfachen statistischen Werten gezogene Schlussfolgerungen nicht einmal die Bits wert sind, die sie zum erscheinen bringen. Denn würde man die Gleichung „Gegentrefferdurchschnitt = Qualität des Torwarts“ in unserem Falle anwenden, so sähe das Ranking folgendermaßen aus:

1. Aaron (1 Spiel, 0 Gegentreffer, ø 0,0)

2. Sven (4,5 Spiele, 5 Gegentreffer, ø 1,11)

3. Mo (1 Spiel, 2 Gegentreffer, ø 2,0)

4. Phil (2 Spiele, 5 Gegentreffer, ø 2,5)

4. Philipp (2 Spiele, 5 Gegentreffer, ø 2,5)

5. Marci (13,5 Spiele, 43 Gegentreffer, ø 3,18)

Demzufolge ist Aaron unser bester Keeper, Marci der schlechteste. Das lasse ich mal so stehen, weil eine solche unseriöse Statistik dem Zeitgeist entspricht, der aktuelle amerikanische Präsident zieht solche Fazite täglich dutzendweise öffentlich. Da jeder Tapir aber mehr besser verschaltete Gehirnzellen besitzt als das ehemals orangene, mittlerweile zu grau tendierende Trumpeltier, bin ich mir sicher, dass jeder von Euch die Statistik richtig zu interpretieren weiß. Da wir gerade bei Zahlen sind, aussagekräftiger ist die Trefferstatistik, in Klammern die Verbesserung (oder Verschlechterung) zum Vorjahr:

Pablo 12 (+4) – Tim 8 (0) – Mo 8 (+2) – Mirko 7 (+7) – Ole 3 (+2) – Paul 3 (+3) – Oli 2 (+2) – Tobi 1 (-4) – Mattias 1 (+1) – Sepp 1 (-1) – Alex 1 (+1) – Martin 1 (+1) – Eigentor 1 (-1)

Genug Nachbetrachtung des vergangenen Jahres, lasset uns nun in die Zukunft blicken. Zunächst war aufgrund Marcis Mittelgesichtsbruch die Torwartfrage lange Zeit unklar. Aber bei einem Zweirüssselgespräch zwischen Marci und dem Trainer erklärte erster, dass er kommende Saison sich auch wieder für den Einsatz im Gebälk bereit erklären würde, so keiner diesen Posten wolle oder besser wäre (Aaron?). Allerdings muss Marci voraussichtlich im März das Titan, das so formschön in seinen Schädel geschraubt wurde, wieder abgeben, ist wohl Pfand drauf. Dadurch dürfte ihm vermutlich für ein paar Tage oder Wochen der Ballsport berechtigterweise verboten werden, so dass wir sicherlich neben Urlauben und Dienstreisen usw. ein paar Mal auf die Herner Kistenkatze verzichten und eventuell auf unsere erfolgreicheren Ersatztorhüter zurückgreifen müssen. Ansonsten gibt es zwar keine Neu- aber dafür zwei Alteinkäufe. Im wahrsten Sinne des Wortes: Die Herren Gumppi und Robin, die beide die 40er Schallmauer unlängst durchbrachen, beschlossen im Winter bei einem oder mehreren Bieren, noch einmal für den FC Porno die Treter schnüren zu wollen. Da diese Szenerie in den feuchten Träumen des Trainers schon mehrfach vorkam, hat er die beiden natürlich sofort mit Kusshand ins Rudel reintegriert und wird sie demnächst mit zeitgenössischer Porno-Trikotage ausstatten. Aufgrund dieses attraktiven Altfleischzuganges stelle ich das Transferfenster auf gekippt. Das bedeutet, dass wir aktuell keine Neuzugänge suchen. Denn ich zähle auf unserer Spielerliste aktuell 22 aktive und 8 semiaktive Tapire, was für 11 - 17 Spieler pro Spiel reichen sollte. A propos Spieleranzahl: Bei einem Taktikabend im Absinth wurde beschlossen, nunmehr nur noch 16 Startplätze zur Anmeldung freizugeben obwohl 17 möglich sind. Denn da ich als Trainer die Gesinnung trage, allen Tapiren möglichst angemessen Spielzeit zu gönnen, geriet ich in der letzten Saison durch mehrfach volle Anmeldehütte in das Dilemma, in der zweiten Hälfte mehr als die halbe Mannschaft austauschen zu müssen, was dem Spiel nicht immer gut tat. Zudem barg diese Konstellation immer die Gefahr, bei einer späten Verletzung in Unterzahl spielen zu müssen. Somit gibt es ab jetzt auf unserer Heimatseite nur noch 16 spielberechtigte Anmeldeplätze, verbunden mit der dringenden Bitte sich bei spontaner Absage sofort abzumelden, denn es gibt weiterhin die Nachrückerliste und dann freut sich einer, dass er doch noch rennen darf. Der 17. darf natürlich trotzdem kommen, entweder als Supporter oder vielleicht sogar für ein paar Restminuten Spielzeit.

Ansonsten animiert das Präsidium samt Management, Trainerstab und medizinische Abteilung die Mannschaft, sich an den Wochenenden unfit zu halten, proaktive Organisation und Ablatzung jedes Spielers einer Mannschaftskiste während der Saison, viele Fotos in Tapirkleidung vor Sehenswürdigkeiten dieser Welt und vor allem unterhaltsame, seltsame und schöne Kommunikation auf unserer Seite. Jetzt geht’s wieder los!!!

 

 

Kommentare

für die passende SaisonbeSchreibung. Es war wie immer ein literarisches Vergnügen.